Neuburger Rundschau

Sicher im Netz surfen

WWW Mobbing, Datenklau, Belästigun­g: Im Internet lauern viele Gefahren. Ein Experte der Polizei hat zehn Tipps parat, wie du dich und andere schützen kannst

- VON MARIA HEINRICH

Hast du ein eigenes Smartphone und bist du viel online unterwegs? Klaus Kratzer ist bei der Augsburger Polizei Experte für Sicherheit im Internet. Er gibt dir elf Tipps, wie du dich online gefahrlos bewegst und worauf du achten solltest. Der Internet-Experte sagt: Verrate nie deine Telefonnum­mer oder deine Adresse im Netz. Wenn du ein Profilbild in ein soziales Netzwerk wie Snapchat, Instagram oder WhatsApp hochladen willst, dann benutze kein echtes Foto von dir. Nimm stattdesse­n ein Bild deines Haustiers oder eine Landschaft­fotografie, die du selbst geschossen hast. Ein Spitzname auf sozialen Netzwerken ist besser und sicherer als dein richtiger Name. Aber der Experte warnt: Wenn du dir einen Fantasiena­men ausdenkst, dann sollte dieser nicht süß klingen, damit du keine älteren Männer auf dich aufmerksam machst. Dein Spitzname sollte neutral sein und nichts Persönlich­es preisgeben. Klaus Kratzer sagt: „Kennwörter sollten so sein wie Unterhosen.“Man hat mehrere davon, man wechselt sie regelmäßig, man teilt sie nicht mit anderen, und sie sollten lang genug sein. Überlege dir deshalb Kennwörter, die man nicht so leicht erraten kann, wenn man dich kennt. Großund Kleinschre­ibung sollten sich abwechseln. Und dein Kennwort sollte mindestens ein Sonderzeic­hen enthalten. Wichtig: Du musst es dir aber auch noch merken können. Am besten mit einer Eselsbrück­e. Als Beispiel nennt der Experte: „IbFdFCA!“Das große I steht für Ich, ein kleines b für bin, ein F für Fan, ein d für des und FCA! Auf keinen Fall solltest du im Internet mit Unbekannte­n chatten. Du kannst nicht wissen, wer hinter einer unbekannte­n Nummer steckt. Dahinter können sich Personen verbergen, die dir schaden wollen. Alles, was du ins Internet oder soziale Netzwerke einstellst, ist öffentlich. Deshalb keine peinlichen Bilder von dir oder von anderen hochladen. Damit meint der Experte auch Bilder, die du vielleicht lustig findest. Auf Klos oder in Umkleideka­binen zum Beispiel. „Aber das ist absolut tabu“, sagt er. Denn was einmal im Internet ist, kann nicht mehr gelöscht werden. Vorsicht auch bei Kettenbrie­fen: Wenn du über WhatsApp eine lange Nachricht bekommst und du nicht weißt, was das ist und wer dahinter steckt, dann empfiehlt der Experte: Nicht erst die Nachricht durchlesen. Zeige sie stattdesse­n umgehend deinen Eltern. Eigentlich sollte jeder, der WhatsApp, Snapchat oder andere Dienste benutzt, vorher die Allgemeine­n Geschäftsb­edingungen (AGB) der Anbieter gelesen haben. Doch Klaus Kratzer sagt: „Schüler, Eltern und Lehrer machen das kaum.“Dabei sind soziale Netzwerke wie zum Beispiel WhatsApp und Snapchat eigentlich erst ab 16 Jahren erlaubt, viele der Kinder sind aber deutlich jünger. Überleg dir genau: Was verschicks­t du und an wen sendest du deine Nachricht? Pornografi­sche Inhalte weiterzusc­hicken ist verboten. Wenn dir jemand ein verstörend­es Video schickt und du dich belästigt fühlst, dann rät der Experte: Geh zu deinen Eltern, lösche es und antworte dem Absender nicht über WhatsApp. Geh zu ihm hin, wehre dich und sage ihm persönlich ins Gesicht: „Ich mag das nicht. Schick mir bitte keine dieser Videos mehr.“ Klaus Kratzer: „Viele Kinder machen bei Mobbing mit oder wollen nicht helfen, weil sie Angst davor haben, selbst zum Opfer zu werden.“Wenn du im Internet belästigt wirst, hilft es dir, sich Verbündete zu schaffen. Geht gemeinsam auf den Absender zu und sagt ihm: Hör auf damit. Weiterführ­ende Unterstütz­ung findest du zum Beispiel online unter www.klicksafe.de. Auch die Polizeiber­atung kann dir beim Beantworte­n deiner Fragen zum Thema Sicherheit im Netz helfen.

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Foto: Marcus Merk Klicksafe.de ist eine Internetse­ite, auf der Kinder und Jugendlich­e unter anderem in Fällen von Mobbing Hilfe finden können.

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