Neuburger Rundschau

„Versuche, in Ruhe weiterzuar­beiten“

NR-Doppelpass Der BSV Neuburg ist seit sieben Spielen sieglos und hat die oberen Tabellenpl­ätze aus den Augen verloren. Was Trainer Ralf Palfy zur Lage sagt, wo er die Gründe sieht und wie er persönlich mit der Situation umgeht

- VON BENJAMIN SIGMUND

Neuburg Die Ziele beim BSV Neuburg waren eigentlich ganz andere. Vorne mitspielen wollte man in der Kreisklass­e Neuburg. Doch nach inzwischen sieben Spielen ohne Sieg ist der Zug nach oben wohl bereits abgefahren. Die Neuburger Rundschau hat sich vor der Partie am morgigen Sonntag (15 Uhr) beim SV Straß mit BSV-Trainer Ralf Palfy über die derzeitige Situation unterhalte­n.

Herr Palfy, wie würden Sie die derzeitige Stimmung beim BSV Neuburg nach sieben Spielen ohne Sieg beschreibe­n?

Palfy: Als schwierig. Wir haben uns das alles natürlich ganz anders vorgestell­t. Im Moment haben wir einen schlechten Lauf. Wir trainieren gut und machen bis zum Wochenende alles richtig. Doch dann haut es nicht hin. Wir hatten gute Spiele und haben sie verloren. Und wir hatten schlechte Spiele und haben sie verloren.

Die ersten drei Saisonspie­le wurden noch gewonnen. Wo sehen Sie die Gründe für den dann eingetrete­nen Negativlau­f?

Palfy: Puh, gute Frage. Es ist ja nicht so, dass wir nach den drei Siegen zum Start immer schlecht gespielt haben. Bei den beiden 2:3-Niederlage­n in Echsheim und Klingsmoos haben wir gute Leistungen gezeigt. Auch beim 0:0 in Rennertsho­fen müssen mir eigentlich als Sieger vom Platz gehen, auch wenn wir am Ende sogar noch verlieren hätten können. Gegen Ried (1:2) und Untermaxfe­ld (0:4) waren wir hingegen richtig schlecht. Wir können uns diese Schwankung­en selbst nicht wirklich erklären. Die Jungs arbeiten gut, aber in den Spielen ist der Wurm drin. Hinzu kommt, dass unser Toptorjäge­r Nils Lahn, der zu Beginn zwölf Mal getroffen hat, seit einigen Wochen ausfällt. Das können wir einfach nicht kompensier­en. Auch Daniel Winhard, der vorne spielen kann, ist derzeit nicht dabei. Es fällt auf, dass gegen die Mannschaft­en, die weit oben in der Tabelle stehen, kein Sieg gelang. Bedeutet das folglich, dass die Qualität beim BSV nicht für mehr reicht?

Palfy: Wie bereits gesagt, waren wir in einigen dieser Spiele die bessere Mannschaft. Wir müssen konstanter in unseren Leistungen werden und lernen, Rückschläg­e zu verkraften. Nach so vielen Partien ohne Sieg ist es eine Kopfsache. Es muss uns gelingen, diese Verkrampft­heit zu lösen.

Demnach sehen Sie durchaus die Qualität für eine bessere Platzierun­g...

Das Spitzenspi­el steigt in Untermaxfe­ld

Das Topspiel des Spieltags steigt in Untermaxfe­ld, wo Tabellenfü­hrer TSG den SC Ried empfängt. Die Gäste haben zwar bereits sechs Zähler Rückstand, allerdings eine Partie weniger ausgetrage­n. Der Tabellenzw­eite SpVgg Joshofen-Bergheim hat zuletzt fünf Siege am Stück eingefahre­n und kann diese Serie bei der DJK Langenmose­n II ausbauen. Ebenfalls gut drauf ist der SV Klingsmoos, der seit sechs Spielen ungeschlag­en ist. Daher fahren die Fischer-Schützling­e als klarer Favorit zum Tabellenle­tzten SC Rohrenfels. Seit sechs Partien wartet hingegen der SV Grasheim auf einen Sieg. Dieser soll nach Möglichkei­t gegen den SV EchsheimRe­icherstein eingefahre­n werden. Außerdem treffen der SV Straß und der BSV Neuburg (siehe NR-Doppelpass) sowie der BSV Berg im Gau und der SV Holzheim aufeinande­r. (nr) Palfy: Unser Ziel, auch das von mir, war Platz fünf. Wir sind nicht so vermessen, von Rang eins oder zwei zu sprechen. So stark sind wir noch nicht. Da die Liga stärker ist als im vergangene­n Jahr, muss man Woche für Woche punkten. Denn es gibt sieben, acht Teams, die nun mal vor uns stehen können.

Macht man sich als Trainer nach sieben sieglosen Spielen Gedanken über mögliche eigene Konsequenz­en oder welche des Vereins?

Palfy: Natürlich denkt man darüber nach. Dass diese Fragen auftauchen geht ganz unten los und hört in der Bundesliga auf. So ist der Fußball. Ich versuche trotzdem, in Ruhe weiterzuar­beiten. Die Entscheidu­ng über meine Person treffen andere Leute. Wenn sie meinen, dass es mit mir nicht weitergeht, werden sie so entscheide­n. Aber ich glaube, so weit sind wir noch lange nicht. Zum Training kommen 20 Leute, was ein Zeichen ist, dass wir gut arbeiten.

Dennoch befindet sich der BSV seit Jahren im Mittelfeld. Ist es schwierig, die Mannschaft in dieser Lage immer aufs Neue zu motivieren?

Palfy: Nein. Die Motivation muss einfach vorhanden sein, jeden Sonntag gewinnen zu wollen. Ich war jahrelang Fußballer und habe keinen Trainer gebraucht, der mich motivieren musste.

Was macht Ihnen Mut für das Spiel in Straß?

Palfy: In Straß ist es immer schwer zu spielen. Wir müssen 100 Prozent Leidenscha­ft zeigen, um dort zu bestehen. Wir wollen keinen Zauberfußb­all zeigen, sondern läuferisch und kämpferisc­h alles abrufen.

Sie waren von 2008 bis 2011 Trainer in Straß. Haben Sie eine spezielle Erinnerung an diese Zeit?

Palfy: Es war eine schöne Zeit mit positiven Erinnerung­en. Etwas Besonderes war der Kreisligaa­ufstieg 2010, obwohl wir zu den Abstiegska­ndidaten zählten. Für Straß ging es damals erstmals in die Kreisliga.

 ?? Foto: Xaver Habermeier ?? Schaut derzeit nicht glücklich drein: Ralf Palfy ist mit dem BSV Neuburg seit sieben Spielen ohne Sieg. Am morgigen Sonntag steht das Auswärtssp­iel beim SV Straß an.
Foto: Xaver Habermeier Schaut derzeit nicht glücklich drein: Ralf Palfy ist mit dem BSV Neuburg seit sieben Spielen ohne Sieg. Am morgigen Sonntag steht das Auswärtssp­iel beim SV Straß an.

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