Gutes tun mit Kunst
Kunst Bis Ende November stellt Rainer Röschke Bilder im Bücherturm aus. Was mit einem Teil des Erlöses passiert und ob es wieder eine Zerstörungs-Aktion gibt
Neuburg Der Bücherturm wird zur Galerie. Wer demnächst in den Bücherturm kommt, kann sich dort nicht nur einen Roman ausleihen oder gemütlich in den Bücherregalen stöbern, sondern auch gleich ein Bild aus der aktuellen Ausstellung des Neuburger Künstlers Rainer Röschke mitnehmen. Die Werke zeigen farbenfrohe Szenen aus dem Neuburger Stadtleben.
Wer sich für eines der Bilder begeistert und es kaufen möchte, kann es auch gleich von der Wand nehmen und vor Ort bezahlen, wie Röschke bei der Finissage erklärte. Mehr noch: 40 Prozent der Einnahmen aus dem Verkauf wird Röschke einem Neuburger Verein oder einer Organisation spenden, die Gutes tut und anderen hilft. „Es ist schon ein gutes Gefühl, wenn man etwas weiterund zurückgeben kann“, sagte Röschke.
Jeder kann selbst mitbestimmen, welchem Verein man das Geld zukommen lassen möchte. Es liegen Zettel zum Ankreuzen bereit. Zur Auswahl stehen die Vereine Asylsuchende sind Mitbürger, Elisa, Gemeinsam gegen sexuellen Miss- die Kinderschutzgruppe St. Elisabeth, die Lebenshilfe, der Verein Mobile Familien, die Neuburger Tafel, Pro Familia, die Stiftung „Für Neuburger“und der Weiße Ring. Käufer können aber auch zu 100 Prozent den Künstler finanzieren – das ist ebenfalls möglich.
Schon in der Vergangenheit hat Röschke mit Spendenaktionen gute Erfolge erzielt, wie er erklärte. Wenngleich die Umstände auch etbrauch, was ungewöhnlicher waren. 2016 etwa entschied sich Röschke, seine während einer Ausstellung nicht verkauften Bilder in einer spektakulären Aktion in Kreuth zu zerstören. Eine Verbrennung der Bilder – wie wenige Jahre davor – war ihm aus Umweltschutzgründen untersagt worden.
Wer damals nicht wollte, dass die Bilder mit Axt und Hammer zertrümmert werden, konnte das ein oder andere Bild vor der Zerstörung retten und es vorher kaufen. Rund 2600 Euro an Spenden kamen damals zusammen. Nun hofft Röschke, durch den Verkauf im Bücherturm ausreichend Gelder zu bekommen, die er dann an die Vereine weiterleiten kann. Mit dem Gedanken an eine weitere spektakuläre Aktion spielt er aber auch.
Noch bis Freitag, 30. November, können sich Interessierte die Bilder im Bücherturm anschauen und kaufen. Auch für den etwas schmäleren Geldbeutel hat Röschke eine Auswahl. Die Preise hielt er bewusst niedrig, um es allen, die Gefallen an seiner Kunst finden, zu ermöglichen, ein Bild zu kaufen. Gerade auch denjenigen, denen seine Bilder sonst zu teuer sind.