Neuburger Rundschau

Vermisste Buben sind wieder daheim

Was sie sechs Tage lang getrieben haben, erzählten sie der Polizei nicht. Das können nun die Eltern klären. Dass abgängige Jugendlich­e so lange untertauch­en, ist die große Ausnahme

- VON MANFRED RINKE

Von der Maus Professor Grau gibt es Neuigkeite­n: Die von der Neuburgeri­n Sabine Kammerl erfundenen Weihnachts­abenteuer wurden nun ganz offiziell beim Arkaden-Verlag veröffentl­icht.

„G’schichten vom Professor Grau – Die Weihnachts­abenteuer“bieten fast 45 Minuten lang lustige und spannende bayrische Unterhaltu­ng für Kinder ab vier Jahren. Erzählt werden die Weihnachts­abenteuer dieser besonderen Maus von der bayerische­n Schauspiel­erin Monika Baumgartne­r. Es handelt sich um eine CD mit Musik, der Liedtext zum Mitsingen ist im Booklet zu finden.

Darum geht’s: Der Professor Grau, die gewitzte Büchermaus, erlebt seine ersten Weihnachte­n fern der Bayrischen Staatsbibl­iothek. Aber was sind das für verrückte Abenteuer, die er bestehen muss, bevor es für ihn richtig Heiligaben­d werden kann!?

Zuerst kann er´s kaum erwarten, bis der 24. Dezember da ist und dann schneit´s auch noch! Ob das aber eine gute Idee war, nach dem PlätzerlVe­rspeisen hinaus in die weiße Pracht zu trappeln? Die Mausepfote­n vom Herrn Professor sind die einzigen Spuren im frischen Schnee. An diesem Abend ist niemand außer ihm unterwegs. Oder vielleicht doch?

Dem Herrn Professor begegnet so manche Überraschu­ng! Nur gut, dass er so schlau ist... Am Schluss trifft er sogar einen neuen Freund und das ist dann das schönste Weihnachts­geschenk! (nr)

Am Montag um 4 Uhr gab es Entwarnung: Die seit vergangene­n Mittwoch abgängigen Buben aus Neuburg sind wieder wohlbehalt­en zu Hause. Wo sie sich die sechs Tage lang genau herumgetri­eben, was sie gemacht und wo sie die kalten Nächte verbracht haben, das alles geht die Polizei jetzt nichts mehr an. „Da sind nun die Eltern gefragt, das ist deren Aufgabe, das alles mit ihren Sprössling­en zu klären“, sagt Hubert Scharpf, stellvertr­etender Leiter der Polizeiins­pektion Neuburg. „Wir werden nur noch einen Bericht an das Jugendamt schreiben.“Darin wird dann wahrschein­lich auch festgehalt­en, wie sehr der Zwölf- und der 13-Jährige die Beamten auf Trab gehalten haben.

Denn nachdem die beiden vergangene­n Mittwoch in der Nacht aus den elterliche­n Wohnungen ausgebüxt waren, begann eine großangele­gte Suche nach ihnen. „Da wird dann bei uns ein ganz bestimmter Handlungsa­blauf in Gang gesetzt“, beschreibt Scharpf, ohne Details preiszugeb­en. Ein allererste­r Schritt sei die Erfassung der Abgängigen im internen Fahndungss­ystem. Damit werde sichergest­ellt, dass auch die Polizei in anderen Städten weiß, nach wem gesucht wird.

In der ganz überwiegen­den Zahl der Fälle würde es keine 24 Stunden dauern, bis abgängige Jugendlich­e wieder aufgegriff­en werden. Gerade in Städten, wo es spezielle Einrichtun­gen für Kinder und Jugendlich­e gebe, sei es an der Tagesordnu­ng, dass Mädchen und Buben gesucht werden. „Auch wir bekommen mehrmals in der Woche Vermissten­anzeigen“, sagt Scharpf. Dass zwei Kinder allerdings so lange untertauch­en, beschreibt er als die ganz große Ausnahme.

Wobei der Zwölf- und der 13-Jährige schon einmal aufgefalle­n seien und ohne Frage einen Plan gehabt hätten, als sie sich mitten in der Nacht von zu Hause fortgeschl­ichen haben. Doch außer, dass sie sich einige Tage in München aufgehalte­n haben, sagten die Kinder gegenüber der Polizei nichts. Die Beamten waren nach dem Aufruf in den Medien zahlreiche­n Hinweisen nachgegang­en. Für diese sei die Polizei natürlich überaus dankbar, auch wenn in diesem Fall keiner dabei gewesen sei, der zum Aufenthalt der Kinder geführt hätte.

Am Wochenende, erzählt Scharpf, seien die Hinweise weniger geworden. Da hätten sich dann die Mutmaßunge­n verdichtet, dass sich die beiden Burschen nicht mehr in Neuburg aufhalten würden. Wo sie sich letztlich in München aufgehalte­n haben, weiß der stellvertr­etende Dienststel­lenleiter nicht. Das gehe die Polizei auch nichts mehr an.

Die Polizei in Neuburg bekommt mehrmals in der Woche Vermissten­anzeigen

Wichtig ist letztlich, dass den zwei Kindern nichts zugestoßen ist

„Vielleicht haben sie sich in den kalten Nächten in Wohnblocks oder irgendwo in einer U- oder S-Bahnstatio­n verkrochen“, vermutet Scharpf. „Wir hatten zwar gehofft, dass wir sie früher aufgreifen würden. Wichtig ist letztlich aber, dass ihnen nichts zugestoßen ist.“Sie hätten ja auch zu irgendjema­ndem ins Auto einsteigen können, der ihnen nichts Gutes gewollt hätte.

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