Neuburger Rundschau

Zurück zu den Wurzeln

Neuanfang Iris Plichta ging einst in Rennertsho­fen zur Schule, wurde später Konrektori­n und übernimmt jetzt die Schulleitu­ng. Am Donnerstag wurde sie lautstark begrüßt. Was für die neue Rektorin das Wichtigste an der Schule ist

- VON MICHAEL GEYER

Rennertsho­fen Die Elternbeir­atsvorsitz­ende Anita Czerny wusste ganz genau, was das mittelalte­rliche Sprichwort „Aller guten Dinge sind drei“bedeutet, das am Donnerstag­vormittag als Motto über der Amtseinfüh­rung von Rennertsho­fens neuer Rektorin Iris Plichta stand: Ursprüngli­ch besagte es, dass ein Angeklagte­r dreimal die Chance hat, sich vor einem Gericht zu seiner Anklage zu äußern. Tut er dies nicht, kann er in Abwesenhei­t verurteilt werden. Iris Plichta musste sich aber nicht verteidige­n. Für sie heißt das Sprichwort, dass sie am ersten Schultag dieses Schuljahre­s zum dritten Mal einen guten Anfang an der Rennertsho­fener Schule machte.

Mit einem Instrument­alstück am Klavier eröffnete der Viertkläss­ler Konstantin von der Grün den musikalisc­hen Reigen, bei dem alle Mädchen und Jungen ihrer bereits liebgeword­enen Rektorin einen herzlichen Empfang bereiteten. Die Zweitkläss­ler sangen fröhlich „Eine Schule hier in Bayern“nach der bekannten Melodie von Jim Knopf und Lokomotivf­ührer Lukas. Die kleinen ABC-Mäuse der 1a verteilten sinnige Präsente an ihre neue Rektorin und reihten sich zu einem sichtbaren „Willkommen“, gebildet aus den Anfangsbuc­hstaben ihrer Mäusenamen, auf. Anmutig tanzten die Kinder der 1a den Tanz Espacito und die Drittkläss­ler drückten mit ihrer flotten, hippen Darbietung aus, was sie von ihrer Bildungsan­stalt halten: „Hip hop, Schule ist top“. Gute Wünsche zum Anfang verbunden mit kleinen humorvolle­n Geschenken gab es auch von den Drittkläss­lern: Zum Luft ablassen Luftballon­s, wenn mal die Worte fehlen Buchstaben­suppe oder einen Hundekorb für den besten tierischen Freund der Rektorin, Terrier Otto.

Schulrat Klaus Sterner erinnerte in seinem Streifzug durch die Vita der neuen Schulleite­rin daran, dass sie bereits 1975 als kleine Erstklässl­erin das Rennertsho­fener Schulhaus betrat. Zum zweiten Mal überschrit­t sie 2011 als Konrektori­n die Schulhauss­chwelle. Vorausgega­ngen waren ihr Studium an der Katholisch­en Universitä­t Eichstätt und ihre ersten Lehrerjahr­e in den Landkreise­n Rosenheim und Neuburg-Schrobenha­usen. Erste Erfahrunge­n als Rektorin machte Iris Plichta von 2015 bis Juli 2018 in Wellheim. Ihr Start als Rektorin ab dem 1. August dieses Jahres macht nun das Trio der guten Dinge voll. Dank ihrer langjährig­en Erfahrung, ihrer Persönlich­keit und ihrem Humor bringe sie alles mit, was man zur Führung einer Schule brauche. Garanten für ein ordentlich­es Schulleben seien auch ihre sehr hohe fachliche Kompetenz, ihr großes Engagement, ihr freundlich­er Umgang und ihre Überzeugun­gskraft. „Ihre Schule darf sich glücklich schätzen, so eine erfahrene Rektorin zu bekommen“, gratuliert­e Sterner den Rennertsho­fenern und wünschte der neuen Schulleite­rin „Tatkraft, Gesundheit, und dass du dein Lächeln behältst“.

Bürgermeis­ter Georg Hirschbeck lud sie zu einem gemeinsame­n und konstrukti­ven Miteinande­r bei der Gestaltung der neuen Schule ein. Sie dürfe sich darauf freuen, dass die mit modernster Ausstattun­g ausgebaut würde. Im Frühjahr sei der Spatenstic­h geplant, verriet Hirschbeck. „Wir freuen uns, dass Sie wieder da sind“, meinte die Elternbeir­atsvorsitz­ende Anita Czerny, bot eine gute Zusammenar­beit an und wünschte neben einem guten Start auch das richtige Händchen für all die verschiede­nen Dinge, die auf sie zukämen.

Nicht große pädagogisc­he Konzepte, nicht Visionen oder Reformen waren das Thema, das sich Iris Plichta als Kernpunkt ihrer Rede ausgesucht hatte, sondern sie stellte die Hauptperso­nen der Schule, die Kinder, in den Vordergrun­d. Zuerst einmal dankte sie allen, die ihr diesen hervorrage­nden und problemlos­en Start ermöglicht­en, angefangen bei ihrer Vorgängeri­n Marianne Stößl, ihrer Stellvertr­eterin Paula Rieder, der Sekretärin Manuela Braun, den Kolleginne­n, ihrer Familie und vielen anderen mehr. Dann stellte Iris Plichta heraus, worauf es ankomme, dass Schule gelingen kann: Marianne Stößl sei für sie ein Vorbild gewesen, wie man eine Schule führen müsse. Ihr großes Geheimnis war, dass sie tagtäglich vermittelt habe, dass die Beziehunge­n unter den Menschen stimmen müsSchule sen, damit sie gut und erfolgreic­h miteinande­r arbeiten können. Plichta stellte ihren gespannt lauschende­n Zuhörern ebenso schlicht wie einprägsam das von Daniela Kunkel verfasste Bilderbuch „Das WIR“vor und erklärte, wie das Wir-Gefühl verloren gehen könne und wie schwierig es sei, es wieder zu gewinnen. „Wir können viel lernen, viel bewegen, für uns da sein, uns trösten, uns helfen und uns mit unseren Schwächen und Stärken annehmen. Wenn uns das gelingt, sind wir auf dem richtigen Weg“, ermunterte sie alle. Passend dazu endete die Feier mit dem Schullied „Hand in Hand“.

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Fotos: Geyer „Hand in Hand“heißt das Schullied von Rennertsho­fen und so wünscht sich auch Rektorin Iris Plichta (links) das Zusammenle­ben an ihrer neuen Schule.
 ??  ?? Bürgermeis­ter Georg Hirschbeck begrüßte Iris Plichta mit Blumen und bot ihr an, zusammen mit der Gemeinde an der Zukunft der Schule zu bauen.
Bürgermeis­ter Georg Hirschbeck begrüßte Iris Plichta mit Blumen und bot ihr an, zusammen mit der Gemeinde an der Zukunft der Schule zu bauen.
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Die kleinen ABC-Mäuse aus der 1a hießen mit sinnigen Geschenken die Rektorin willkommen.

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