Sozial? Dann aber bitte für alle!
Zum Artikel „Streit um Kosten für Erschließung im Siedlerweg“vom 12. Oktober erreichte uns folgende Zuschrift: Die Stadt Neuburg bemüht sich um sozialen Wohnungsbau. Das ist richtig und wichtig. „Sozial“sollte aber auch für die seit Jahrzehnten dort lebenden Anwohner gelten. Die Anwohner des Siedlerwegs haben bereits 1977 Straßenerschließungskosten an die damalige Gemeinde Feldkirchen gezahlt. Nachdem ab 2018 die Straßenausbaugebühren für Anlieger abgeschafft sind, will die Stadt diese Bescheide nicht anerkennen und den östlichen und südlichen Siedlerweg als nicht erschlossene Straße definieren. Auf die Anwohner sollen erneut Erschließungskosten von mehreren zehntausend Euro zukommen. Private Investoren haben schon vor Jahren Bauvoranfragen für die Grundstücke am südlichen Siedlerweg gestellt und wollten auch die gesamten Erschließungskosten übernehmen. Diese Anfragen wurden von der Stadt abschlägig beschieden mit dem Hinweis, dass man in der dortigen Lärmschutzzone nicht bauen kann. Jetzt tut sie dies selbst und will sich von uns Altanwohnern einen großen Teil der Kosten für die Herstellung der Erschließungsanlage, möglicherweise auch von Lärmschutzwänden, finanzieren lassen! Nicht erklärbar ist ebenso, dass beim Ausbau des Siedlerwegs plötzlich andere, schlechtere Sicherheitsvorgaben und - aspekte gelten sollen, als beim Erstellen des Bebauungsplans von 1974. Dieser war laut Befragung der noch lebenden Gemeinderäte von Feldkirchen niemals für diese geplante massive Bebauung gedacht. Auch die vorgesehene Zu- und Abfahrt in das geplante Wohngebiet nur über eine einzige schmale Straße ist nicht vermittelbar und unverantwortlich. Als wir vor rund fünfzehn Jahren wegen der beengten Straßenverhältnisse erreichen wollten, dass der nördliche Siedlerweg als Spielstraße ausgewiesen wird, erhielten wir von der Stadt die Auskunft, dass dies nicht machbar wäre, dafür sei der Siedlerweg zu schmal. Als Hauptzubringer für das neue Baugebiet mit 41 neuen Stellplätzen soll er nun plötzlich ausreichend breit sein? Wir fordern daher die Anerkennung des Siedlerwegs in allen seinen Teilen als erschlossene Straße. Es wäre nur gerecht, dass die Stadt die Erschließungskosten für die Ringstraße zu den neuen Sozialwohnungen übernimmt. Außerdem wünschen wir uns eine zweite Abfahrt für das neue Wohngebiet und eine weniger dichte Bebauung, wie sie im ursprünglichen Bebauungsplan der ehemaligen Gemeinde Feldkirchen vorgesehen ist.