„Ein komisches Gefühl“
Landesliga Südwest Erstmals nach knapp drei Jahren hat der VfR Neuburg zwei Ligaspiele am Stück verloren. Nun geht es für die ersatzgeschwächten Lilaweißen gegen Wolfratshausen
Neuburg Mangelnde Erfahrung, fehlende Cleverness. Die Gründe für die jüngste 0:2-Niederlage des VfR Neuburg beim FC Kempten sind für Trainer Christian Krzyzanowski schnell gefunden. Wobei nicht die Pleite an sich bemerkenswert war, sondern die Tatsache, dass die Lilaweißen es 30 Minuten lang mit neun und in den letzten 15 Minuten gar nur mit acht Gegenspielern zu tun hatten und dennoch nicht zum Torerfolg kamen.
„Wir haben zu schnell die Geduld verloren“, blickt Krzyzanowski zurück. Falsche Entscheidungen – zu schnelle Abschlüsse oder Einzelaktionen – hätten die Aufholjagd verhindert. Erstmals seit knapp drei Jahren hat der VfR Neuburg mit den Niederlagen gegen Landsberg (0:2) und Kempten damit zwei Ligaspiele hintereinander verloren. Damals unterlag man noch in der Kreisliga Ost im November 2015 der TSG Untermaxfeld (0:1), dann nach der Winterpause im März 2016 dem TSV Hollenbach (1:6).
„Das ist schon ein komisches Gefühl“, sagt Krzyzanowski, „es war uns aber allen bewusst, dass es irgendwann passieren wird.“Um nicht eine dritte Niederlage in Serie folgen zu lassen, muss der VfR Neuburg am heutigen Samstag gegen den BSC Wolfratshausen bestehen. Was zunächst nach einer durchaus lösbaren Aufgabe aussieht – die Gäste sind lediglich zwölfte – wird bei genauerem Betrachten zu einer heiklen Aufgabe. „Wir dürfen den Gegner nicht nach dem Tabellenplatz beurteilen“, warnt Krzyzanowski, „sie hatten im Sommer einen Umbruch, sind nun aber in Tritt gekommen“. Nach einem schwachen Saisonstart ist der Bayernligaabsteiger, der über reichlich Erfahrung im Kader verfügt, inzwischen seit vier Spielen ungeschlagen und befindet sich deutlich im Aufwärtstrend. Diesen will auch der VfR Neuburg nach den jüngsten beiden Niederlagen wieder einschlagen. Doch personell hat sich die Lage bei den Lilaweißen nicht verbessert. „Im Gegenteil“, sagt Krzyzanowski, „sie ist noch schlechter geworden.“Die Langzeitverletzten Daniel Eisenhofer, Robert Zisler, Sebastian Habermeyer und Ray Bishop stehen ohnehin nicht zur Verfügung. Marco Friedl, der in Kempten fehlte, konnte seit zwei Wochen nicht trainieren. Nun ist auch noch Niklas Golling ange- schlagen. Bei beiden besteht zumindest noch die Chance auf einen Einsatz. „Von sechs Offensivspielern zu Saisonbeginn ist noch einer übrig“, sagt Krzyzanowski, der Alexander Müller (Pause) und Florian Ihring (Wechsel) dazuzählt. Gerade Sebastian Habermeyer, den der VfRTrainer zu den stärksten Spielern der Landesliga zählt, sei nicht zu ersetzten. „Wir versuchen uns, in die Winterpause zu retten.“In dieser Form habe er das Verletzungspech noch nicht erlebt, so Krzyzanowski. „Ich glaube, es ist der Landesliga geschuldet, in der es härter zur Sache geht.“Aber, so der 42-Jährige, „wir nehmen das so hin“. Noch stünde genügend qualifiziertes Personal zur Verfügung. Im Defensivbereich kann er sich über die Rückkehr von Marco Bader freuen. Der wird zunächst einmal Spielpraxis in der zweiten Mannschaft der Lilaweißen sammeln und im Anschluss bei der ersten auf der Bank sitzen.