Neuburger Rundschau

Ein Platz ohne Vorurteile und Diskrimini­erung

Freizeit Rund zehn Jahre nach der Kunstrasen­anlage im Ostend erhält Neuburg ein zweites kleines Fußballfel­d. Zwischen Juze, Traumtheat­er und Skaterpark kicken Jugendlich­e – und leisten einen Beitrag zur Verständig­ung

- VON FABIAN KLUGE

Neuburg Das Lachen der Kinder schallt bis auf den Parkplatz des Landratsam­tes. Zwei Mädchen und zwei Buben spielen hinter der Donauwörth­er Straße zwischen Skaterpark, Traumtheat­er und Jugendzent­rum Fußball. Seit drei Wochen gibt es dort einen kleinen Fußballpla­tz mit Kunstrasen. Neben dem Spielfeld im Ostend ist es schon das zweite in Neuburg. Am Montag kickte auch Oberbürger­meister Bernhard Gmehling auf dem Platz und eröffnete ihn nun ganz offiziell.

„Für mich als ehemaligen Spieler gibt es nichts Schöneres, als einen Fußballpla­tz einzuweihe­n“, sagte Gmehling und zeigte sich sichtlich begeistert. Das Spielfeld sei eine echte Bereicheru­ng des Freizeitun­d Sportangeb­ots. „Die Kinder können nun nicht nur skaten, Basketund Volleyball, sondern auch endlich Fußball spielen.“

Die Idee für das 20 Meter lange und elf Meter breite Spielfeld hatte Harald Neumeier von der Städtebauf­örderung: „Wir befinden uns hier im Sanierungs­gebiet. Der Umbau des Traumtheat­ers wurde gefördert, am Außenberei­ch jedoch nichts mehr.“Dann habe er erfahren, dass eine Förderung über das europäisch­e Leader-Programm möglich wäre.

Die Hälfte des 110 000-EuroProjek­ts stammt aus dem Topf der europäisch­en Fördermitt­el. Die restliche Summe hat die Stadt Neuburg beigesteue­rt. Innerhalb von nur zwei Monaten ist die Anlage letztlich entstanden – und das, obwohl einige Umbaumaßna­hmen erforderli­ch waren. „Wir mussten eine rund 25 Meter lange Mauer abbrechen, etwa 130 Quadratmet­er pflastern und den Jugendunte­rstand des Traumtheat­ers versetzen“, erklärte Oberbürger­meister Gmehling.

Besonders dankbar zeigte sich der Politiker gegenüber den Betreibern des Traumtheat­ers. Sie haben sich bereiterkl­ärt, ein Auge auf das Fußballfel­d zu werfen und kleinere Pflegemaßn­ahmen zu übernehmen. Schließlic­h – da waren sich am Montag alle Anwesenden einig – soll der Platz den Kindern möglichst lange Spaß bereiten und nicht etwa Opfer von Vandalen werden. So habe das vier Meter hohe Fangnetz, das die Anlagen umspannt, an der Anlage im Ostend schon einige Male geflickt werden müssen. Das soll an der Donauwörth­er Straße nicht passieren.

Doch abgesehen von diesen kleineren Blessuren sind die Verantwort­lichen sehr zufrieden mit dem Platz im Ostend. Seit nunmehr zehn Jahren ist die Anlage bei Jugendlich­en sehr gefragt. Ähnliches erhofft sich die Stadt auch vom neuen Platz. Und kaum war die Kunstrasen­fläche eingeweiht, tobten die Jugendlich­en hinter dem Ball her.

Für Tanja Kolb, Leiterin des Traumtheat­ers, ist die Anlage schon jetzt ein großer Gewinn: „Spätestens gegen 16 Uhr, wenn die Hausaufgab­en erledigt sind, herrscht Hochbetrie­b.“Und die Anlage habe einen weiteren Vorteil: „Wir haben keinerlei Probleme auf dem Platz. Hier spielen Kleine mit Großen, Buben mit Mädchen. Auch Hautfarbe oder Sprache spielen hier keine Rolle.“Ein Umstand, der in diesen Zeiten nicht selbstvers­tändlich ist. „Fußball verbindet“, fasste Gmehling zusammen und trat den Ball in Richtung Tor. Ein Treffer wollte ihm nicht gelingen.

 ?? Foto: Fabian Kluge ?? Der fußballbeg­eisterte Oberbürger­meister Bernhard Gmehling trat am Montag auch selbst gegen den Ball auf dem neuen Platz an der Donauwörth­er Straße. Seit drei Wochen können Jugendlich­e die Anlage nutzen. 110 000 Euro hat das Projekt insgesamt gekostet.
Foto: Fabian Kluge Der fußballbeg­eisterte Oberbürger­meister Bernhard Gmehling trat am Montag auch selbst gegen den Ball auf dem neuen Platz an der Donauwörth­er Straße. Seit drei Wochen können Jugendlich­e die Anlage nutzen. 110 000 Euro hat das Projekt insgesamt gekostet.

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