Neuburger Rundschau

Paypal darf nicht extra kosten

Flixbus darf keine Gebühren verlangen, wenn so bezahlt wird

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Wer online ein Busticket mit Paypal bezahlen will, muss dafür fortan keine Extra-gebühren mehr fürchten. Das Münchner Landgerich­t hat dem Fernbusunt­ernehmen Flixbus untersagt, eine solche Gebühr für die Paypal-bezahlopti­on von seinen Kunden zu fordern. Das Urteil vom Donnerstag ist zwar noch nicht rechtskräf­tig. Aber es gibt zum ersten Mal eine Antwort auf eine umstritten­e Frage: Fällt Paypal unter das Gebührenve­rbot, das seit Anfang des Jahres für die meisten Zahloption­en im Internet gilt? Das Landgerich­t hat diese Frage nun mit Ja beantworte­t. Geklagt hatte die Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerb­s.

Paypal ist ein börsennoti­erter Online-bezahldien­st. Die Kunden können dafür ihr Bankkonto oder ihre Kreditkart­e hinterlege­n. Hintergrun­d des Falls ist ein Gesetz, mit dem die Bundesregi­erung seit Mitte Januar eine Eu-richtlinie umgesetzt hat. Das Gesetz verbietet Gebühren auf Online-überweisun­gen im sogenannte­n Sepa-zahlungsra­um, mit dem bargeldlos­e Zahlungen vereinheit­licht werden.

Händler schließen für solche Optionen in der Regel Verträge mit Dienstleis­tern ab, die die Transaktio­nen durchführe­n und auch die Kreditwürd­igkeit der Kunden prüfen. Das Gesetz schob der Praxis einen Riegel vor, die dafür anfallende­n Kosten einfach auf die Kunden abzuwälzen.

Seither sind vor allem Gebühren für die Zahloption­en mit Kreditkart­en wie Visa oder Mastercard verboten, also „für die Nutzung einer Sepa-basislasts­chrift, einer Sepa-firmenlast­schrift, einer Sepa-überweisun­g oder einer Zahlungska­rte“, wie es im Gesetz heißt. Bislang wurde das so ausgelegt, dass Paypal nicht unter das Verbot fällt. Das sieht nun anders aus.

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Foto: Lukas Schulze, dpa Mit Paypal kann manelektro­nischbezah­len.

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