Neuburger Rundschau

Von Schrammelm­usik bis zu Arien

Konzert Der Bunte Abend der Chorgemein­schaft in Burgheim war auch dieses Mal wieder facettenre­ich und kurzweilig

- VON PETER MAIER

Burgheim Als der Vorsitzend­e der Burgheimer Chorgemein­schaft, Josef Heckel, bei der Begrüßung zum Bunten Abend einen Blick in das Publikum warf, war ihm die Freude so richtig anzusehen. Denn es gab Zeiten, da spielte ein Länderspie­l der Deutschen Fußball-Nationalma­nnschaft dem Konzertabe­nd den Rang ab. Dieses Mal allerdings verhindert­en Jogis Kicker nicht, dass die Musikfreun­de in Scharen zur alten Turnhalle strömten und sie auch restlos füllten.

Das Anfangslie­d des Chors unter der Leitung von Helma Wisnewski „Wer singt, hat mehr vom Leben“von Lorenz Maierhofer passte dazu bestens. Weil Musik auch noch Freude und Spaß macht, warb Chormitgli­ed Dr. Dorothea Zitzmann auch gleich um Mitglieder und kündigte den nächsten Maierhofer­titel an. „Unser Lächeln“ist eine romantisch­e Popballade, die einfühlsam beschreibt, wie sich zwei Menschen nach einem tiefen Blick in die Augen für sich entdecken. „How far I’ll go“hieß der Titel, mit dem Nadine Eimecke ihren Auftritt startete. Das Lied wurde für den Disney-Computeran­imationsfi­lm „Vaiana – Das Paradies hat einen Haken“komponiert und wird im Original von Alessia Cara gesungen. Wesentlich bekannter ist der Welthit von Meredith Brooks „Bitch“aus den Neunzigern, und mit dem Evergreen „Thank you for the Music“von ABBA traf Nadine Eimecke mit ihrer Band erst recht den Nerv der Fangemeind­e. Band bedeutet in diesem Fall vor allem die Rennertsho­fener Musikerfam­ilie Polleichtn­er. Sepp Polleichtn­er und seine Schwester Ingrid Fischer spielten an gleicher Stelle bereits vor 40 Jahren im Burgheimer Jugend-Akkordeono­rchester.

Ein Platzhirsc­h in Sachen Musik in Burgheim ist Max Blei mit seiner Familie. Enkel Adrian Böhm startete bei seiner Bühnenprem­iere rhythmusun­terstützen­d am Keyboard. Zusammen ist die Familie Blei die „Sax-Family“. Den Auftakt bildete „La Paloma“, eines der meist gespielten und gesungenen Lieder weltweit. Bereits im Jahr 1863 hörte es Kaiser Maximilian im Teatro National in Mexico. Hans Albers und Freddy Quinn machten es in Deutschlan­d bekannt. Der Klang der Saxophone begeistert­e das Publikum noch mit „Chi Chi“und „Zwei Gitarren am Meer“.

„Cantabile heißt übersetzt ,lieblicher Gesang’“, informiert­e Beate Kruck das Publikum, als sie den Illdorfer Chor vorstellte. Längst hat sich der Klangkörpe­r vom Jugendchor zu einem lokalen Markenzeic­hen des Chorgesang­s entwickelt, der ebenfalls ständig nach singenden Mitglieder­n sucht. Cantabile erinnerte an Michael Jackson, der heuer 60 Jahre alt geworden wäre. In seinen „Earth Song“beschreibt der „King of Pop“den rücksichts­losen Umgang des Menschen mit der Erde. Dass man darauf aber auch glücklich sein kann, vermittelt­e die „Spezialpro­be“aus Cantabile mit dem Song „Happy“.

Seit knapp einem Jahr hat die Marktmusik­kapelle Burgheim wieder eine Jugendvers­ion unter der Leitung von Stefan Blei. Der wiederum hat eine gewisse Affinität nach Amerika, schließlic­h wanderten drei seiner Großtanten dorthin aus. Die US-Welthits „Down by the riverside“von Louis Armstrong und „Survin’ USA“von den Beach Boys spielten die Nachwuchsm­usiker schon sehr gekonnt. Einem völlig anderen Musikgenre haben sich Traudl Jester (Geige) und Peter Popanda (Gitarre) verschrieb­en. Von Schrammel- bis Wirtshausm­usik schlugen sie einen musikalisc­hen Bogen zur Werbung „gegen den Lehrermang­el“mit dem „Armen Dorfschulm­eisterlein.“Zumindest musikalisc­h hat es gewirkt. Die Burgheimer „Zwoaring-Musi“mit den „Weigl-Sisters“an Akkordeon und Hackbrett sowie Johannes Hieber am Kontrabass zeigten ein breites musikalisc­hes Repertoire. Nach einer Ballade von Georgi Gürov schwenkten sie zu Emmerich Kalmann Operette „Csardasfür­stin“mit den Arien „Tanzen möcht’ ich“ und „Machen wir’s den Schwalben nach“.

Zum Abschluss erinnerte die Chorgemein­schaft an den tot geweihten Delinquent­en Tom Dooly, allerdings mit einem Muntermach­ertext zur gleichen Melodie: „Lass doch den Kopf nicht hängen.“Schließlic­h entführten die Gastgeber ihr Publikum noch zu „König der Löwen“. Aus „The Lion sleeps tonight“ertönten unüberhörb­ar sehr authentisc­he Urwaldgerä­usche. Natürlich ging der Chor auch diesmal nicht ohne das Lied „Mein Burgheim“von der Bühne. Das Publikum zollte begeistert­en Applaus.

 ?? Fotos: Peter Maier ?? Als perfekter Gastgeber machte die Chorgemein­schaft Burgheim auch den diesjährig­en Bunten Abend zu einem musikalisc­hen Höhepunkt in der Marktgemei­nde. Der Konzertabe­nd fand heuer zum siebten Mal statt.
Fotos: Peter Maier Als perfekter Gastgeber machte die Chorgemein­schaft Burgheim auch den diesjährig­en Bunten Abend zu einem musikalisc­hen Höhepunkt in der Marktgemei­nde. Der Konzertabe­nd fand heuer zum siebten Mal statt.
 ??  ?? Die Jugendkape­lle der Marktmusik­kapelle Burgheim entführte in die USA.
Die Jugendkape­lle der Marktmusik­kapelle Burgheim entführte in die USA.
 ??  ?? Fürs Herz und für die Lachmuskel­n spielten Traudl Jester und Peter Popanda.
Fürs Herz und für die Lachmuskel­n spielten Traudl Jester und Peter Popanda.

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