„Versuche, in Ruhe weiterzuarbeiten“
NR-Doppelpass Der BSV Neuburg ist seit sieben Spielen sieglos und hat die oberen Tabellenplätze aus den Augen verloren. Was Trainer Ralf Palfy zur Lage sagt, wo er die Gründe sieht und wie er persönlich mit der Situation umgeht
Neuburg Die Ziele beim BSV Neuburg waren eigentlich ganz andere. Vorne mitspielen wollte man in der Kreisklasse Neuburg. Doch nach inzwischen sieben Spielen ohne Sieg ist der Zug nach oben wohl bereits abgefahren. Die Neuburger Rundschau hat sich vor der Partie am morgigen Sonntag (15 Uhr) beim SV Straß mit BSV-Trainer Ralf Palfy über die derzeitige Situation unterhalten.
Herr Palfy, wie würden Sie die derzeitige Stimmung beim BSV Neuburg nach sieben Spielen ohne Sieg beschreiben?
Palfy: Als schwierig. Wir haben uns das alles natürlich ganz anders vorgestellt. Im Moment haben wir einen schlechten Lauf. Wir trainieren gut und machen bis zum Wochenende alles richtig. Doch dann haut es nicht hin. Wir hatten gute Spiele und haben sie verloren. Und wir hatten schlechte Spiele und haben sie verloren.
Die ersten drei Saisonspiele wurden noch gewonnen. Wo sehen Sie die Gründe für den dann eingetretenen Negativlauf?
Palfy: Puh, gute Frage. Es ist ja nicht so, dass wir nach den drei Siegen zum Start immer schlecht gespielt haben. Bei den beiden 2:3-Niederlagen in Echsheim und Klingsmoos haben wir gute Leistungen gezeigt. Auch beim 0:0 in Rennertshofen müssen mir eigentlich als Sieger vom Platz gehen, auch wenn wir am Ende sogar noch verlieren hätten können. Gegen Ried (1:2) und Untermaxfeld (0:4) waren wir hingegen richtig schlecht. Wir können uns diese Schwankungen selbst nicht wirklich erklären. Die Jungs arbeiten gut, aber in den Spielen ist der Wurm drin. Hinzu kommt, dass unser Toptorjäger Nils Lahn, der zu Beginn zwölf Mal getroffen hat, seit einigen Wochen ausfällt. Das können wir einfach nicht kompensieren. Auch Daniel Winhard, der vorne spielen kann, ist derzeit nicht dabei. Es fällt auf, dass gegen die Mannschaften, die weit oben in der Tabelle stehen, kein Sieg gelang. Bedeutet das folglich, dass die Qualität beim BSV nicht für mehr reicht?
Palfy: Wie bereits gesagt, waren wir in einigen dieser Spiele die bessere Mannschaft. Wir müssen konstanter in unseren Leistungen werden und lernen, Rückschläge zu verkraften. Nach so vielen Partien ohne Sieg ist es eine Kopfsache. Es muss uns gelingen, diese Verkrampftheit zu lösen.
Demnach sehen Sie durchaus die Qualität für eine bessere Platzierung...
Das Spitzenspiel steigt in Untermaxfeld
Das Topspiel des Spieltags steigt in Untermaxfeld, wo Tabellenführer TSG den SC Ried empfängt. Die Gäste haben zwar bereits sechs Zähler Rückstand, allerdings eine Partie weniger ausgetragen. Der Tabellenzweite SpVgg Joshofen-Bergheim hat zuletzt fünf Siege am Stück eingefahren und kann diese Serie bei der DJK Langenmosen II ausbauen. Ebenfalls gut drauf ist der SV Klingsmoos, der seit sechs Spielen ungeschlagen ist. Daher fahren die Fischer-Schützlinge als klarer Favorit zum Tabellenletzten SC Rohrenfels. Seit sechs Partien wartet hingegen der SV Grasheim auf einen Sieg. Dieser soll nach Möglichkeit gegen den SV EchsheimReicherstein eingefahren werden. Außerdem treffen der SV Straß und der BSV Neuburg (siehe NR-Doppelpass) sowie der BSV Berg im Gau und der SV Holzheim aufeinander. (nr) Palfy: Unser Ziel, auch das von mir, war Platz fünf. Wir sind nicht so vermessen, von Rang eins oder zwei zu sprechen. So stark sind wir noch nicht. Da die Liga stärker ist als im vergangenen Jahr, muss man Woche für Woche punkten. Denn es gibt sieben, acht Teams, die nun mal vor uns stehen können.
Macht man sich als Trainer nach sieben sieglosen Spielen Gedanken über mögliche eigene Konsequenzen oder welche des Vereins?
Palfy: Natürlich denkt man darüber nach. Dass diese Fragen auftauchen geht ganz unten los und hört in der Bundesliga auf. So ist der Fußball. Ich versuche trotzdem, in Ruhe weiterzuarbeiten. Die Entscheidung über meine Person treffen andere Leute. Wenn sie meinen, dass es mit mir nicht weitergeht, werden sie so entscheiden. Aber ich glaube, so weit sind wir noch lange nicht. Zum Training kommen 20 Leute, was ein Zeichen ist, dass wir gut arbeiten.
Dennoch befindet sich der BSV seit Jahren im Mittelfeld. Ist es schwierig, die Mannschaft in dieser Lage immer aufs Neue zu motivieren?
Palfy: Nein. Die Motivation muss einfach vorhanden sein, jeden Sonntag gewinnen zu wollen. Ich war jahrelang Fußballer und habe keinen Trainer gebraucht, der mich motivieren musste.
Was macht Ihnen Mut für das Spiel in Straß?
Palfy: In Straß ist es immer schwer zu spielen. Wir müssen 100 Prozent Leidenschaft zeigen, um dort zu bestehen. Wir wollen keinen Zauberfußball zeigen, sondern läuferisch und kämpferisch alles abrufen.
Sie waren von 2008 bis 2011 Trainer in Straß. Haben Sie eine spezielle Erinnerung an diese Zeit?
Palfy: Es war eine schöne Zeit mit positiven Erinnerungen. Etwas Besonderes war der Kreisligaaufstieg 2010, obwohl wir zu den Abstiegskandidaten zählten. Für Straß ging es damals erstmals in die Kreisliga.