Größtes Manko bleibt Mangel an Fachkräften
Wachsende Risiken dämpfen die Erwartungen der Wirtschaft
Ingolstadt/neuburg-schrobenhausen Die Unternehmen in der Region Ingolstadt sind mit ihrer aktuellen Lage zufrieden. Dennoch zeichnen sich auch dunkle Wolken am weiß-blauen Wirtschaftshimmel ab.
Wie aus der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK für München und Oberbayern für die Stadt Ingolstadt sowie die Landkreise Eichstätt, Neuburg-schrobenhausen und Pfaffenhofen hervorgeht, bewerten zwei von drei Betrieben ihre Geschäftslage als gut und nur sechs Prozent als schlecht. Sieben von zehn der befragten Unternehmen rechnen mit einer gleichbleibenden Geschäftsentwicklung, 16 Prozent mit einer Belebung und 14 Prozent mit einer Eintrübung ihrer Geschäfte. „Diese ist in bestimmten Branchen wie dem Bauhauptgewerbe natürlich jahreszeitlich bedingt, aber auch andere Faktoren geben der Wirtschaft insgesamt zu denken und dämpfen ihren Optimismus“, fasst Fritz Peters, Sprecher des Ihk-forums für die Region Ingolstadt, zusammen.
Nach wie vor bleibe das Problem Nummer 1 der Fachkräftemangel. Vier von fünf Unternehmen (78 Prozent) sehen darin ein Geschäftsrisiko. Peters zufolge könne sich die Situation in den kommenden Monaten aber etwas entspannen, denn laut Konjunkturumfrage ist der Saldo der Beschäftigungspläne der Unternehmen erstmalig seit vier Jahren mit minus zwei Punkten ins Negative gerutscht. So wollen derzeit 14 Prozent der Betriebe einstellen, 16 Prozent hingegen Stellen abbauen.
Spürbar verunsicherter sind die Unternehmen mit Blick auf die Wirtschaftspolitik: 43 Prozent der befragten Unternehmen bezeichnen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als ein Geschäftsrisiko. Dies ist der höchste Stand seit fast zwei Jahren. Ausschlaggebend für diese Bewertung dürften zum einen die Herausforderungen für die Automobilindustrie sein – wie etwa die Umstellung auf den Wltp-prüfzyklus, ein neues Verfahren für Verbrauchs- und Abgastests – und zum anderen die Diskussion um die Zukunft der Dieselmotoren. Für die exportstarke Region bergen aber auch der Handelsstreit zwischen den USA und China sowie ein möglicher harter Brexit ein erhebliches Risikopotenzial. All dies trage dazu bei, dass die Unternehmen insgesamt zurückhaltender agieren und ihre Investitionsbereitschaft sinke. Laut Umfrage sei diese so niedrig wie seit zwei Jahren nicht mehr.