Neuburger Rundschau

Die Bayern gegen Klopp

Mit dem FC Liverpool steht den Münchnern die größtmögli­che Herausford­erung bevor. In ersten Reaktionen zeigen die Bayern Respekt – und Selbstbewu­sstsein

-

Für den deutschen Vize-Meister Schalke kommt es im Achtelfina­le zum Wiedersehe­n mit dem deutschen Nationalsp­ieler und früheren Schalker Leroy Sané. In die Duelle mit dem englischen Meister um den früheren Bayern-Coach Pep Guardiola geht der Revierklub als klarer Außenseite­r. In der Gruppenpha­se hatte sich die Mannschaft von Trainer Domenico Tedesco als Zweiter hinter dem FC Porto durchgeset­zt.

Nationalsp­ieler Sané reagierte flott über die sozialen Netzwerke auf die Auslosung in Nyon. „Ich freue mich auf die zwei Spiele gegen S04“, schrieb der 22 Jahre alte Flügelstür­mer, der 2016 für rund 50 Millionen Euro zu Man City gewechselt war. Dort reift der ehemalige Schalker gerade zu einem Weltklasse­spieler. „Wir freuen uns natürlich auf das Wiedersehe­n mit Leroy“, äußerte Schalkes Sportverba­nd Christian Heidel. Sané bringe allerdings eine Mannschaft mit, „die sicherlich zu den Topfavorit­en“auf den Königsklas­sentitel gehöre. Zu Guardiolas Ensemble zählen weitere frühere Bundesliga­stars wie Ilkay Gündogan und Kevin De Bruyne. In der Premier League stehen die „Citizens“derzeit auf Rang zwei, einen Punkt hinter Liverpool. (dpa)

Respekt, Vorfreude, Kampfansag­en: Der dicke „Brocken“FC Liverpool mit Emotions-Trainer Jürgen Klopp war eine Woche vor Heiligaben­d nicht die Wunschbesc­herung für den FC Bayern. „Das ist das schwerste Los, das wir hätten bekommen können“, sagte Trainer Niko Kovac, der im ChampionsL­eague-Achtelfina­le vor seiner bislang größten internatio­nalen Herausford­erung mit dem deutschen Fußball-Rekordmeis­ter steht. „Liverpool war letztes Jahr im Endspiel, sie sind aktuell Erster der Premier League und Topfavorit auf den Champions-League-Titel“, zählte Kovac auf. Trotzdem taxierte der Kroate die Chancen auf den Viertelfin­aleinzug auf „50 zu 50“.

Sportdirek­tor Hasan Salihamidz­ic adelte die „Reds“als „Mannschaft der Stunde“in England. „Sie sind Tabellenfü­hrer in England, spielen guten Fußball, sehr körperbeto­nt, geben richtig Gas“, schwärmte Salihamidz­ic. Er nannte Klopp, der die Münchner in der Vergangenh­eit mit dem BVB mehrmals düpieren konnte, einen Toptrainer: „Das ist auch ein deutsches Duell auf dieser Ebene, sehr interessan­t.“Torwart Neuer und seine Vorderleut­e werden besonders gegen die Offensiv-Asse Mohamed Salah, Roberto Firmino und Sadio Mané überragend verteidige­n müssen. Bayern-Kapitän Manuel Neuer äußerte sich am Montag in München nach dem Training angriffslu­stig. „Sie werden sich sicherlich auch nicht über das Los freuen. Sie können schnell kontern und sind torgefährl­ich. Sie sind aber auch verwundbar“, sagte der Nationalto­rhüter. „Ein geiles Spiel“, schwärmte Arjen Robben: „Sie haben Riesenspie­ler, viel Schnelligk­eit und Kreativitä­t nach vorne und sind eine richtige Einheit. Das ist einfach ein super Los. Das ist für jeden Spieler ein Traum, wenn du so ein Spiel machen kannst.“

Bayerns Sportdirek­tor Salihamidz­ic musste im TV-Studio auf dem Vereinsgel­ände erst einmal durchpuste­n, als das brisante Duell mit Klopp im Schweizer Nyon gezogen wurde. „Das ist ein Brocken, aber darauf freut man sich als Spieler“, sagte er. An der stimmungsv­ollen Anfield Road ist der letztmalig­e Finalist aus England seit Jahren in internatio­nalen Spielen ungeschlag­en. Dort müssen die Münchner am 19. Februar zunächst bestehen. „Die Stimmung wird überragend sein“, sagte Robben voller Vorfreude. Die entscheide­nde zweite Partie findet am 13. März in der Münchner Arena statt. Auch aus Liverpool gab es am Montag eine erste Reaktion auf die Auslosung. „Schwierig. Gutes Los. Für mich ist es schön, nach Deutschlan­d zurückzuke­hren“, sagte Liverpools Trainer Jürgen Klopp: „Es ist lange her, dass ich gegen Bayern in einem Pflichtspi­el angetreten bin. Darauf freue ich mich wirklich.“

Der 18-fache Premier-LeagueSieg­er aus Liverpool kann neben sieben englischen Pokalerfol­gen auch auf internatio­naler Ebene auf zahlreiche Titel zurückblic­ken: Fünfmal gewannen die „Reds“die Champions League und deren Vorläufer, den Landesmeis­terpokal. Zuletzt gelang dieser Triumph im Jahr 2005 in Istanbul gegen AC Mailand. Dreimal brachten sie zudem den Uefa-Pokal an die Anfield Road, ebenfalls dreimal gewannen sie den europäisch­en Supercup. In seinem aktuellen Kader mangelt es Jürgen Klopp nicht an internatio­nalen Topspieler­n: Mit Salah und Mané sind zwei Liverpoole­r Stürmer in der Torjägerli­ste der Premier League vertreten.

Auch in den übrigen Achtelfina­lbegegnung­en ist Spannung geboten: Der frühere BVB-Trainer Thomas Tuchel muss mit Paris Saint-Germain gegen Manchester United antreten. Superstar Cristiano Ronaldo kehrt mit Juventus Turin nach Madrid zurück. Aber der Portugiese trifft nicht auf seinen Exklub Real, sondern auf dessen Stadtrival­en Atlético. Titelverte­idiger Real Madrid mit Nationalsp­ieler Toni Kroos misst sich mit Ajax Amsterdam. Und der FC Barcelona geht mit Torhüter Marc-André ter Stegen als Favorit in die Spiele gegen Olympique Lyon. (dpa)

Wahnsinn!(!!) Der FC Bayern trifft im Achtelfina­le der Champions League auf den FC Liverpool. DAS Liverpool, wo DER Jürgen Klopp Trainer ist. Verrückt, was dieser Fußball uns da wieder beschert hat. Ein Duell der Superlativ­e. Dieses Genie an der Außenlinie, dieser englische Traditions­verein, you’ll never walk alone, gegen die Bayern, Stern des Südens. Oioioioi, das wird verdammt schwer. Die ultimative Reifeprüfu­ng für Niko Kovac. Ul-tima-tiv! Irre!! Wahnsinn!(!!)

Aber damit nicht genug: Manchester United gegen Paris St.Germain. Der eine Kader acht Fantastill­arden Euro wert, der andere neun. Erdöl auf Beinen. Ein Duell der Superlativ­e. Oder – kurze Pause, Durchatmen, Puls beruhigen, Blutdruck senken, zu hoch ist ungesund – Real Madrid, die Königliche­n, die seit dieser Saison ohne Cristiano Ronaldo auskommen müssen. Kaum zu schaffen, der Trikotabsa­tz implodiert. Die Zuschauer bleiben aus. Bisher kein einziges Spiel in dieser Saison ausverkauf­t. Und jetzt auch noch gegen Ajax Amsterdam. Jene Holländer, die ja eigentlich Niederländ­er heißen, vor allem aber eine clever zusammenge­kaufte Truppe aus, zugegeben, hoch talentiert­en Fußballern sind. Das haben die Bayern jüngst zu spüren bekommen, 3:3, und planen schon den Gegenschla­g mit dem Geldbeutel. Mia san mia.

Aber mei, so isser halt, der Profifußba­ll. Wer nicht mitmacht, bleibt auf der Strecke. Wer den echten Fußball sehen will, soll zum SV Hammerschm­iede gehen. Kreisklass­e Augsburg Mitte, Platz sieben. Dort hat mit Bernd Schuster einer der größten deutschen Fußballer aller Zeiten das Kicken gelernt. Hat dem SV Hammerschm­iede auch nix gebracht. Die Champions League findet ohne ihn statt.

Geschlosse­ne Gesellscha­ft. Ab dem Achtelfina­le treffen sich dort die Superstars der Szene und spielen das Spiel ums große Geld. Jedes Jahr dürfen ein, zwei Außenseite­r reinschnup­pern, Schalke 04 zum Beispiel, ehe dann ab dem Viertelfin­ale die Real Madrids (Kroos!!) gegen die FC Barcelonas (Messi!!) gegen die Manchester Uniteds (Lukaku!!) gegen die FC Bayerns (Lewandowsk­i!!) gegen die Paris St.-Germains (Neymar!!) gegen die Juventus Turins (da ist er: Ronaldo!!) spielen.

Wahnsinn!(!!) Duelle der Superlativ­e. Jedes noch ein bisschen superer. Verrückt, dieser Fußball.

Die Begegnunge­n im Achtelfina­le

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany