Leserbriefe
Neubeginn sieht anders aus
Zu „Sieg für Merkels Wunschkandidatin“(Seite 1) vom 8. Dezember:
Etwas mehr emotionale Intelligenz hätte ich mir vom Parteitag in Hamburg schon gewünscht. Mit dem großen Ziel der Erneuerung ist es offensichtlich nichts geworden. Das System Merkel bleibt stabil; ein Neubeginn sieht anders aus. Dazu hätte Friedrich Merz, wie von der Basis in der Mehrheit gewünscht, die Stelle des Parteivorsitzenden antreten müssen.
Auch die Wahl von Paul Ziemiak zum Generalsekretär zeigt, dass es bei der Neubesetzung der Posten nicht um Können, sondern ausschließlich um Machtsicherung geht. In einer Zeit, die dringend einen Aufbruch erfordert hätte, kein Gespür für die notwendigen Veränderungen. Auf diese Weise kann ich den klassischen AfD-Protestwähler nicht zurückgewinnen.
Otto Mayr, Asbach-Bäumenheim
Kröte für den Machterhalt
Ebenfalls dazu: Zugegebenermaßen hat Frau Kramp-Karrenbauer im Gegensatz zu Herrn Merz eine sympathischere Ausstrahlung und in Hinblick auf zukünftige Wahlen mag dies auch ein wichtiger Faktor sein. Doch ihre Aussage „wir sind die große Volkspartei der Mitte“zeigt doch, dass Machterhalt wichtiger als die Positionierung der Partei ist. Dabei setzt sich der Richtungskurs von Frau Merkel fort. Der anderen Volkspartei wird mit vermehrt sozialen Themen die Wählerschaft abgegraben. Ein praktischer Nebeneffekt, da sich auf lange Sicht ein Anspruch auf eine SPD-Kanzlerschaft somit erübrigt. Doch wird auf der anderen Seite der rechte Rand weiter gestärkt, was Herr Gauland bereits wohlwollend zur Kenntnis genommen hat. Dies wäre mit Herrn Merz oder Herrn Spahn mit Sicherheit nicht passiert. Doch diese Kröte wird für den Machterhalt geschluckt. Norbert Schaffer, Aichach
Wirklich wichtig: Klima
Zu „Immer weniger Flüchtlinge kommen ins Land“und „CO 2-Ausstoß auf Rekordwert“(Seite 1) und „Das Klima ist stärker“(Die Dritte Seite) vom 6. Dezember:
Endlich gute Nachrichten in Sachen Migration. Hoffentlich hat sich damit diese „alternative“Ein-ThemaPartei bald erledigt, und hoffentlich wenden sich Öffentlichkeit und Politik endlich den wirklich wichtigen Themen zu – zum Beispiel der Bekämpfung des Klimawandels. Wenn wir in den Industriestaaten es nämlich nicht schaffen, unter der 1,5-Grad-Grenze zu bleiben, werden wir von Millionen Flüchtlingen überrannt werden!
Wolfgang Löschner, Großaitingen
Fantastisch guter Bericht!
Zu „Das Klima ist stärker“(Die Dritte Seite) vom 6. Dezember: Gratulation und danke für diesen fantastisch guten Bericht! Er sollte Pflichtlektüre für alle sein, für die Jungen zum Lernen und für die Älteren zum Nachdenken. Getrauen Sie sich, in diesem Zusammenhang einen ebenso kritischen Bericht zum Thema Bevölkerungswachstum zu bringen? Das wäre das Nonplusultra!
Dr. Hans Jürgen Fritsch, Augsburg
Schon ein starkes Stück
Zu „Wir werden von Versagern regiert“(Politik) vom 10. Dezember:
Einem französischen „Gelbwestler“, der die Aussage macht: „Macron soll hängen“, einen Artikel in Ihrer Zeitung zu widmen, ist an sich schon ein starkes Stück. Die Meinung der Artikelschreiberin zu der Bedürftigkeit besagter Gelbwestler ist blanker Hohn! Wer, wie berichtet, im Monat für sich und zwei Kinder (drei Personen) 3600 Euro zur Verfügung hat und an der Schweizer Grenze, also nicht in Zentren mit teurer Lebenshaltung, lebt, sollte sich selbst die Frage stellen, ob sein Lebensstil nicht die Ursache seiner Probleme ist. Hier gilt sicher auch der Spruch: „Zufriedenheit definiert sich über die Ansprüche!“Auch bei brennenden Autos, eingeschlagenen Schaufensterscheiben und 250 Verletzten von „ausgebliebenen Gewaltexzessen“zu sprechen, wirft für mich die Frage auf, ob Ihre an sich seriöse Zeitung solchen Äußerungen eine Plattform bieten sollte?
Heinz A. Wagner, Stadtbergen
Wer ist hier der Versager?
Ebenfalls dazu:
Wenn die dreiköpfige Familie eines 28-jährigen Franzosen mit 3500 Euro im Monat nicht auskommt, dann ist nicht Herr Macron der Versager, sondern sicher dieser Franzose selber!
Alfred Mosdzien, Rettenbach
Mit gutem Beispiel voran
Zu „Greta kommt groß raus“(Panorama) vom 8. Dezember:
Greta und allen Kindern und Jugendlichen der Welt möchte man zurufen: Kinder und Jugendliche aller Nationen, vereinigt euch, folgt Gretas Beispiel und setzt euch für die Lebensgrundlagen und für die Zukunft dieses Planeten ein. Verzichtet auf überflüssigen Konsum, fordert sogenannte Klimatage oder Erdentage an euren Schulen und geht auch immer wieder auf die Straße, damit euer Anliegen für alle sichtbar wird.
Geht mit gutem Beispiel voran, denn das Chaos, das die Erwachsenen auf diesem Planeten angerichtet haben, darf so nicht weitergehen. Unsere Zivilisation besteht schließlich nur mit Einwilligung der Natur. Sie kann diese Einwilligung jederzeit und ohne Vorwarnung zurückziehen.
Brigitte Flores, Kempten
Für ein offenes System
Zu „Arbeitgeber fordern Einigung auf den Digitalpakt“(Seite 1) vom 5. 12.: Digitalpakt: Wer entscheidet hier was? Kein Bundesland will Kompetenzen abgeben. Derweil stehen Lobbyisten und Digitalverkäufer vor den Abgeordnetenbüros in Bund, Land und Schulen Schlange. Es gibt so viel zu verdienen wie lange nicht mehr. Die Milliarden vom Bund zaubern Dollarzeichen in die gierigen Augen. Dabei macht sich zunächst scheinbar niemand Gedanken um das Wie und Was. Welches Betriebssystem kommt zum Einsatz? Google, Microsoft oder Apple. Die drei sind äußerst schlecht kombinierbar. Und diese amerikanischen Konzerne machen ihre eigenen Gesetze, fast wie sie wollen. Datenschutz? Wie wir seit Snowden und Co. wissen: lächerlich! Wir können davon ausgehen, dass diese drei amerikanischen Giganten alles über unser Bildungssystem wissen können. Und nicht nur das …
Dabei wäre die Option, aus dem offenen System Linux ein eigenes Programm für alle deutschen Schulen zu entwickeln, doch eine Überlegung wert. Software-Schmieden, die das könnten, haben wir genug im Land. Ich möchte nicht, dass unsere Kinder an Microsoft, Google oder Apple verkauft werden. Reinhard Tandler, Blaichach
Dieser „Sieg“war für die gesamte CDU und Deutschland ein Pyrrhussieg! Dr. Gernot von Hinüber, Kempten, zu „Sieg für Merkels Wunschkandidatin“(Seite 1) vom 8. Dezember