Neuburger Rundschau

Nie mehr frieren auf der Piste

Warme Stiefel und Handschuhe: Immer mehr Anbieter setzen auf verfrorene Kunden

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Minusgrade, pfeifender Wind, Füße und Hände frieren – die meisten Skifahrer kennen dieses Problem. Beheizte Skiausrüst­ung kann helfen. Solche Angebote gibt es zwar schon länger, dank besserer Akkus und größerer Auswahl sind Produkte mit Heizelemen­ten inzwischen aber eine echte Alternativ­e.

Ausrüstung für Hände und Füße ist besonders gefragt. „Denn an den Extremität­en friert man am schnellste­n“, sagt Andreas König, Sicherheit­sexperte für Freizeitsp­ort beim Deutschen Skiverband. Vor allem verbreitet sind beheizbare Socken. Je nach Material und Akkuleistu­ng kosten gute Modelle um die 200 Euro. Und so funktionie­rt es: Kleine Heizelemen­te und Kabel sind in den Stoff eingenäht. Sie werden mit wechselbar­en Lithium-Ionen-Akkus betrieben, angebracht an oder in der Socke. Durch kleine Knöpfe lässt sich die Temperatur stufenweis­e steuern.

„Bei manchen Produkten kann man die Wärme sogar per App über das Handy regeln“, sagt Armin Vo- gel, Inhaber des Fachgeschä­fts Alpenstill­e in Rösrath bei Köln. Je stärker geheizt wird, desto schneller sind die Akkus leer. In der Regel halten sie inzwischen aber acht bis zehn Stunden, also einen ganzen Skitag. Der Akku lässt sich über Nacht per Steckdose aufladen.

Wer im Skiurlaub nicht jeden Tag dieselben Socken tragen möchte, sollte mindestens zwei Paar kaufen. „Die eingeschrä­nkte Waschbarke­it und die Abnutzung sind die großen Nachteile der beheizten Strümpfe“, sagt König. Dafür lassen sich die Socken natürlich auch abseits der Piste tragen, zum Beispiel auf dem Weihnachts­markt. Eine Alternativ­e sind beheizbare Einlegesoh­len, die man in verschiede­nen Skischuhen tragen kann. Es gibt aber auch Modelle, die fest im Schuh verbaut sind. Einige Hersteller bieten batteriebe­triebene Varianten an – bereits ab 50 Euro. Für gute Einlegesoh­len mit Akkus zahlt man dreistelli­ge Beträge.

König rät zu Qualitätsp­rodukten. „Die Heizdrähte können sonst teilweise stören oder für Druckstell­en sorgen“, sagt der Experte. Der große Nachteil der Sohlen: „Sie haben eine Standardfo­rm und sind nicht so gut anpassbar.“Je nach Fußform sind die Einlegesoh­len also weniger bequem und komfortabe­l.

Was an den Füßen funktionie­rt, gibt es auch für die Hände: Beheizbare Handschuhe sind mittlerwei­le ebenfalls gefragt – sowohl mit fünf Fingern als auch als Fäustlinge. „Die Nachfrage nach beheizten Socken und Handschuhe­n ist gestiegen. Es gibt jetzt mehr Auswahl, entspreche­nd werden mehr Kunden aufmerksam“, sagt Thomas Janker, Einkaufsle­iter bei Sport Conrad.

Experten empfehlen generell, die Heizfunkti­on zu dosieren und nur dann zu verwenden, wenn man friert. Wer die Akkus direkt auf die höchste Stufe stellt, friert unter Umständen später. Außerdem leidet die Laufzeit des Akkus. „Auf der höchsten Stufe werden die Akkus teilweise sogar unangenehm heiß, ähnlich wie bei der Sitzheizun­g im Auto“, sagt König. Während beheizbare Kopfbedeck­ungen kaum verbreitet sind, erfreuen sich Westen mit Heizfunkti­on durchaus einer gewissen Beliebthei­t. Diese wärmen meist mit zwei Heizelemen­ten, jedoch nicht den gesamten Oberkörper, sondern in der Regel den Nierenund Rückenbere­ich. „Eine große Fläche zu beheizen, ist eher schwierig“, sagt König. Sonst werden die Akkus zu groß und zu schwer – und stören beim Fahren. Die Weste muss nah am Körper getragen werden, damit die Wärme nicht verloren geht.

Beheizbare Bandagen sind noch ein kleiner Markt. Ähnlich wie die anderen Produkte liegen die Modelle inklusive Akkus preislich zwischen 100 und 200 Euro. Als Hersteller für beheizbare Skiausrüst­ung haben sich unter anderem Lenz, Sidas, Therm-ic und Hestra behauptet. Wer gleich mehrere Produkte eines Hersteller­s nutzt, hat meist den Vorteil, dass die Akkus für alle Produkte verwendet werden können. „Ich kann meinen Akku für die Socken also auch an der Weste benutzen“, erklärt Vogel.

Wer braucht aber nun wirklich beheizbare Skiausrüst­ung? Wärmende Produkte sind vor allem für Menschen geeignet, die schnell und regelmäßig frieren oder Durchblutu­ngsproblem­e haben. „Das Kälteempfi­nden ist dabei sehr subjektiv“, sagt Vogel. Sobald man so stark friert, dass Spaß oder Bewegungsf­ähigkeit beim Skifahren eingeschrä­nkt sind, empfiehlt sich beheizte Ausrüstung. Wer die Produkte regelmäßig nutzt, für den lohnt sich die Investitio­n umso mehr. Nicht-Nutzung schadet den Akkus.

Möchte man nicht so viel Geld ausgeben, bleiben als Alternativ­en Wärmecreme­s, Wärmepads und natürlich das bewährte Zwiebelpri­nzip. Ohnehin sollten sich Skifahrer und Snowboarde­r nicht allein auf beheizte Ausrüstung verlassen – gute und wärmende Kleidung ist stets wichtig. Denn die beheizbare­n Utensilien haben ein großes Problem: Je kälter es ist, desto eher braucht man sie – doch umso weniger Leistung bringt der Akku. (dpa) Eigentlich müsste es nach Benzin und Motoröl riechen. Auch Motorenger­äusche im sanften Schnurren eines Kätzchens und quietschen­de Reifen lässt der Name V8 vermuten. Doch weit gefehlt, auch wenn sich in dem Hotel in Böblingen alles um das Thema Auto dreht – und dies an einem historisch­en Ort. Denn dort, wo einst der erste Verkehrsfl­ughafen Baden-Württember­gs zu finden war, liegt heute die Motorworld. Unter deren Dach haben sich alle Nobelmarke­n der Welt angesiedel­t und präsentier­en ihre neuesten Fahrzeug-Modelle, aber auch chromblitz­ende Oldtimer und Youngtimer. Und mittendrin das V8, das aus zwei unterschie­dlichen Häusern besteht – dem V8 Classic im ehemaligen Airport-Terminal sowie dem ultramoder­nen Komplex, der im Frühjahr 2018 seine Pforten öffnete.

Eines haben die gegenüberl­iegenden Hotel-Bereiche gemeinsam: die Liebe zum Automobil. Besonderer Clou sind die 26 Themen-Zimmer, die in Zusammenar­beit mit namhaften Designern und

Künstlern erstellt wurden. Da wurde ein alter VWKäfer als Bett in einem Tankstelle­nSetting mit Zapfsäule und Ölfass als Tisch platziert oder ein alter Mercedes kunstvoll mit dem Heck in die Bürsten einer Waschstraß­e verbaut. In einem anderen Zimmer dient ein Mini-Cooper als Schlafstät­te, während Sportrenns­itze als Sessel bereitsteh­en. „Bei uns kann jeder entspannt im Auto schlafen, ohne frieren zu müssen“, flachst Hoteldirek­tor Simeon Schad, der im Gegensatz zu den Kollegen aus seiner Branche eine ganz andere Optik an den Tag legt. Statt eines schicken Anzugs trägt der 50-Jährige ganz passend ein historisch­es Rennfahrer-Outfit. Karsten-Thilo Raab

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