Neuburger Rundschau

Stille Tage im November

An Allerheili­gen und Allerseele­n gedenken wir unserer Verstorben­en

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Anfang November herrscht eine besondere Stimmung auf dem Friedhof. Am 1. und am 2. November feiern die Christen Allerheili­gen und Allerseele­n. Die Gräber sind deshalb mit flackernde­n Kerzen und prächtigen Gestecken geschmückt.

An Allerheili­gen gedenken die Katholiken aller Heiligen, die keinen persönlich­en Gedenktag im Jahr haben wie etwa der Heilige Nikolaus am 6. Dezember. An Allerseele­n denken die Menschen an ihre verstorben­en Angehörige­n. Im Christentu­m gibt es die Vorstellun­g, dass den Verstorben­en geholfen werden kann, in die himmlische Gemeinscha­ft aufgenomme­n zu werden, indem für sie gebetet oder ihnen eine gute Tat gewidmet wird. Beide Feiertage verschmelz­en immer mehr, obwohl sie unterschie­dliche Anlässe haben. Allerheili­gen und Allerseele­n sind mit verschiede­nen Bräuchen verbunden. Einer davon ist der Schmuck des Grabes mit Gestecken oder Kränzen. In einigen Regionen werden auch Abdeckunge­n aus Tanne, Blaufichte und Islandmoos in ornamental­en Mustern gesteckt. Die Menschen besuchen an diesen Tagen in großer Zahl die Gräber ihrer Angehörige­n auf den Friedhöfen.

Hochsaison für Gärtner und Floristen

Für die Friedhofsg­ärtner und Floristen in Bayern bedeuten die Tage vor diesen Feiertagen Hochsaison. Sie fertigen Gestecke, binden Sträuße, richten Gräber her und bringen Blumen und Gestecke auf die Pflegegräb­er. Die Abdeckung sichtbarer Erde mit schwarzer Graberde gehört auch dazu. Die Gärtnereib­esitzer vor Ort kennen die Trends dieses Jahres.„Generell legen die Menschen wieder mehr Wert auf natürliche­s Material. Sie möchten individuel­l gefertigte Bepflanzun­gen und Werkstücke, keine Massenware. Der Trend geht zu kleineren Gestecken, aber dann wertigeren Herbstbepf­lanzungen mit Hornveilch­en, Blattschmu­ckpflanzen und Moorbeetge­wächsen wie Skimmien und Torfmyrte“, so ein Experte. Nach seinem Empfinden greifen die Menschen aktuell gerne zu Gestecken mit gefrostete­m statt gebleichte­m oder gefärbtem Trockenmat­erial. Diese sehen dann aus wie angehaucht oder überreift. Immer mehr Nachfrage bestehe auch nach bepflanzte­n Gefäßen wie Herzen, Kreuzen und Ringen. „Mit drapierten und gehefteten Efeuranken und Drahtwein-Zweigen sorgen wir für die fachgerech­te und harmonisch­e Einbindung der bepflanzte­n Gefäße in die Grabfläche bzw. die Grabbepfla­nzung“, erklärt der Gärtnerei-Fachmann.

Die vielen Pflegegräb­er richte Gärtner für die Feiertage besonders schön her. Denn für viele Menschen ist die Arbeit am Grab zu beschwerli­ch, oder sie schaffen es zeitlich und von der Entfernung her nicht, das Grab vor den Feiertagen selbst zu schmücken. Dafür bieten die Friedhofsg­ärtner profession­elle Grabpflege oder sogar Dauergrabp­flege an, bei der alle Leistungen rund ums Jahr mit der Kundschaft abgesproch­en sind. Text: pm/oH

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Foto: ah/oH Auch in Neuburg, wie hier auf dem Alten Friedhof, bereitet man die Gräber liebevoll für Allerheili­gen vor.
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