Zurück zu den Wurzeln
Neuanfang Iris Plichta ging einst in Rennertshofen zur Schule, wurde später Konrektorin und übernimmt jetzt die Schulleitung. Am Donnerstag wurde sie lautstark begrüßt. Was für die neue Rektorin das Wichtigste an der Schule ist
Rennertshofen Die Elternbeiratsvorsitzende Anita Czerny wusste ganz genau, was das mittelalterliche Sprichwort „Aller guten Dinge sind drei“bedeutet, das am Donnerstagvormittag als Motto über der Amtseinführung von Rennertshofens neuer Rektorin Iris Plichta stand: Ursprünglich besagte es, dass ein Angeklagter dreimal die Chance hat, sich vor einem Gericht zu seiner Anklage zu äußern. Tut er dies nicht, kann er in Abwesenheit verurteilt werden. Iris Plichta musste sich aber nicht verteidigen. Für sie heißt das Sprichwort, dass sie am ersten Schultag dieses Schuljahres zum dritten Mal einen guten Anfang an der Rennertshofener Schule machte.
Mit einem Instrumentalstück am Klavier eröffnete der Viertklässler Konstantin von der Grün den musikalischen Reigen, bei dem alle Mädchen und Jungen ihrer bereits liebgewordenen Rektorin einen herzlichen Empfang bereiteten. Die Zweitklässler sangen fröhlich „Eine Schule hier in Bayern“nach der bekannten Melodie von Jim Knopf und Lokomotivführer Lukas. Die kleinen ABC-Mäuse der 1a verteilten sinnige Präsente an ihre neue Rektorin und reihten sich zu einem sichtbaren „Willkommen“, gebildet aus den Anfangsbuchstaben ihrer Mäusenamen, auf. Anmutig tanzten die Kinder der 1a den Tanz Espacito und die Drittklässler drückten mit ihrer flotten, hippen Darbietung aus, was sie von ihrer Bildungsanstalt halten: „Hip hop, Schule ist top“. Gute Wünsche zum Anfang verbunden mit kleinen humorvollen Geschenken gab es auch von den Drittklässlern: Zum Luft ablassen Luftballons, wenn mal die Worte fehlen Buchstabensuppe oder einen Hundekorb für den besten tierischen Freund der Rektorin, Terrier Otto.
Schulrat Klaus Sterner erinnerte in seinem Streifzug durch die Vita der neuen Schulleiterin daran, dass sie bereits 1975 als kleine Erstklässlerin das Rennertshofener Schulhaus betrat. Zum zweiten Mal überschritt sie 2011 als Konrektorin die Schulhausschwelle. Vorausgegangen waren ihr Studium an der Katholischen Universität Eichstätt und ihre ersten Lehrerjahre in den Landkreisen Rosenheim und Neuburg-Schrobenhausen. Erste Erfahrungen als Rektorin machte Iris Plichta von 2015 bis Juli 2018 in Wellheim. Ihr Start als Rektorin ab dem 1. August dieses Jahres macht nun das Trio der guten Dinge voll. Dank ihrer langjährigen Erfahrung, ihrer Persönlichkeit und ihrem Humor bringe sie alles mit, was man zur Führung einer Schule brauche. Garanten für ein ordentliches Schulleben seien auch ihre sehr hohe fachliche Kompetenz, ihr großes Engagement, ihr freundlicher Umgang und ihre Überzeugungskraft. „Ihre Schule darf sich glücklich schätzen, so eine erfahrene Rektorin zu bekommen“, gratulierte Sterner den Rennertshofenern und wünschte der neuen Schulleiterin „Tatkraft, Gesundheit, und dass du dein Lächeln behältst“.
Bürgermeister Georg Hirschbeck lud sie zu einem gemeinsamen und konstruktiven Miteinander bei der Gestaltung der neuen Schule ein. Sie dürfe sich darauf freuen, dass die mit modernster Ausstattung ausgebaut würde. Im Frühjahr sei der Spatenstich geplant, verriet Hirschbeck. „Wir freuen uns, dass Sie wieder da sind“, meinte die Elternbeiratsvorsitzende Anita Czerny, bot eine gute Zusammenarbeit an und wünschte neben einem guten Start auch das richtige Händchen für all die verschiedenen Dinge, die auf sie zukämen.
Nicht große pädagogische Konzepte, nicht Visionen oder Reformen waren das Thema, das sich Iris Plichta als Kernpunkt ihrer Rede ausgesucht hatte, sondern sie stellte die Hauptpersonen der Schule, die Kinder, in den Vordergrund. Zuerst einmal dankte sie allen, die ihr diesen hervorragenden und problemlosen Start ermöglichten, angefangen bei ihrer Vorgängerin Marianne Stößl, ihrer Stellvertreterin Paula Rieder, der Sekretärin Manuela Braun, den Kolleginnen, ihrer Familie und vielen anderen mehr. Dann stellte Iris Plichta heraus, worauf es ankomme, dass Schule gelingen kann: Marianne Stößl sei für sie ein Vorbild gewesen, wie man eine Schule führen müsse. Ihr großes Geheimnis war, dass sie tagtäglich vermittelt habe, dass die Beziehungen unter den Menschen stimmen müsSchule sen, damit sie gut und erfolgreich miteinander arbeiten können. Plichta stellte ihren gespannt lauschenden Zuhörern ebenso schlicht wie einprägsam das von Daniela Kunkel verfasste Bilderbuch „Das WIR“vor und erklärte, wie das Wir-Gefühl verloren gehen könne und wie schwierig es sei, es wieder zu gewinnen. „Wir können viel lernen, viel bewegen, für uns da sein, uns trösten, uns helfen und uns mit unseren Schwächen und Stärken annehmen. Wenn uns das gelingt, sind wir auf dem richtigen Weg“, ermunterte sie alle. Passend dazu endete die Feier mit dem Schullied „Hand in Hand“.