„Lassen uns keine Krise einreden“
Obwohl der VfR Neuburg vier der jüngsten fünf Spiele verloren hat, will Christian Krzyzanowski von einem Negativlauf nichts wissen. Doch die Stimmung war schon besser. Das liegt auch an einem Personalwechsel
Neuburg Auf den ersten Blick lässt sich die Stimmung beim VfR Neuburg durchaus als etwas angespannt bezeichnen. Zum einen verloren die Lilaweißen vier ihrer jüngsten fünf Spiele in der Landesliga Südwest, zum anderen gab es einen Wechsel auf der Position des Team-Managers (Roland Portune ersetzte Martin Stanek,
Doch Trainer Christian Krzyzanowski wehrt sich entschieden. „Wir lassen uns keine Krise einreden“, sagt er, „irgendwann musste es passieren, dass wir ein paar Spiele verlieren.“Stattdessen stellt er lieber positive Dinge heraus: „Wir stehen als Aufsteiger weiterhin auf Platz zwei. Zuletzt haben oftmals nur Kleinigkeiten den Unterschied gegen uns ausgemacht.“Elf Zähler Vorsprung hatte der VfR Neuburg nach 13 Spieltagen als Spitzenreiter bereits auf den Tabellendritten. Sechs Wochen später ist der SC Olching, der diese Woche am grünen Tisch zwei zusätzliche Punkte zugesprochen bekam, bis auf einen Zähler an die inzwischen zweitplatzierten Neuburger herangerückt (bei einem
wir berichteten).
mehr ausgetragenen Spiel). Ein Umstand, den Krzyzanowski gerne ausblenden würde. „Natürlich ist es eine neue Situation für die Mannschaft, mehrere Spiele nicht zu gewinnen“, weiß Krzyzanowski, betont aber zugleich: „Wir dürfen uns vom schrumpfenden Vorsprung nicht beeinflussen lassen.“
Mit fünf Zählern Rückstand befindet sich auch der Gegner am morgigen Sonntag (15 Uhr) Türkspor Augsburg in Schlagdistanz zum VfR. Das Hinspiel zu Beginn der Saison entschieden die Lilaweißen nach einer starken kämpferischen Leistung gegen die spielstarken Gäste mit 2:0 für sich. Doch seitdem hat sich bei Türkspor einiges verändert. Der Trainer ist neu (Serdar Dayat ersetzte Herbert Wiest), weitere Spieler wurden Ende August verpflichtet (die Amerikaner Kainoa Bailey, Alexis Quevedo und Ezra Armstrong). Seit elf Spielen sind die Augsburger nunmehr ungeschlagen. „Sie sind sehr stark besetzt und gehören zu den besten Teams der Liga“, sagt Krzyzanowski, der sein Team dennoch nicht chancenlos sieht. Gerade die eigene Personalsituation stimmt den Coach positiver als in den vergangenen Wochen. Fabian Heckel und Pascal Schittler sind wieder einsatzbereit. Noch nicht ganz reichen dürfte es bei Sebastian Habermeyer, der nach seinem Zehenbruch und fünfwöchiger Pause wieder mit dem Lauftraining begonnen hat. Fehlen werden weiterhin Daniel Eisenhofer und Ray Bishop, der sich einen Muskelfaserriss zugezogen hat. Erneut mit dabei sein wird Abdel Abou Khalil, der bei seinem Debüt gegen den FC Memmingen II (1:2) das Tor des VfR erzielte. „Wir sind hoch zufrieden. Er ist eine Bereicherung für unser Offensivspiel, auch wenn er sicherlich noch körperliche Defizite hat“, so Krzyzanowski. Vorerst ist der ehemalige Regionalligaspieler lediglich bis zur Winterpause verpflichtet. Gespräche über eine Ausdehnung der Zusammenarbeit stehen noch aus.
Die wird bekanntlich nicht mehr Martin Stanek führen, der bisher für die Kaderplanung beim VfR Neuburg verantwortlich war und nach internen Unstimmigkeiten mit der Abteilungsleitung den Verein verlassen hat. Krzyzanowski wollte sich nicht näher zu dieser Personalie äußern: „Ich bedanke mich bei Martin für die Arbeit. Es ist schade, dass er nicht mehr Teil der Gemeinschaft ist.“Gleichzeitig sei er froh, „dass wir mit Roland Portune schnell einen Nachfolger gefunden haben“. Intern, so viel steht fest, ist dieser Personalwechsel weniger diplomatisch und nicht geräuschlos über die Bühne gegangen.