Razzia bei Politikern der AfD
Auch Kandidat in der Region ist betroffen
Meitingen/München Die Polizei hat am frühen Freitagmorgen die Wohnungen von sechs Politikern der Jungen Alternative Bayern durchsucht. Davon betroffen war auch Rafael Hauptmann, AfD-Landtagskandidat im Stimmkreis Augsburg Land/Dillingen, der in Meitingen (Landkreis Augsburg) wohnt. Die fünf anderen Durchsuchungen fanden nach Angaben der Staatsanwaltschaft in Bayreuth, Amberg und im Kreis München statt. Es geht um den Vorwurf der Sachbeschädigung. In der Nacht zum 7. Oktober hatten Mitglieder der Jungen Alternative auf dem Boden vor der CSU-Zentrale in München unter anderem mit Kunstblut und Farbe den „Tatort“eines fiktiven Massakers hinterlassen, verbunden mit der Anschuldigung, von Asylbewerbern getötete Menschen seien „Merkels Tote“.
Der Zeitpunkt der Durchsuchungen kurz vor der Landtagswahl sei nicht bewusst gewählt worden, betont Anne Leiding, Sprecherin der Staatsanwaltschaft. „Es haben sich
Partei vermutet eine politische Motivation
erst jetzt die Ermittlungsansätze dafür ergeben“, sagt sie. Die CSULandesleitung habe keinen Strafantrag gestellt. Die Staatsanwaltschaft ermittle wegen des öffentlichen Interesses „von Amts wegen“. Die Beamten stellten Computer, Handys und Kleidung sicher. Die AfD vermutet, dass die Aktion kurz vor der Landtagswahl politisch motiviert sei. Gegenüber unserer Redaktion kritisiert Rafael Hauptmann: „Die Maßnahmen waren nicht verhältnismäßig.“Die Durchsuchung seiner Wohnung um kurz vor sechs Uhr morgens sei gesittet abgelaufen. Bei zwei Kollegen habe man jedoch „die Türe eingetreten“und „die Wohnung auseinandergenommen“.
Die AfD stehe zu der Aktion in München und die Beteiligten wüssten, dass es sich um eine Ordnungswidrigkeit gehandelt habe. Für den finanziellen Schaden komme man auf. „Man müsste uns nur fragen.“Hauptmann vermutet, dass die Durchsuchungen die Partei in ein negatives Licht rücken sollen.