Es braucht den politischen Willen
Im benachbarten Manching hat sich bereits eine Bürgerinitiative gegründet und macht Druck, damit bei der von der Bundeswehr verursachten Belastung der Erde und des Grundwassers am Ende nicht sie die Gelackmeierten bleiben. In Neuburg sind die Betroffenen noch nicht so weit. Sie hoffen noch auf eine schnelle Aufklärung und Aufarbeitung der Bundeswehr, die – damals sicher unwissentlich – den mit giftigen Chemikalien versetzten Löschschaum ja nicht nur auf dem Fliegerhorst in Zell verwendet hat. Dass diese Hoffnung begründet ist, lässt sich indes nicht belegen.
Aus rein rechtlicher Sicht mag der sich schleppend über Jahre hinziehende Prozess nicht angreifbar sein. Moralisch steht der Vorgang auf einem anderen Blatt. Denn es geht um äußerst sensible Thema: unser Wasser und die Gesundheit. Dabei ist es zunächst irrelevant, wie groß die Belastung des Grundwassers ist, ob also tatsächlich Gefahr besteht oder nachweislich nicht. Es geht – so oder so – um einen transparenten Umgang damit und es geht vor allem für die Bundeswehr darum, aufgebautes Vertrauen nicht zu enttäuschen und ein immer wieder nachdrücklich betontes, ausgesprochen gutes Verhältnis zu den Menschen vor Ort nicht aufs Spiel zu setzen. Es gäbe Möglichkeiten, Prozesse, etwa durch Eilvergaben, zu beschleunigen. Dazu braucht es allerdings auch den politischen Willen, um das durchzusetzen.