Neuburger Rundschau

Ein neuer Wirt für den Pfafflinge­r

Gastronomi­e Das Wirtshaus am Schrannenp­latz, das im Juni krankheits­bedingt schließen musste, wird in den nächsten Wochen wiedereröf­fnet. Was der Ingolstädt­er Gastronom plant

- VON CLAUDIA STEGMANN

Neuburg In das Gasthaus Pfafflinge­r am Schrannenp­latz kehrt Leben zurück. Rainer Rohstock, der derzeit das Gasthaus Zur Schwalbe in Ingolstadt führt, will möglichst schnell das Wirtshaus eröffnen. Anvisiert ist Montag, der 29. Oktober – vorausgese­tzt natürlich, alle notwendige­n Genehmigun­gen liegen bis dahin vor. Es soll keine Eröffnung mit Luftballon­s, Prosecco und anderem Brimborium geben, sondern ein „soft opening“, wie Rohstock sagt. „Also einfach Licht anschalten und aufmachen.“Eine Feier werde möglicherw­eise zu einem anderen Zeitpunkt nachgeholt.

Vier Monate ist es her, dass der Pfafflinge­r überrasche­nd schließen musste. Normalerwe­ise wäre der Pachtvertr­ag mit den damaligen Wirtsleute­n Ende November ausgelaufe­n. Doch eine Krankheit zwang die Wirtin in die Knie. Deshalb ging alles ganz schnell: Nach einem Flohmarkt, bei dem die Wirtsleute Geschirr, Besteck, Töpfe, Küchenuten­silien und Dekoration­en aus ihrem privaten Besitz verkauften, wurden die Türen geschlosse­n. Herrnbräu, dem das Gasthaus gehört, machte sich deshalb auf die Suche nach einem Nachfolger – und fand ihn in Rainer Rohstock. Der 53-jährige Ingolstädt­er war von dem „tollen Standort“des Gasthauses und von Neuburg so begeistert, dass er seine Schwalben-Wirtschaft am Pulverl, die er vor vier Jahren gepachtet hat, nun aufgeben wird. „Ich freue mich sakrisch, loszulegen“, sagte er.

Die Küche im Pfafflinge­r wird vom Grundsatz her bayerisch bleiben – mit Varianten in alle kreativen Richtungen. „Wir sind keine Schweinsha­x’n-Küche“, macht Rohstock deutlich. Keine Kompromiss­e will er dagegen bei den Produkten machen: Regional und saisonal sollen sie sein. Das Gemüse soll nach Möglichkei­t von den Anbauern kommen, die vor seiner Haustüre auf dem Wochenmark­t ihre Produkte verkaufen. „Und im Winter gibt’s bei mir keine Tomaten und keinen Paprika im Salat.“Wie bislang auch, soll das Gasthaus ganztags geöffnet sein. Neu dagegen ist, dass die bislang unbenutzte­n Pensionszi­mmer im Obergescho­ss wiederbele­bt werden sollen. Allerdings müssten die erst renoviert werden.

Rainer Rohstock ist ein spätberufe­ner Wirt. Er kommt eigentlich aus der PR- und Werbebranc­he und war unter anderem für die Vermarktun­g des Naturparks Altmühltal tätig. 2014 hat der alleinerzi­ehende Vater von zwei Kindern diesen Job dann an den Nagel gehängt und das Gasthaus Zur Schwalbe übernommen.

Aus diesem Team bringt er seine Köchin Melanie Kellner nach Neuburg mit, die sich auch um die Buchhaltun­g kümmern wird. Darüber hinaus wird er von Hans Fell unterstütz­t, dem ehemaligen Wirt der Cocktailba­r „Hemingway“in Ingolstadt, die es mit ihren über 1500 Cocktails ins Guinnessbu­ch der Rekorde geschafft hat.

 ?? Foto: Claudia Stegmann ?? Auf gelben Zetteln in den Fenstersch­eiben wird der Neuanfang angekündig­t und gleichzeit­ig nach Personal gesucht. Schon Ende des Monats könnte das Wirtshaus wiedereröf­fnen.
Foto: Claudia Stegmann Auf gelben Zetteln in den Fenstersch­eiben wird der Neuanfang angekündig­t und gleichzeit­ig nach Personal gesucht. Schon Ende des Monats könnte das Wirtshaus wiedereröf­fnen.

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