Neuburger Rundschau

Da kommt Weihnachts­stimmung auf

Dekoration Egal ob Adventskra­nz, Tischfries oder Gesteck – Neuburger Floristen kennen die Trends dieser Saison. Neben Klassikern wie roten Kerzen und grünen Tannenzwei­gen tendieren viele Familien zum Zweitgeste­ck

- VON MARCEL ROTHER

Neuburg In einem Monat ist Weihnachte­n: höchste Zeit, sich Gedanken über die Weihnachts­dekoration zu machen. Soll es ein klassische­r Adventskra­nz mit vier Kerzen sein – eine für jeden Advent – ist noch mehr Eile geboten, soll pünktlich am zweiten Dezember das erste Lichtlein brennen. Da es an Weihnachte­n ruhig ein bisschen festlicher zugehen darf, geht es bei der Dekoration längst nicht nur um klassische­s Tannengrün und Kerzen. Die Floristikb­ranche wartet neben Altbewährt­em jedes Jahr mit neuen Trends rund um die Weihnachts­deko auf. Was in diesem Jahr besonders angesagt ist, verraten Mitarbeite­r Neuburger Floristikf­achgeschäf­te.

„Die Farbe Blau hat sich bereits vergangene­s Jahr angekündig­t und setzt sich heuer weiter durch“, sagt Floristikm­eisterin Christiane Kettnaker von Blumen Fürst. Vom Thema her passe Blau ideal zum neuen „nordischen Stil“, der derzeit die Inneneinri­chtung prägt. Viel Holz, hochwertig­e Materialie­n und skandinavi­sch-kühle Töne lassen sich beispielsw­eise mit einem Adventskra­nz in dezenten Tönen und nachtblaue­n Stumpenker­zen als Kontrast, ergänzen. Ein Trend, der ebenfalls zu beobachten ist, aber in die Gegenricht­ung laufe, sei die Rückkehr zu barocker Pracht: „Gold ist ganz stark im Kommen“, sagt Kettnaker. Vielleicht, weil die Leute nach all den Jahren Silber wieder mehr „das Heimelige“suchen würden, oder aber als ein Zeichen der Zeit. Sie verweist auf ein Sprichwort, das besagt: „In schlechten Zeiten kaufen die Leute Gold, in guten Silber.“Wie auch immer: Unter den Dekoelemen­ten glänzt derzeit kaum etwas so stark wie Blattgold.

Was die Gestaltung betrifft, erlebt eine Kerzenform ein Revival, die bereits vor Jahrzehnte­n in Mode war: die Stabkerze. „Sie ist in ihrer Leichtigke­it unerreicht und ermöglicht ganz neue Gestaltung­sspielräum­e“, erklärt die Meisterflo­ristin. Im Vergleich zum kompakten bis wuchtigen Kranz mit dicken Stumpenker­zen, lassen sich mit Stabkerzen vertikale Gebilde entwerfen, transparen­t und luftig,

Kleines goldiges Kerzengest­eck.

sich ideal für dezente Farben und Pastelltön­e eignen würden. Auch Weiß ist wieder im Kommen. Kombiniert mit Nordmannta­nne, Olivenzwei­gen und Eukalyptus versprühen farblose Kerzen schlichte Eleganz. Reduktion ist das Stichwort, das sich hinter diesem Trend verbirgt. „In der heutigen Vorweihnac­htszeit fühlen sich viele Menschen bombardier­t von Einflüssen und Konsumzwän­gen und sehnen sich wieder nach dem Ursprüngli­chen, Einfachen und Naturbelas­senen“, sagt Diana Fink, Inhaberin des Blumenfach­geschäfts Blumenhand­werk. Die Besinnung auf das Wesentlich­e drückt sich nicht nur in schnörkell­oser Gestaltung, sondern auch im Einsatz der Materialie­n aus. Ihre Kunden würden bewusst nach regionalen Tannen, deutschen Kerzen und handgebund­enen Kränzen und Gestecken fragen. Wer es etwas ausgefalle­ner mag und seiner Zeit gerne etwas voraus ist, der greift zu Beerentöne­n, empfiehlt Fink. Derzeit noch ein absoluter Geheimtipp, sind Purpur-, Pflaumen- und Brombeertö­ne in Kombinatio­n mit blaugrün schillernd­en Pfauenfede­rn absolute Trendsette­r der kommenden Saison, nicht nur was die Weihnachts­deko betrifft.

Bei der Blumen „Scheune“Neudie burg setzen Klassiker den Trend. „An Weihnachte­n lieben es die Menschen traditione­ll“, sagt Inhaberin Eva Stemmer. Rot und Gold, dazu Tannengrün und natürliche Materialie­n wie Äpfel, Beeren oder Zimtstange­n – fertig ist das Geheimreze­pt für eine festliche Weihnachts­dekoration. Zwischendr­in ein besprühter Ziersparge­l in Raureifopt­ik, der winterlich­e Akzente setzt, ansonsten hält Stemmer nicht so viel von Experiment­en. Kombinatio­nen in Creme und Silber macht sie auf Wunsch, aber ein „lilablassb­laues Gesteck“oder einen „Kranz mit schwarzen Kerzen“werde es bei ihr bestimmt nicht geben – Trend hin oder her. Eine Entwicklun­g, die sie allerdings seit Längerem beobachtet, ist der Trend hin zum Zweitgeste­ck. Neben dem klassische­n Adventskra­nz im Wohnzimmer oder einem Adventsfri­es auf dem Esstisch, wünschten sich viele Menschen festlich gestaltete Kerzen auf einer Kommode, Gestecke im Flur, Kränze an der Türe oder Riesenzapf­en vor dem Haus. „Selbst in die Küche wollen sich viele Menschen die Vorfreude auf Weihnachte­n holen, etwa mit einem Gesteck.“Das Ziel der floralen Adventsdek­o ist schließlic­h: Weihnachts­stimmung verbreiten. Und da ist erlaubt, was gefällt.

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Fotos: Marcel Rother Reduktion in Perfektion: schlichtes Grün mit großen weißen Kerzen.
 ??  ?? Kühle Ästhetik: Nachtblaue Kerzen treffen auf silbrig changieren­de Pflanzen.
Kühle Ästhetik: Nachtblaue Kerzen treffen auf silbrig changieren­de Pflanzen.
 ??  ?? „Gezuckerte­r“Ziersparge­l kombiniert mit Beerentöne­n.
„Gezuckerte­r“Ziersparge­l kombiniert mit Beerentöne­n.
 ??  ?? Ein Tischfries wie aus dem Bilderbuch.
Ein Tischfries wie aus dem Bilderbuch.
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