Neuburger Rundschau

In Neuburg ist ein Blumendieb unterwegs

Kurioses Ein Unbekannte­r hat in Neuburg aus fast jedem Gefäß eine Pflanze gestohlen. Stadtgärtn­er Uwe Johannsen ist klar: Der Täter hat es auf eine Sorte besonders abgesehen

- VON FABIAN KLUGE

Die städtische Herbstbepf­lanzung gerät ins Visier eines Unbekannte­n. Dabei hat er es auf eine Art besonders abgesehen.

Neuburg Uwe Johannsen schüttelt den Kopf. „Hier ist es besonders schlimm“, sagt der Leiter der Stadtgärtn­erei, während er durch die Rosenstraß­e läuft. Passend zum goldenen Oktober hat die Stadt ihre Kübel mit Herbstpfla­nzen gefüllt. Doch diese scheinen jemandem so gut zu gefallen, dass er sie kurzerhand ausgegrabe­n hat. In Neuburg treibt ein Blumendieb sein Unwesen. An nahezu allen Kübeln hat sich der Täter bedient.

Zugeschlag­en hat der Unbekannte in der Nacht von Donnerstag auf Freitag. Vor allem für die Mitarbeite­r der Stadtgärtn­erei ist es ein Ärgernis – zumal der Diebstahl nicht zum ersten Mal vorkommt. „Im Frühjahr passiert es leider genauso. Dabei stecken meine Kollegen da viel Herzblut und Arbeit rein“, sagt Johannsen. Im Bereich zwischen Spitalplat­z, Rosenstraß­e und der Auffahrt zum Stadtberg häufen sich die Blumenkübe­l. Und in fast jedem fehlt mindestens ein Gewächs. „Die zupfen sich eine bis zwei Pflanzen raus und denken, es fällt nicht auf“, erklärt der 50-Jährige.

Doch es fällt auf – und mit dem Blumendieb­stahl soll nun Schluss sein. Bernhard Mahler, Pressespre­cher der Stadt Neuburg, stellt klar: „Es handelt sich hierbei um kein Kavaliersd­elikt. Blumen klauen im großen Maße – das ist Diebstahl.“Der städtische Ordnungsdi­enst, der auch nachts im Einsatz ist, sei bereits informiert. Er werde ein Auge auf die Blumengefä­ße haben. Hilfe erhofft sich Mahler auch von den Bürgern: „Wenn jemand aus der Bevölkerun­g etwas beobachtet, dann soll derjenige nicht wegsehen, sondern sich bei uns melden.“Dem oder den Tätern droht dann ein Strafverfa­hren wegen Diebstahls. Johannsen und seine Kollegen fahLeute ren ebenfalls zweimal am Tag die Kübel ab. Allerdings in erster Linie, um zu gießen: „Wir können hier nicht die ganze Zeit die Pflanzen überwachen“, sagt der Stadtgärtn­er.

Bei seinem Rundgang durch die Rosenstraß­e fällt ihm nicht nur auf, dass überhaupt etwas fehlt, sondern, dass immer an der gleichen Stelle das gleiche Gewächs ausgegrabe­n wurde. Johannsen, der die genaue Bepflanzun­g kennt, weiß: „Da hatte es jemand auf eine bestimmte Pflanzenar­t abgesehen.“Ein Blick in einen unversehrt­en Kübel zeigt: Es ist die Sommerheid­e.

Sie gilt als besonders witterungs­resistent und damit als ideale Herbstpfla­nze. „Da brauchte einer Blumen für Zuhause oder den Friedhof. Dabei bekommt man die zum Teil schon für einen Euro in den Geschäften“, mutmaßt Johannsen. Das Motiv des Blumendieb­s bleibt unklar. Gefiel dem Unbekannte­n die Sommerheid­e so gut, brauchte er tatsächlic­h Pflanzen für Zuhause oder ist der Täter doch eher ein Sommerheid­e-Hasser?

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Fotos: Fabian Kluge Uwe Johannsen findet ein großes Loch im Blumenkübe­l an der Auffahrt zum Stadtberg vor. Nicht das einzige im Stadtgebie­t.
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Diese Sommerheid­e ließ der unbekannte Blumendieb in der Rosenstraß­e zurück. In den meisten anderen Kübeln fehlt die Pflanzenar­t.

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