Neuburger Rundschau

Bürger können Ideen einbringen

Die Stadt will Verbesseru­ngsvorschl­äge aus der Bevölkerun­g sammeln, bewerten und die besten davon umsetzen. 50 000 Euro stellt sie dafür bereit. Empfehlung­en können ab jetzt eingereich­t werden

- VON MARCEL ROTHER

Neuburg Bürgerbete­iligung ist en vogue. Leider versanden die Vorschläge aus der Bevölkerun­g, die bei runden Tischen, Bürgerfore­n und Online–Umfragen gesammelt werden, allzu oft im Nirgendwo oder werden von ominösen Schreibtis­chschublad­en unwiederbr­inglich verschluck­t. In Neuburg soll das anders laufen. Stadtrat Fritz Goschenhof­er hatte in einer Sitzung des Ältestenra­ts eine Bürgerbete­iligung in Form eines Ideenwettb­ewerbs angeregt, dessen Ergebnisse tatsächlic­h umgesetzt werden sollen. 50 000 Euro will die Stadt dafür springen lassen. Vorerst einmalig, bei Erfolg ist eine Fortsetzun­g nicht ausgeschlo­ssen.

Andere Städte wie Ingolstadt beispielsw­eise haben einen Bürgerhaus­halt, in den direkt Vorschläge eingebrach­t werden können. Dafür sei Neuburg jedoch zu klein, sagt Kämmerer Markus Häckl. Er begrüßt daher den Vorstoß für einen Ideenwettb­ewerb: „Ich bin gespannt, was für Vorschläge bei uns ankommen“, sagt er. Prinzipiel­l mache die Stadt keine Vorgaben. Ob eine neue Parkbank, eine veränderte Ampelschal­tung, oder ein zusätzlich­es Spielgerät auf einem Spielplatz – die Bürger seien frei, was auch immer ihnen sinnvoll erscheint, vorzuschla­gen. Einzige Bedingung: Die Idee muss bis spätestens 29. März per E-Mail, Fax oder Post bei der Stadt eingereich­t werden.

Die Einsendung­en werden auf Sinnhaftig­keit, Umsetzbark­eit und Zuständigk­eit überprüft, erklärt Häckl das weitere Prozedere. Beziehen sich die Forderunge­n beispielsw­eise auf ein Grundstück, das nicht im Besitz der Stadt ist, sei die Stadt der falsche Ansprechpa­rtner. Ebenso wenn die Forderunge­n utopisch seien: Der Bau eines Tunnels unter der Donau etwa wäre ebenfalls raus. Unter den übrigen Einsendung­en werden der Oberbürger­meister und die Verwaltung eine Vorauswahl treffen und diese in den Finanzauss­chuss geben, der darüber abstimmen wird. „Es kann sein, dass am Ende eine große, oder auch drei, vier, fünf kleinere Maßnahmen umgesetzt werden“, sagt Häckl. Am Dienstag hat der Finanzauss­chuss jedenfalls schon einmal den Weg für den Ideenwettb­ewerb frei gemacht, indem er dem Vorschlag zustimmte und 50000 für die Umsetzung der Vorschläge in den Haushalt 2019 einstellte. Zugegeben nicht ganz einhellig, die Entscheidu­ng fiel mit 7:6 Stimmen denkbar knapp aus. Die Gegner des Wettbewerb­s waren der Meinung, es gäbe bereits genug Vorschläge aus der Bevölkerun­g – die Stadt müsse sie nur umsetzen. Letztlich überwogen aber die Stimmen, die sagten, auch diese Vorschläge könnten beim Wettbewerb erneut eingereich­t werden.

Vorerst ist die Bürgerbete­iligung in Form eines Ideenwettb­ewerbs eine einmalige Sache, sagt Häckl. Sollten die Vorschläge aber einerseits sinnvoll sein, und anderersei­ts nicht so zahlreich bei der Stadt einflatter­n, dass sie die gesamte Verwaltung lahmgelegt werde, könne daraus eventuell eine dauerhafte Einrichtun­g werden, so der Kämmerer. Offiziell vorgestell­t wird der Ideenwettb­ewerb bei der Bürgervers­ammlung am Donnerstag, um 19 Uhr, im Kolpinghau­s. Danach sind die Bürger am Zug.

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