Der Landtag wartet auf den Landrat
Auch wenn Roland Weigert das Direktmandat im Stimmkreis nicht gewinnen konnte, stehen seine Chancen gut, dass er über die Liste der Freien Wähler den Sprung nach München schafft. Wie es dann weiter gehen würde
Neuburg Es bleibt spannend. Ob Roland Weigert seinen Posten als Landrat mit dem als Landtagsabgeordneter für die Freien Wähler tauscht, wird sich endgültig erst im Laufe des Montags entscheiden. Sicher war am Sonntag bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe nur, dass Matthias Enghuber das Direktmandat für die CSU gewonnen hat und damit seinen künftigen Arbeitsplatz im Maximilianeum haben wird.
Als „überraschend stark“bezeichnete Weigert das Ergebnis für seinen Mitbewerber aus Neuburg. Zum Ergebnis gratulierte er Enghuber. „Der darf jetzt erst einmal feiern, ich warte noch“, meinte Weigert. Allerdings rechne er schon damit, dass er mit dem jungen CSUMANN gemeinsam künftig in München die Interessen des Landkreises vertreten kann. Dass er um die 30 Prozent Erststimmen auf sich vereinen würde, damit habe er nicht so ohne Weiteres gerechnet.
Für Florian Herold, den stellvertretenden Vorsitzenden der Kreisvereinigung der Freien Wähler, zeigte sich mit dem Abschneiden Weigerts, dass die Freien Wähler nicht mehr nur auf kommunaler Ebene akzeptiert seien, sondern nun auch eine Stufe höher. Weigert konnte sein Ergebnis von den Kommunalwahlen praktisch auf die Landtagswahlen übertragen. „Er bewegte sich auf Augenhöhe mit der CSU“, sagte Herold. „Mit dem Ergebnis für Roland Weigert können wir zeigen, dass wir auch landespolitisch können“, fügte Peter von der Grün, Chef der Fw-kreisvereinigung, an. Mit dem Ergebnis sei Neuburg-schrobenhausen ein erster Garant dafür, dass die Freien Wähler auch landesweit ernster genommen werden.
Im Bootshaus beim Ruderclub waren die anwesenden Freien Wähler, darunter einige Bürgermeister und auch Bezirkstags-direktkandidat Ludwig Bayer, überzeugt, dass Weigert den Einzug in den Landtag über die Liste schaffen wird. Auf der Oberbayernliste nimmt er Platz sechs ein. Für das Abschneiden der Freien Wähler bayernweit könne Markus Söder, so Roland Weigert, im Mausoleum durchaus eine Kerze für Franz-josef Strauß anzünden, weil eine bürgerliche Koalition in Bayern mit den Freien Wählern eine realistische Option sei. Ob sie auch zum Tragen kommen werde, müssten die Koalitionsgespräche zeigen. Die CSU jedenfalls sei mit zwei blauen Augen davongekommen. Mit den Freien Wählern an der Seite könne Markus Söder für die stabilen Verhältnisse im Freistaat Bayern sorgen, habe.
Schafft Roland Weigert tatsächlich den Sprung über die Liste nach München, sieht der weitere Fahrplan so aus: Bis zur konstituierenden Sitzung des neuen Landtags Anfang November bleibt Roland Weigert amtierender Landrat. Freilich wird der Wahlkämpfer diese Woche erst einmal in Urlaub gehen, Stellvertreter Alois Rauscher (CSU) also die Amtsgeschäfte übernehmen. Am Mittwoch, 17. Oktober, legt die Regierung von Oberbayern den genauen Termin für die Landratswahl im Landkreis Neuburg-schrobenhausen fest. Vermutlich wird das Ende Januar oder Anfang Februar 2019 sein. Bis dahin wird der 70-Jährige den Landratsposten kommissarisch bekleiden. Weil die 3. Landrätin Sabine Schneider (SPD) keine amtlichen, sondern nur repräsentative Befugnisse hat, übernimmt die Vertreterin in der Behörde, Regierungsrätin Corinna Heinrich als Stellvertreterin für den kommissarsischen Landrat diesen Part.
für
die
er
auch
gekämpft