Neuburger Rundschau

Die Stadt muss erhalten bleiben, wie sie ist

- Liselotte Riedel-Pfaffenber­ger Neuburg

Zur Berichters­tattung über den geplanten Neubau am Schrannenp­latz erreichte uns folgende Zuschrift:

Herr Thiele und all die anderen Bürger haben vollkommen Recht! Unsere alten, in Jahrhunder­ten gewachsene­n Städte müssen erhalten bleiben, wie sie sind. Der Zweite Weltkrieg hat viel zerstört, ebenfalls die Nachkriegs­zeit durch unpassende Bauten. Baufehler sind nie wieder gutzumache­n. Wie großartig ist der Blick auf Neuburg, wenn man von Eichstätt oder Baring kommt. Erst, nachdem die „Scheller-Türme“(BayWa) gebaut waren, hat man festgestel­lt, dass sie das Stadtbild zerstören und man bedauerte die Erlaubnis zum Bau nach Kriegsende. Unsere alten Städte sind das Kapital der Zukunft: Rothenburg, Dinkelsbüh­l usw. Ein junger, amerikanis­cher Leutnant sollte 1945 noch mit seinem Geschwader Rothenburg in Grund und Boden bomben! Er tat es nicht, er ließ sein Geschwader abdrehen. Er hatte 1939 mit seinen offensicht­lich gebildeten Eltern Nürnberg und Rothenburg besucht! Mein Vater und seine Offiziersk­ollegen in der Ulanenkase­rne Ansbach überlegten, als diese mutige Tat durchsicke­rte, ob dem Leutnant vor dem amerikanis­chen Kriegsgeri­cht wegen Befehlsver­weigerung eine Strafe beziehungs­weise die Todesstraf­e drohte. Sie kamen zu dem Schluss: Nach amerikanis­chem Kriegsrech­t vermutlich nicht! Wir brauchen Wohnungen! Es bleibt uns nichts anderes übrig, als außerhalb von Neuburg, um möglichst wenig Boden zu verbauen, schmale elegante, verschiede­n hohe Hochhäuser zu erstellen à la „Geschlecht­ertürme San Gimignano“! Die Mieter gehören dann aufgeforde­rt, dass sie ihren Garten nicht mit Steinen zupflaster­n oder betonieren, sondern naturbelas­sen! Außerdem gehört auf die passende, natürliche Außenpflan­zung hingewiese­n.

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