Zum Ende ein Wintertraum
Christkindlmarkt Mit der 28. und wohl letzten Auflage des romantischen Treibens gingen am Sonntagabend die Lichter aus. Verkehrsvereinvorsitzender Friedhelm Lahn zieht Bilanz und ärgert sich über einige Stadträte
Beim Christkindlmarkt auf dem Karlsplatz gingen bei traumhaftem Winterwetter die Lichter aus. Verkehrsvereinschef Friedhelm Lahn zieht Bilanz.
Neuburg Es mutete wie ein Wink von oben an. An seinem allerletzten Wochenende präsentierte sich der Neuburger Christkindlmarkt in der Oberen Altstadt vor perfekter Kulisse von seiner romantischen Seite. Am Sonntag fiel sogar Schnee. Das freute auch die Organisatoren. „Sei es auf dem Karlsplatz, im Schloss oder bei den Sonderveranstaltungen, überall proppenvoll“, resümierte Friedhelm Lahn, Vorsitzender des Verkehrsvereins Neuburg, zufrieden. Allerdings sei das erste Wochenende verregnet gewesen, was sich deutlich auf die Besucherzahlen ausgewirkt habe. „Die genaue Zahl ist schwierig zu schätzen. Aber insgesamt sind unsere Erwartungen und auch die der Standbetreiber aufgegangen. Wir haben sehr viel Lob bekommen“, sagte Lahn. Wäre da nur nicht der lange Schatten, den das Aus der Veranstaltung über den Karlsplatz geworfen hatte.
„Ich bin sehr oft gefragt worden, ob überhaupt oder wie es weitergeht“, berichtete Lahn. Dazu erklärte er zuerst den Kündigungsgrund: „Der Verein rutscht mit dem Markt immer mehr ins Minus. Wir müssen viel zu viele Kosten selbst begleichen.“Und das, obwohl mehrere Vereinsmitglieder ehrenamtlich mithelfen würden, beim Aufbau oder an allen sechs Tagen beim Standdienst. „Dass wir mit dem Christkindlmarkt draufzahlen, widerspricht der Gemeinnützigkeit des Vereins“, betonte Lahn. Der Vorstand sei sich deshalb einig, dass die Stadt mehr Entgegenkommen zeigen müsse. „Wir werden uns am 8. Januar mit Verantwortlichen der Stadt, allen voran dem Oberbürgermeister, zusammensetzen und dann schauen wir weiter.“
Was Friedhelm Lahn ärgert, sind Aussagen einzelner Stadträte, die Kündigung sei eine Erpressung des Verkehrsvereins an die Adresse der Stadt. „Das ist absoluter Schwachsinn“, schimpfte er. Thematisiert wurde, dass die Stadt als Veranstalter auf dem Karlsplatz fungieren wird und der Verkehrsverein für den Budenzauber im Schlosshof und in den historischen Räumen verantwortlich zeichnet. Aber dazu werde es laut Lahn nicht kommen. Er hoffe auf zufriedenstellende Lösungen für seine ehrenamtlichen Helfer.
Auf den Verhandlungstisch kom- men soll auch die seit Jahren geplante Erweiterung des Marktes entlang der Hofkirche zwischen Karlsplatz und Schloss. „Das wäre auf alle Fälle eine Aufwertung, auch touristisch unterstrich Friedhelm Lahn. Die zusätzlichen Buden, die für die Erweiterung gebraucht werden, seien vorhanden. Kein Thema sei eine Verlängerung auf alle vier Adventswochenenden. Da würden viele der Hobbykünstler nicht mitmachen, glaubt der Vorsitzende.
Neben dem Engagement der Mitwirkenden macht das unvergleichgesehen“, bare Ambiente den Markt zu etwas Besonderem. Aus diesmal hatte der Markt an den beiden Wochenenden viel zu bieten. Im Rathausfletz konnten die Besucher die „Lebende Weihnachtswerkstatt“bewundern. Im Schlosshof bastelten Kinder Stempel, Sterne, Perlenketten und Filzfiguren oder stellten eigene Seifen her. In der Amalienschule verkaufte der Lions Club zugunsten des Ernst-Toller-Literaturpreises Bücher. Sehr gut besucht waren die Konzerte der Schulen, der Stadtkapelle und der Musikschule, allesamt in der Hofkirche. Ein besonderer Hingucker war das Traumtheater mit der Aufführung „Feuertraum“. Den adventlichen Zauber in der Altstadt beendeten am Sonntagabend eine Engelschar mit dem Christkindl alias Sophie Kreitmeier.
Währenddessen haben der Weihnachtsmarkt auf dem Schrannenplatz, die Wichtelhütte auf dem Bürgermeister-Hocheder-Platz und der amerikanische Zauber am Ruderclub noch bis kurz vor Heilig Abend geöffnet.
Der Verkehrsverein zahlt am Ende drauf
Das Traumtheater lockte mit feurigen Einlagen in den Schlosshof.