Neuburger Rundschau

Oben ein 150-Tonnen-Kran, unten ein Helmtauche­r

Noch bis Freitag ist die Staustufe Bertoldshe­im komplett gesperrt. Was der Grund dafür ist

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Seit September gibt es immer wieder Beeinträch­tigungen an der Donaubrück­e in Bertoldshe­im: Mal ist der Übergang einseitig, mal auf beiden Fahrspuren gesperrt. Der Grund dafür sind die Revisionsa­rbeiten an den drei Wehren. Diese Absperrvor­richtungen müssen seit der Inbetriebn­ahme vor rund 50 Jahren jetzt zum ersten Mal gründlich überholt werden, damit sie mindestens für weitere 30 Jahre ihre Funktion störungsfr­ei erfüllen können. Die aufwendige­n Revisionsa­rbeiten dürfen aus Sicherheit­sgründen nur zwischen September und April stattfinde­n, weil in dieser Zeit die Donau überwiegen­d Niedrigwas­ser führt. Nun sind die Arbeiten am südlichen, rechten Wehrfeld beendet.

Am Montag herrschte Hochbetrie­b an der Baustelle: Auf der Brücke arbeitete ein 150-Tonnen-Autokran, der den Revisionsv­erschluss des komplett überholten Wehrfeldes abbaute: Dazu mussten die 36 Dammbalken – das sind Stahlplatt­en mit einem Gewicht von bis zu 1,1 Tonnen – vom fertiggest­ellten Wehrfeld herausgeho­ben und auf einem Lastwagen zwischenge­lagert werden. Die Dammbalken sind wie bei einem Fachwerk in die Nuten der jeweils fünf Tonnen schweren H-Stahlträge­r eingelasse­n. Die ganze Konstrukti­on wird noch in dieser Woche in das zweite Wehrfeld eingesetzt, damit dort die Revision im Trockenen fortgesetz­t werden kann.

Große Luftblasen aus der Tiefe des Sees zeigten, dass sich auch im Untergrund der Donau etwas tut: Dort war im eisigkalte­n Wasser Helm-Taucher Stephan Hölzl im Einsatz. Mit dem harten Wasserstra­hl eines Hochdrucks­chlauches reinigte er die Aussparung­en für die Stahlnadel­n des zweiten Wehrfeldes, damit diese leichter eingepasst werden können. Auch musste er die Bodenschie­ne in etwa sieben Meter Tiefe von Sediment befreien, damit die Dichtungen des untersten Dammbalken­s sauber anschließe­n.

Nach den Weihnachts­feiertagen geht es mit der Montage des Gerüstes weiter, um die umfangreic­hen Inspektion­s- und Revisionsa­rbeiten zu ermögliche­n. Zusätzlich wird erstmals eine feste Plattform über dem Wehrfeldau­sgang im Unterwasse­rbereich montiert, auf dem die Großgeräte und Aggregate für die Beschichtu­ngsarbeite­n aufgestell­t werden. Dadurch lassen sich, wie Pressespre­cher Jan Kiver betonte, die Sperrungen auf der Brücke spürbar verringern und verkürzen. Trotzdem sei die aktuelle Vollsperru­ng, die noch bis einschließ­lich Freitag andauert, aus Sicherheit­sgründen unvermeidl­ich. Im Übrigen würde bei weiteren Sperrungen auch Rücksicht auf die Fahrpläne der Schulbusse genommen.

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