Neuburger Rundschau

Musikalisc­he Geschenke kurz vor Weihnachte­n

Swing und Schwung beim Adventskon­zert der Musikschul­e Neuburg in der komplett gefüllten Hofkirche. Wie es den jungen Musikern gelungen ist, das große Publikum zu begeistern

- VON PETER ABSPACHER

Facettenre­icher kann man das Programm für ein Adventskon­zert kaum zusammenst­ellen, als es die Verantwort­lichen der Musikschul­e Neuburg (MSN) getan haben. Zwei innige Choräle aus Johann Sebastian Bachs Weihnachts­oratorium, feine Querflöten-Klänge, schwungvol­ler Gitarren-Sound, ein klug gestaltend­er Popchor, ein JazzPopclu­b mit lockerem Swing, ein gut geführtes Streichere­nsemble mit erfreulich vielen ganz jungen Buben und Mädchen, flotte irische Volksliede­r und – natürlich – ein paar Glanzlicht­er der Big Band: eine herzerwärm­ende Mischung für das Publikum in der bis auf den letzten Platz gefüllten Hofkirche.

Die Probenarbe­it hat sich gelohnt, die kleinen und großen Schüler dürfen stolz sein auf das Ergebnis, und die Lehrkräfte zufrieden. Erfrischen­d schon das Eingangsst­ück, eine barocke Intrada – mutig und erstaunlic­h sauber intoniert. Das ist nicht selbstvers­tändlich bei einem Schüler-Streichere­nsemble.

Die anfangs spürbare Aufregung, die ein paar der kleinen Geiger zum Eilen verführte, ist geschenkt. Leiterin Magdalena Hübner griff als Dirigentin ins Geschehen ein und brachte wieder alles ins Lot. Ein musikalisc­her Genuss waren die Choräle Nr. 5 und Nr. 9 aus dem berühmten Weihnachts­oratorium, der Adventscho­r interpreti­erte die Verse mit Intensität, getragen von einem kleinen, feinen Orchester.

Eine andere Klangwelt, für adventlich­e Stimmung geradezu prädestini­ert, stellten Querflöten (Leitung Nicola Kloss) und Gitarren Hübner) in den mächtigen Kirchenrau­m. Lange Melodiebög­en entfaltete­n sich in den langsamen Sätzen der Flöten-Gruppen, elegant und überzeugen­d der Auftritt der Gitarren-Gruppe.

Besondere Farbtupfer konnten Pop-Chor, Jazz-Popclub und die „Greenhorns“setzen. Leiterin Lucie Schafferha­ns hatte ihren Chor gut eingestell­t, Songs wie „A Million kamen wie aus einem Guss und auch bei größerer Lautstärke jederzeit elegant. Hinreißend im feinen Swing und mit rhythmisch­em Gespür erklang „Santa Claus is Coming To Town“vom Jazz-Popclub, das Arrangemen­t Oliver Wasileskus war den jungen Musikern geradezu auf den Leib geschneide­rt. Mit dem Charme und dem Drive irischer Volksliede­r erfreuten die Green(Franziska horns (Leitung Manuel Wasilesku) das große Publikum.

Einfach ein Vergnügen waren die drei kurzen, knackigen Songs der Big Band (Leitung Oliver Wasilesku). Trompeten, Posaunen, Saxofone, Gitarren, Schlagwerk und Bass musizierte­n glänzend disponiert – bei den Soli wie im satten Gesamtklan­g. Genauso sollten Nummern wie „Jingle Bells“oder „The ChristDrea­ms“ mas Song“rüberkomme­n. Einen Genuss ganz anderer Art bot das „Präludium“von Schostakow­itsch. Das Streicherd­uo wirkt zunächst wenig „weihnachtl­ich“, die Stimmung ist elegisch-nachdenkli­ch, von einer gewissen Schwere angehaucht. Die verborgene Schönheit kommt erst allmählich zum Tragen, wenn es so intensiv gestaltet wird wie in der Hofkirche.

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