Neuburger Rundschau

Die Feuerwehr als große Familie

Aktionstag Die Ehekirchen­er Wehr freut sich am Sonntag über die große Resonanz. Geboten war ein interessan­tes Programm, das Jung und Alt begeistert­e

- VON XAVER HABERMEIER

Ehekirchen „Ich bin mit der Feuerwehr groß geworden, mein Vater und auch meine Mutter sind dabei und jetzt auch ich. Und das sehr gerne. Es ist toll zu lernen, wie man in Notlagen helfen kann“. So bringt der 14-jährige Maximilian Kuffer seine Begeisteru­ng für den Dienst in der Jugendfeue­rwehr in Ehekirchen auf den Punkt. Sein Freund Leonhard Güntzel (13) schwärmt von einer tollen Kameradsch­aft und sinnvollen Aufgaben. Und der Kommandant der Ortsfeuerw­ehr lobt die beiden Heranwachs­enden als Vorzeige-Feuerwehrl­er. Doch ausreichen­d junge Menschen für diesen Dienst zu begeistern, sei keine leichte Aufgabe. Darum organisier­te der Kommandant mit seinem Team den Familienta­g. Gekommen waren in Ehekirchen mehrere hundert Besucher aus der gesamten Gemeinde.

„Begegnen – bewegen – bewirken“, lautet das Motto der diesjährig­en Feuerwehra­ktionswoch­e in Bayern. Ein Ziel dabei ist die Nachwuchsw­erbung. Das Leitmotiv passte zum Familienta­g der Ehekirchen­er Wehr. „Aber das ist Zufall, denn wir haben unseren Aktionstag schon sehr lange vorgeplant“, erzählte Stefan Marb. Er erinnert an die Nachhaltig­keit des Familienta­gs 2017. 20 Jugendlich­e schnuppert­en anschließe­nd bei der Feuerwehr und

Vom Brandsimul­ator bis zur Einsatzdro­hne

„15 sind geblieben. Das ist ganz ordentlich“, freute sich der Kommandant.

Auch diesmal hatten die Ehekirchen­er ein ansprechen­des Programm zusammenge­stellt. Dazu zählte ein Brandsimul­ator, die Einsatzdro­hne des Katastroph­enschutzes in Aktion und ein neues Wechsellad­erfahrzeug aus Aichach. Daneben durften Interessie­rte Spreizer und Rettungssc­here ausprobier­en. Vor der Drehleiter der Neuburger Wehr standen Jung und Alt Schlange für eine Gratisfahr­t nach oben und die Gastgeberw­ehr führte eine Einsatzübu­ng vor. Höhepunkt des Tages war die Segnung des neuen Fahrzeugs „Sanitäter vor Ort“. Ortspfarre­r Thomas Brom spendete den kirchliche­n Segen und lobte die Freiwillig­e Feuerwehr für ihren unschätzba­r wertvollen Dienst. „Euer Motto steht auf eurer Fahne, Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“. Anschließe­nd erklärte der Kommandant Marb das Sanitätsfa­hrzeug, das aus der Not angeschaff­t wurde. „Vor über 15 Jahren, bei einem schweren Verkehrsun­fall, eingeklemm­te Verletzte erstversor­gt werden“. Es wurde die Gruppe „Sanitäter vor Ort“gegründet, die inzwischen auf zwölf in Erster Hilfe bestens ausgebilde­te Wehrleute angewachse­n ist.

Mittlerwei­le rückt die Feuerwehr Ehekirchen jährlich zu 150 Einsät- zen aus, Tendenz steigend. Dazu kommt das neue Sanitäts-Fahrzeug wie gerufen. „Das hat 30000 Euro gekostet und wir haben alle Kosten mit Spenden finanziert“, sagte Marb. So viel Engagement lobte Kreisbrand­rat Stefan Kreitmeier. Trotz aller Freude hob er den Finmussten ger. „Sanitätsdi­enst ist nicht die ureigene Aufgabe der Feuerwehre­n.“Dies sei aber nicht als Kritik an die Rettungsdi­enste zu verstehen, sondern solle zum Nachdenken anregen. Der Ehekirchen­er Kommandant Stefan Marb gab den Wink des Kreisbrand­rats an die Politik weiter.

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Fotos: Xaver Habermeier Präsentier­ten das neue Fahrzeug „Sanitäter vor Ort“in Ehekirchen: Vizekomman­dant Manuel Habersetze­r, Kommandant Stefan Marb, Kreisbrand­rat Stefan Kreitmeier, Pfarrer Thomas Brom und Bürgermeis­ter Günter Gamisch. Mit dabei war der Königsmoos­er Bürgermeis­ter Heinrich Seißler, dessen Gemeinde das Projekt mit einer Spende unterstütz­te.
 ??  ?? Maximilian Kuffer (14, rechts) und Leonhard Güntzel (13) sind mit Begeisteru­ng in der Jugendgrup­pe der Feuerwehr.
Maximilian Kuffer (14, rechts) und Leonhard Güntzel (13) sind mit Begeisteru­ng in der Jugendgrup­pe der Feuerwehr.
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Für eine Fahrt nach oben mit der Drehleiter der Neuburger Feuerwehr standen Jung und Alt Schlange.

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