Neuburger Rundschau

Aus der Not eine Tugend gemacht

Aufgrund des großen Verletzung­spechs muss Ober-/Unterhause­ns Trainer Thomas Mertel etliche A-Jugend-Spieler ins kalte Wasser werfen. Diese müssen jetzt auch im Gemeindede­rby gegen Sinning ran

- VON MATTHIAS KOLLAR

Ober/Unterhause­n Wenn der TSV Ober-/Unterhause­n und SV Sinning am Sonntag (14 Uhr) im Gemeindede­rby aufeinande­rtreffen, dann dürfte zumindest auf dem Papier die Favoritenr­olle klar verteilt sein. Die Gäste gewannen sechs ihrer vergangene­n sieben Partien, die Hausherren dagegen nur zwei. Wir haben mit Oberhausen­s Trainer Thomas Mertel gesprochen.

Herr Mertel, die Hinrunde ist nun vorbei und der TSV Ober-/Unterhause­n steht mit 14 Zählern auf dem zehnten Rang. Wie bewerten Sie das Abschneide­n Ihres Teams?

Mertel: Aufgrund der Personalla­ge bin ich sehr zufrieden. Uns fehlen seit sechs Wochen sieben Stammspiel­er, die wir nicht ersetzen können. Das kann keine Mannschaft in dieser Klasse auffangen.

Welche Gründe hat die schlechte Personalla­ge?

Mertel: Es liegt schlicht am Verletzung­spech. Wir können unsere Leistungst­räger leider nicht vollends ersetzen. Die jungen Spieler machen das trotzdem sehr gut. Gegen den FC Staudheim haben wir beispielsw­eise überragend­en Fußball gespielt und auswärts vier Tore erzielt. Leider haben wir trotzdem verloren, da wir hinten immer eiskalt bestraft wurden.

Also ist die Unerfahren­heit der jungen Nachrücker der Grund dafür, dass man aus sechs Spielen lediglich vier Punkte holen konnte?

Mertel: Ich würde das Ganze mal mit der Arbeit eines Zeitungsre­porters vergleiche­n. Die ersten zwei bis drei Berichte sind wahrschein­lich weniger souverän und flüssig. Wenn man jedoch über längere Zeit im Geschäft ist, wird es besser. So ist das mit unseren Jungs auch. Viele rücken aus der A-Jugend nach und brauchen noch ein bisschen Zeit. Trotzdem bin ich sehr zufrieden mit den Leistungen. Da gibt es nichts zu kritisiere­n.

Also müssen diese jungen Spieler den erfahrenen Akteuren in naher Zukunft weichen, damit die Ergebnisse wieder stimmen?

Mertel: Dass kommt ganz auf die Situation an. Die A-Jugend-Spieler helfen aktuell nur aus. Es kann aber durchaus sein, dass wir einige oben behalten. Die Konzentrat­ion gilt aber erst einmal der kommenden Partie.

Dann kommen wir gleich zum anstehende­n Match gegen den SV Sinning. Wie schätzen Sie das Team von Trainer Iwo Sommer ein?

Mertel: Ich denke, dass Sinning einen großen Vorteil hat, da sie alle diesmal ein Heimspiel gegen den FC Zell/Bruck vor der Brust hat. Mit 18 von möglichen 21 Punkten hat sich der SV Sinning auf Rang fünf vorgearbei­tet. Die Serie will das Team im Derby beim TSV Ober-/Unterhause­n ausbauen. Abgeschlag­en am Tabellenen­de steht der TSV Burgheim II. Mit dem SV Klingsmoos II wartet indes eine hohe Hürde.

Außerdem stehen sich der SC Bayerdilli­ng und der SV Baar, der BSV Neuburg II und der SV Weichering gegenüber. (nr) Mann an Bord haben und ein eingespiel­tes Team sind. Dass sie außerdem mit 2:1 gegen den FC Illdorf gewonnen haben, ist eine Ansage. Sinning kocht aber auch nur mit Wasser. Wir lassen das Spiel daher auf uns zukommen.

Das hört sich so an, als würden sie ihr Team in der absoluten Außenseite­rrolle sehen…

Laut Tabellenpl­atz sind wir das sicherlich auch. Sinning hat einen starken Lauf und gute Ergebnisse eingefahre­n. Es wird schwer, aber im Fußball ist bekanntlic­h alles möglich.

Ihr Team dürfte jedoch ausgeruht in das Derby gehen, da man am vergangene­n Wochenende spielfrei hatte. Ist das vielleicht sogar ein Vorteil für ihre Mannschaft?

Alles hat Vor- und Nachteile. Auf der einen Seite sind wir ausgeruht, auf der anderen Seite nicht mehr im Rhythmus.

Welche Erwartunge­n haben Sie an ihre Mannschaft?

Ich denke, vor so einem Derby braucht man gar nicht viel zu sagen. Jeder ist willig und hoch motiviert. Wir wollen den Zuschauern etwas bieten.

Das Match gegen Sinning ist das erste in der Rückrunde. Was wünschen Sie sich für die zweite Hälfte der Saison?

Mertel: Ich denke, mit dem Abstieg haben wir definitiv nichts mehr zu tun. Zur selben Zeit standen wir in der vergangene­n Saison schlechter da, weswegen ich aufgrund der Umstände mit den bisherigen Leistungen sehr zufrieden bin. Ein einstellig­er Tabellenpl­atz wäre aber wünschensw­ert. Zudem hoffe ich, dass meine Spieler wieder gesund werden.

Das hört sich fast so an, als würden Sie die Winterpaus­e herbeisehn­en. Liege ich damit richtig?

Mertel: Ich glaube, dass kaum ein Trainer in meiner Lage etwas anderes sagen würde.

 ?? Foto: Xaver Habermeier ?? Muss in der aktuellen Situation auf zahlreiche Akteure aus der eigenen A-Jugend zurückgrei­fen: Ober-/Unterhause­ns Trainer Thomas Mertel, der mit seinen „jungen Wilden“hochzufrie­den ist. Mertel: Mertel: Mertel:
Foto: Xaver Habermeier Muss in der aktuellen Situation auf zahlreiche Akteure aus der eigenen A-Jugend zurückgrei­fen: Ober-/Unterhause­ns Trainer Thomas Mertel, der mit seinen „jungen Wilden“hochzufrie­den ist. Mertel: Mertel: Mertel:

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