Neuburger Rundschau

Ganz weit draußen

Auch „Voyager 2“ist nun im interstell­aren Raum

- VON MARKUS BÄR

Kenner der Kultserie „Raumschiff Enterprise“wissen es: Fünf Jahre dauert ein Einsatz der Crew um Captain Kirk im 22. Jahrhunder­t – und er bringt sie in Bereiche des Universums, wo noch nie ein Mensch zuvor gewesen ist. Ein Nachfolge-Raumschiff der Enterprise ist die „Voyager“– zumindest im Star-Trek-Universum. Doch nicht alles ist Hollywood-Fiktion. Im echten Universum sind ebenfalls zwei Raumfahrze­uge vom Typ „Voyager“unterwegs. Sie starteten allerdings nicht in der Zukunft, sondern schon 1977. Nach der 1972 gestartete­n Sonde „Pioneer 10“und der „Voyager 1“ befindet sich jetzt auch „Voyager 2“im interstell­aren Raum – dem Raum zwischen den Sternen. Und ist damit wie die beiden anderen Vorgängers­onden in Bereichen unterwegs, wo noch nie ein von Menschenha­nd geschaffen­es Objekt gewesen ist. Sie funkt immer noch Daten zur Erde. Wenn man über diese Arten von Expedition­en nachdenkt (auch wenn sie unbemannt sind), kann einem leicht etwas schwindlig werden. Denn die Zeiträume, mit denen von nun an kalkuliert werden muss, sind gigantisch. 1989 bereits hatte „Voyager 2“die Bahn des äußersten Planeten unseres Sonnensyst­ems, des Neptun, passiert. In 20 000 Jahren wird die Sonde das erste Lichtjahr hinter sich gebracht haben. Und in etwa 296 000 Jahren fliegt „Voyager 2“in der Nähe des Sternes Sirius vorbei (zum Vergleich: vor 30000 Jahren starb der Neandertal­er aus). Ob es dann noch Menschen geben wird? Ob der Mensch die Sonde inzwischen überholen konnte? Wie gesagt: Bei diesem Thema kann einem etwas schwindlig werden.

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Archivfoto: dpa Jenseits des Sonnensyst­ems: die Raumsonde Voyager 2.

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