In der Weihnachtstöpferei
An wenigen Tagen im Advent öffnet in der Schießhausstraße ein besonderer Weihnachtsladen. Das Sammelsurium. Es gibt handgemachte Keramik, Schneidebretter aus heimischen Obsthölzern und Körbe aus Afrika
Neuburg Klein, kuschelig, individuell – so lässt sich der Weihnachtsladen in der Schießhausstraße beschreiben. Es duftet nach selbst kreierten Räuchermischungen, restaurierte Möbel reihen sich an Fundstücke, die ein zweites Leben als Skulpturen führen, und bunte Körbe aus Afrika, die wie natürlich mit Küchenbrettern aus heimischen Hölzern zusammenfinden. All das gibt es in diesem Laden, der normalerweise keiner ist und dessen Öffnungszeiten genauso unverwechselbar sind wie die Unikate aus Keramik, die die beiden Betreiberinnen anbieten.
Sabine Meyer und Manuela Meier machen seit vier Jahren in der Vorweihnachtszeit ihr Hobby zum Beruf. Das Paar betreibt in der Schießhausstraße D 153 seine Töpferwerkstatt mit angrenzendem Ausstellungsraum. Dieser verwandelt sich immer in der Adventszeit in einen Weihnachtsladen. In ihm können Besucher an drei Tagen in der Woche nach einzigartigen Geschenken stöbern, staunen oder mit den Inhaberinnen über das Töpfern fachsimpeln. Ursprünglich haben die beiden Erzieherinnen den Umgang mit Ton während ihrer Ausbildung gelernt, wie sie erzählen. Seit 23 Jahren töpfern sie intensiv, seit 20 Jahren haben sie einen Brennofen und seit Kurzem auch eine Töpferscheibe.
Ihre Arbeiten bezeichnen sie als „Kunstkeramik“, nicht das übliche Gebrauchsgeschirr. „Es sind schöne Dinge, die man vielleicht nicht unbedingt braucht, aber die Freude machen“, sagen sie. Eines ihrer Spezialgebiete sind Räucherschalen. Sie kommen vor allem in den zwölf Rauhnächten um den Jahreswechsel zum Einsatz: „Das Räuchern ist eine alte Tradition, die sich wieder ver- mehrt großer Beliebtheit erfreut“, erzählen sie. Weil sie es selbst praktizieren, bieten sie passend zu den Schalen eigens zusammengestellte Räuchermischungen aus Kräutern, Weihrauch und Harzen an. Die Kreativität der beiden erstreckt sich auch auf andere Werkstoffe. In ihrem Laden finden sich Kerzenhalter aus Astgabeln, eine Skulptur aus an- geschwemmtem Holz aus dem Vierwaldstättersee und alte Balken aus der Neuburger Peterskirche – uminterpretiert zum Kerzenleuchter.
Neben Eigenkreationen werden im Laden Holzobjekte angeboten, beispielsweise individuell geformte und gemaserte Schneidebretter von Erika Eller, einer Schwester von Manuela Meier. Eine weitere Schwester von ihr wohnt in Afrika und schickt regelmäßig Korbwaren eines einheimischen Korbmachers nach Neuburg, auch sie finden sich in den Regalen des Weihnachtsladens. Komplettiert wird das Angebot durch „kreatives Allerlei“aus der Hand von Sabine Brosi, einer guten Freundin der Inhaberinnen.
Auf die Frage, an wen sich ihr Angebot richtet, antworten die beiden: „An Menschen, die das Besondere schätzen.“
OÖffnungszeiten Das Sammelsurium hat in der Adventszeit immer donnerstags und freitags von 14 bis 18 Uhr und an Samstagen von 9.30 bis 14.30 Uhr geöffnet.