Der Bezirk: Wer wird wie, wann und weshalb gewählt?
● Bezirk Bayern ist das einzige Bundesland, das über eine Einrichtung von Bezirken verfügt. Die sieben bayerischen Gremien formieren nach den Gemeinden und Landkreisen eine dritte kommunale Ebene. Am stärksten wahrgenommen wird ihre Funktion als überörtlicher Sozialhilfeträger und Träger von Kliniken. Sie kümmern sich unter anderem um Menschen mit Behinderung und deren Integration in Regelschulen. Mit ihren Freilichtmuseen engagieren sie sich zudem in der Brauchtumspflege. Auch für elternlose Flüchtlinge sind sie zuständig.
● Zahlen In diesem Jahr standen den sieben bayerischen Bezirken insgesamt 5,5 Milliarden Euro zur Verfügung. Das Geld stammt vor allem aus den jährlichen Umlagen von den Landkreisen und kreisfreien Städten, außerdem aus dem kommunalen Finanzausgleich. Allein in ihren Verwaltungen beschäftigen die Bezirke etwa 2800 Menschen. Dazu kommen 1500 Beschäftigte in kommunalen Einrichtungen und Eigenbetrieben wie etwa Schulen sowie 23 000 Beschäftigte in den psychiatrischen Krankenhäusern und Heimen.
● Wahl Die Bezirkstagswahl in Bayern findet seit 1954 im Fünfjahresrhythmus statt. Für die sieben bayerischen Bezirkstage zwischen Aschaffenburg und Passau werden 180 Mandate vergeben. In jedem Bezirk werden genauso so viele Bezirksräte gewählt wie Landtagsabgeordnete – in Niederbayern 18, in der Oberpfalz 16, in Oberfranken 16, in Mittelfranken 24, in Unterfranken 19 und in Schwaben 26. Von diesen bayerischen Bezirken bildet Oberbayern mit seinen vier Millionen Einwohnern in den drei kreisfreien Städten München, Ingolstadt und Rosenheim sowie insgesamt 20 Landkreisen den mit Abstand größten Bezirk. Deshalb wird Oberbayern auch in diesem Jahr wieder die meisten Bezirksräte und Landtagsabgeordnete, nämlich 61, stellen. Die Bezirkswahlen finden nicht zeitgleich mit den Kommunalwahlen statt. Gewählt wird stattdessen am Tag der Landtagswahl, der in diesem Jahr auf den kommenden Sonntag, 14. Oktober, fällt.