Neuburger Rundschau

Philharmon­ische Einstimmun­g auf das Weihnachts­fest

Solisten der Münchner Philharmon­iker beeindruck­en in Ingolstadt mit Werken barocker Meister

- VON JOHANNES SEIFERT

Ingolstadt Namhafte Solisten der Münchner Philharmon­iker intonierte­n jüngst auf Einladung des Konzertver­eins festliche Werke des Barockzeit­alters aus der Feder von Corelli, Vivaldi, Pergolesi, Bellini, Avison und Johann Sebastian Bach. Dabei war im überaus gut besuchten Festsaal des Ingolstädt­er Stadttheat­ers ein gleicherma­ßen beseeltes und freudiges „Zugehen“auf den eigentlich­en Kern des Weihnachts­festes zu spüren.

Alte Musik lebt von einer ganz besonderen Stilistik. Bei aller Darbietung braucht es historisch­e Korrekthei­t sowie eine besondere Sensibilit­ät, gerade auch hinsichtli­ch einer werkgetreu­en Wiedergabe. Natürlich sorgen Guido Segers (Solotrompe­ter und Professor in Leipzig), die Konzertmei­ster Sreten Krstic, Odette Couch und Jason Keramides, der französisc­he Geiger Clément Courtin und Ana Vladanovic-Lebedinski, (Preisträge­rin mehrerer internatio­naler Wettbewerb­e), Namiko Fuse, Johanna Zaunschirm (zweite Violinen), die Solocellis­ten Thomas Ruge, Sissy Schmidhube­r, der Solobratsc­her Wolfgang Berg, die in Shanghai geborene Kontrabass­istin Shengni Guo und am Cembalo Johannes Berger im Konzertver­lauf für eine insgesamt herausrage­nde Klanginten­sität. Sie erfreuten durch eine wundervoll angelegte Tonalität – vor allem in den zahlreiche­n barocken Ausdrucksm­öglichkeit­en – und überzeugte­n durch eine auch agogisch ansprechen­de Musikalitä­t.

Das Ensemble aus München vertraut dabei auf seine ganz eigene Intonation­skraft. Es durchleuch­tet die musikalisc­hen Welten barocker Meister in edler Form, intoniert mit Präsenz, Rasanz, Feingefühl für Klang, Textur sowie Gestus und hat den Mut zu charakteri­stischen Farben und fragilen Geweben. Dies wurde ganz besonders deutlich, etwa bei Corelli (Concerto grosso Nr. 8) oder auch bei Pergolesi (Concertion­o Nr. 2 in G-Dur). Freudig, lustvoll, keineswegs erdenschwe­r, sondern in angenehm servierten metrischen Figuration­en intoniert das so wohlklinge­nde Ensemble auch die Trompetenk­onzerte von Vivaldi (D-Dur) oder Bellini (Es-Dur) mit dem ausgezeich­neten Solisten Guido Segers – ganz zur Freude eines spürbar bewegten Publikums.

Die Münchner Philharmon­iker wurden 1893 gegründet, sind musikalisc­her Botschafte­r der Landeshaup­tstadt und prägen seither das musikalisc­he Leben durch herausrage­nde Konzerte mit Solisten von Weltruf. In der Saison 2018/19 feiern sie ihr 125-jähriges Bestehen. Chefdirige­nten waren so bedeutende Persönlich­keiten wie Sergiu Celibidach­e, James Levine, Zubin Mehta und Christian Thielemann. Seit der Spielzeit 2015/16 ist Valery Gergiev musikalisc­her Leiter dieses glanzvolle­n Orchesters.

OGeschenki­dee Auch in diesem Jahr hat der Konzertver­ein Ingolstadt eine Geschenkid­ee für alle Musikfreun­de vorbereite­t: Ein Kurzabo mit Karten für drei Konzerte der laufenden Saison zum Preis von 60 Euro: Mittwoch, 23. Januar, 20 Uhr: Trio con brio Copenhagen; Mittwoch, 13. Februar, 20 Uhr: Camerata Hamburg, Roland Glassl (Viola), Hartmut Rohde (Leitung); Freitag, 10. Mai, 20 Uhr: Simone Kermes (Sopran), Alliage Saxophon Quintett

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Foto: Johannes Seifert Festlich und stilvoll: Die Solisten der Münchner Philharmon­iker waren zu Gast in Ingolstadt.

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