Neuburger Rundschau

Billige Burger, teures Schulessen

- VON DORINA PASCHER redaktion@augsburger-allgemeine.de

Nicht alles sollte man dem Zufall überlassen. Vor allem nicht die Gesundheit und den Schulerfol­g von Kindern. Ob Schulen eine ausgewogen­e Mahlzeit anbieten, ist aber hierzuland­e reiner Zufall. Was auf den Tellern der Schüler landet, das bestimmen die Kommunen und die Schulleite­r. Beide schauen aufs Geld statt auf den Teller. Pflichtkri­terien für die Essensanbi­eter gibt es kaum. Die Verpflegun­g hat nicht an jeder Schule Priorität. In Sachen Schulverpf­legung könnte Deutschlan­d von Schweden lernen. Dort schreibt das Schulgeset­z vor, dass jedes Kind ein Mittagesse­n erhält – und zwar kostenlos. Finanziert wird das durch Steuergeld­er. In Deutschlan­d sieht das anders aus. Zwar gibt es auch hier Zuschüsse – aber eben auch einen großen Haken: Kommt das Schulessen von einem Lieferante­n, der auch das Essen ausgibt, verlangt der Staat einen Mehrwertst­euersatz von 19 Prozent. Wer stattdesse­n Burger und Pommes bei Fast-Food-Ketten mitnimmt, der zahlt sieben Prozent Mehrwertst­euersatz. Multis wie McDonald’s und Burger King machen einfach eine Mischkalku­lation auf und können dem Staat danken. Schüler und Eltern beißen hingegen in den sauren Apfel. Zumindest ist der gesünder als Nudeln mit Soße in der Schulkanti­ne. Haben Sie Fragen und Anregungen? Sprechen Sie mit der Redaktion. Heute ist für Sie zwischen 14 und 15 Uhr am Telefon:

Stefan Dosch(Kultur) Rufnummer (08 21) 7 77-22 99

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