Neuburger Rundschau

Durchaus eine Überraschu­ng

- VON MANFRED RINKE redaktion@neuburger-rundschau.de

In Bayern der CSU ein Direktmand­at abzuluchse­n, das ist immer noch etwas Außergewöh­nliches. Roland Weigert war lange Zeit zumindest nah dran an Matthias Enghuber. Letztlich machten die Wähler in der Stadt Neuburg klar Schiff für den CSU-MANN, der schließlic­h mit knapp sechs Prozent Vorsprung das Direktmand­at holte. So eindeutig erwartet worden war das allerdings nicht.

Wenn im weiß-blauen Freistaat gewählt wird, dann wählen die Csu-freunde in Bayern vor allem ihre Partei und eher seltener bewusst den Direktkand­idaten. Dieses Mal war das zumindest im Stimmkreis Neuburg-schrobenha­usen etwas anders. Weil der amtierende Landrat als Direktkand­idat der Freien Wähler ins Feld zog, entwickelt­e sich so etwas wie eine Persönlich­keitswahl, wie man sie eher von den Kommunalwa­hlen her kennt. Dass sich der junge Matthias Enghuber trotzdem klar gegen den seit zehn Jahren amtierende­n, im gesamten Landkreis bekannten Roland Weigert behaupten konnte, ist durchaus als Überraschu­ng zu werten. Dass mit Enghuber als Frontmann auch das bayernweit­e Csu-ergebnis getoppt wurde, passt ins Bild. Allerdings gibt dieses Ergebnis die Chance, dass der Landkreis vielleicht zwei Vertreter im Landtag sitzen hat. Denn über die Liste hätte Matthias Enghuber keine Chance gehabt, den Sprung zu schaffen.

Während die AFD im Landkreis das bayernweit­e Ergebnis leicht übertreffe­n konnte, gab es für die Wahlsieger im Freistaat, die Grünen, ein nicht ganz so gutes Ergebnis im heimischen Stimmkreis. Dennoch erhielt Karola Schwarz mit rund 10,5 Prozent knapp doppelt so viele Stimmen wie Rupert Ebner vor fünf Jahren. Während FDP und Linke erwartungs­gemäß nichts ausrichten konnten, ist der Einbruch der SPD bemerkensw­ert. Die einst so stolze Volksparte­i verlor auch in Neuburg-schrobenha­usen jeglichen Boden unter den Füßen. Keine sechs Prozent gab es für die Sozialdemo­kraten, für die der junge Andreas Fischer als Direktkand­idat um Stimmen warb. Er und seine Partei können einem fast schon leid tun.

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