In Aichach gibt es künftig Augenoperationen
Im neu eröffneten Krankenhaus soll eine kleine Belegabteilung für Augenheilkunde eingerichtet werden
Aichach Das Aichacher Krankenhaus bekommt eine kleine Belegabteilung für Augenheilkunde. Der bayerische Krankenhausplanungsausschuss hat einen entsprechenden Antrag des Landkreises bewilligt. Landkreis und Gesundheitsministerium bestätigten eine Anfrage unserer Zeitung. Die neue Abteilung soll mit zwei Betten betrieben werden.
An der Gesamtzahl von 100 Betten im Aichacher Krankenhaus ändert sich dadurch laut Gesundheitsministerium jedoch nichts. Ein Sprecher sagte, es stehe dem „Träger frei, die ihm insgesamt zugewiesenen Planbetten nach seiner Erwägung auf die am Krankenhaus vorgehaltenen Fachrichtungen zu verteilen“.
Schon bislang seien in Aichach Notfallpatienten mit Gesichtsverletzungen behandelt worden, die auch von einem Augenarzt konsiliarisch betreut werden mussten. „Diese Augenärzte sind nach Angaben des Klinikträgers auch in der Lage, ein operatives Behandlungsspektrum anzubieten.“Mit der Zuerkennung der Fachrichtung sei diesem Ansinnen Rechnung getragen worden, so das Ministerium. Damit wären also künftig auch Augenoperationen in der Aichacher Klinik möglich.
Wie Wolfgang Müller, Pressesprecher des Landkreises Aichach- Friedberg , mitteilte, ging die Initiative für die neue Abteilung von niedergelassenen Augenärzten aus dem Wittelsbacher Land aus. Sie hätten sich für dieses Modell interessiert. Der Landkreis fühlte beim Gesundheitsministerium vor, ob eine neue Abteilung denkbar wäre, und bekam positive Signale. Daraufhin befasste sich der Werkausschuss Anfang November mit dem Thema und stimmte den Plänen ebenfalls zu. Am Dienstagabend schließlich gab der bayerische Krankenhausplanungsausschuss in München grünes Licht.
Nach Angaben des Ministeriumssprechers soll das Aichacher Krankenhaus „voraussichtlich noch vor Weihnachten“den Bescheid für die neue Belegabteilung erhalten. Der Sprecher des Aichacher Landratsamts nannte als voraussichtlichen Starttermin das Frühjahr 2019.
Zunächst muss der Landkreis dafür einige organisatorische Voraussetzungen schaffen: So müssen beispielsweise die Verträge mit den beteiligten Augenärzten unterzeichnet werden. Da das derzeit wohl noch nicht geschehen ist, will sich Müller aktuell nicht zu den Namen der Mediziner äußern. Nach der Unterzeichnung der Verträge müssen die Belegabteilung gegründet und die zwei Betten offiziell in Planbetten für die Abteilung umgewandelt werden.
Staatliche Fördermittel sind laut Ministerium nicht vorgesehen. Die kleine Abteilung könne problemlos in dem Neubau untergebracht werden. Dieser hatte rund 50 Millionen Euro gekostet, etwa die Hälfte trug der Freistaat. Mitte November war in dem neuen Haus der Betrieb aufgenommen worden. Über die Eröffnung des Neubaus hinaus hatte das Aichacher Krankenhaus zuletzt mit einer Schließung bayernweit für Schlagzeilen gesorgt: Die Geburtenstation in der nagelneuen Klinik machte dicht, noch ehe sie eröffnet war.