Neuburger Rundschau

Der kleine Prinz besucht Neuburg

Theater Die Fadenspiel­er zeigen die Erzählung während der Figurentag­e

- VON FABIAN KLUGE

Neuburg An der Decke hängen ein paar Planeten, an den Wänden hängen Marionette­n und auf der Bühne spuckt ein Vulkan weißen Rauch aus. Hier, im Loibl-Haus in der Amalienstr­aße, wird geprobt. Gut eine Woche dauert es noch, bis die Neuburger Fadenspiel­er während der Figurenthe­atertage ihr neues Stück präsentier­en.

Passend zum festlichen Ereignis haben sie sich ein besonders bekanntes Werk ausgesucht, wie Vorsitzend­e Edeltraud Schubert betont: „Zum 75-jährigen Jubiläum der Geschichte inszeniere­n wir den kleinen Prinzen von Antoine de Saint-Exupery.“

Der kleine Prinz hat auf seinem Planeten Probleme mit seiner Rose. Als er sich daraufhin auf die Suche nach Freunden macht, merkt er schnell, dass alle nur mit sich selbst beschäftig­t sind. Schließlic­h gibt ihm der Fuchs den berühmten Tipp mit auf den Weg: „Man sieht nur mit dem Herzen gut.“

Ariane Gerstner spielt den kleinen Prinzen, Klemens Wesolowski den Pilot, der in der Sahara abgestürzt ist, Margit Kramer verkörpert Rose und Rosen, Uschi Golling die Schlange und die Vorsitzend­e Schubert spielt den Fuchs und die Planetenre­ise. Das Bühnenbild stammt von Stilla Bauch und Uli Mares.

Die aufwendig gestaltete­n Marionette­n haben die Fadenspiel­er selbst gefertigt. Dabei ist Schubert ganz wichtig: „Jeder fertigt die Figur, die er am Ende auch spielt. So kann man sich besser mit der Rolle identifizi­eren.“Bis ein Stück am Ende aufgeführt wird, stecken die Vereinsmit­glieder viel Arbeit in die Vorbereitu­ng: „Wir wählen ein Stück aus, schreiben es für das Marionette­ntheater um und verteilen die Rollen. Schließlic­h wählen wir noch Bühnenbild­er, Kulissen, Requisiten und Musik aus“, erklärt Schubert. Beim kleinen Prinzen erhalten sie diesmal Unterstütz­ung am Klavier: Nikolaus Weigel wird die Szenen musikalisc­h untermalen.

Rund eine Neuinszeni­erung pro Jahr können die Neuburger Fadenspiel­er stemmen. Hinzu kommen jährlich 25 bis 30 Auftritte. „Die Anzahl können wir gerade noch in unserer Freizeit als Hobby leisten. Da braucht man schon eine gewisse Passion“, betont Schubert. Aktuell hat der Marionette­nverein rund 15 Stücke im Repertoire – darunter auch lokale Themen wie beispielsw­eise über Ottheinric­h.

Der Zukunft blicken die Fadenspiel­er etwas besorgt entgegen: Im Juni müssen sie ihre Räumlichke­iten in der Amalienstr­aße räumen, weil das Stadtarchi­v mehr Platz benötigt. „Uns wurde schon etwas angeboten, aber wir sind wohl rund eineinhalb Jahre theaterlos“, erklärt die Vereinsvor­sitzende. Gerade deshalb freuen sich die Fadenspiel­er umso mehr auf ihren Auftritt bei den zweiten Neuburger Figurenthe­atertagen.

Vorstellun­g Das Marionette­ntheater zeigt den kleinen Prinzen am Freitag, 23. November, um 20 Uhr im Stadttheat­er. Das Stück ist für Erwachsene und Kinder ab zehn Jahren. Karten gibt es im Bücherturm, in der Touristinf­o und im Kulturamt.

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Foto: Fabian Kluge Da steht der kleine Prinz mit seiner Rose. Weil die beiden Schwierigk­eiten haben, macht er sich auf den Weg, um Freunde zu suchen.

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