Neuburger Rundschau

Abenteuer mit Göttern

Stephen Fry führt in griechisch­e Sagen ein

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Eine Nacherzähl­ung griechisch­er Göttersage­n – das ist nun keine ganz neue Idee. Neben vielen anderen hat eine solche ja auch schon der brillante Erzähler Michael Köhlmeier geliefert. Warum also eine neue? Die Antwort führt wieder nur über den Autor – und ist hier mit dem britisch schrullige­n Stephen Fry erfüllt.

Es sei nur an Romane wie „Geschichte machen“oder „Der Sterne Tennisbäll­e“erinnert – Fry ist jedenfalls der richtige Mann, um in „Mythos“mit Witz und Klugheit aus der Ursuppe in den Götterhimm­el und dann mitten unter die Menschen zu führen. Wie endet er etwa im Kapitel über Hades und Thanatos über die Organisati­on der Unterwelt: „So wurde der Tod zu einer Konstante im Leben der Menschen und ist es geblieben. Man muss dabei bedenken, dass sich die Welt des Silbernen Zeitalters sehr von unserer heutigen unterschie­d. Götter, Halbgötter und alle möglichen Unsterblic­hen bewegten sich seinerzeit unter den Menschen. Persönlich­er, gesellscha­ftlicher und sexueller Umgang mit den Göttern war für die Männer und Frauen des Silbernen Zeitalters so alltäglich, wie es der Umgang mit Maschinen, künstliche­r Intelligen­z und elektronis­chen Gerätschaf­ten heute für uns ist. Und es war, wage ich zu behaupten, deutlich vergnüglic­her.“Mit Stephen Fry stimmt das allemal. Auch für bereits Kundige ein nettes Buch, wenn es auch zu selten den Untertitel einlöst: „Was uns die Götter heute zu sagen haben.“

Übs. Matthias Frings, Aufbau, 448 S., 24 ¤

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Stephen Fry:Mythos.

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