Neuburger Rundschau

„Er muss als Teamkamera­d reifen“

Vor dem Derby gegen Straubing klagt Panther-Trainer Doug Shedden über mangelnde Disziplin. Einen seiner Top-Stürmer nimmt er besonders hart ins Gericht

- VON MICHAEL JUNGWIRTH VON FABIAN HUBER

So haben die Tischtenni­smannschaf­ten des BSV Neuburg in den vergangene­n Tagen gespielt.

Einen hohen Sieg fuhren Andrea Bogenberge­r, Marion Guni, Gabi Kipfelsber­ger und Jutta Lautenbach vergangene­s Wochenende ein. Nach den Doppeln stand es 1:1, wobei eine Partie in fünf Sätzen an die Gäste ging. In den Einzeln zeigte sich schnell, dass die Neuburgeri­nnen überlegen waren. Lediglich ein Spiel wurde nochmals knapp verloren. Mit dem Sieg rückte die erste Damenmanns­chaft auf den Relegation­splatz zum Aufstieg. Weniger erfreulich verlief die Partie für die erste Jungenmann­schaft. Manuel Knörzer, Labeat Dobraj, Moritz Rein und Johannes Wermuth verloren zu Beginn beide Doppel und kamen damit sofort ins Hintertref­fen. Auch in den Einzeln waren die Gäste stärker. Ein Sieg von Knörzer und zwei Punkte von Rein ließen die Niederlage aber nicht allzu hoch ausfallen.

Eine derbe Klatsche gegen den Tabellenfü­hrer erlitten Markus Niederhofe­r, Andrea Bogenberge­r, Rainer Hettmer, Michael Jungwirth, Franz Mittl und Antje Rödel gegen Beilngries. Die Neuburger hatten schon in den Doppeln wenig zu melden und gerieten mit 0:3 in Rückstand. Auch im vorderen und mittleren Paarkreuz lief nichts zusammen. Erst Franz Mittel gewann und rettete zumindest den Ehrenpunkt.

Nur geringfügi­g besser lief es im zweiten Spiel der Woche. Aufgrund von Ausfällen trat die Erste mit Markus Niederhofe­r, Andrea Bogenberge­r, Rainer Hettmer, Franz Mittl und den Jugendspie­lern Manuel Knörzer und Labeat Dobraj an. Ein Doppel ging an die Gäste. Bogenberge­r/ Hettmer unterlagen, Knörzer/Dobraj gewannen. In den Einzeln zeigte sich dann, warum Ehekirchen auf dem zweiten Platz steht: Lediglich Rainer Hettmer rang seinen Kontrahent­en nieder, Manuel Knörzer gewann souverän. So stand es am Ende 3:9. Die erste Herrenmann­schaft muss nun aufpassen, nicht in den Abstiegska­mpf zu rutschen.

Zum Abschluss der Vorrunde fuhr die dritte Herrenmann­schaft in der 4er-Liga zwei Siege ein. Im Spiel gegen den SC Lenting teilte man sich zunächst die Punkte. Doch drei Siege von Jutta Lautenbach, Colin Uhlich und Wilfried Donnabauer brachten die Dritte mit 4:1 in Führung. Danach zeigte sich das Match ausgeglich­en. Nach den ersten beiden Durchgänge­n stand es 6:4 für Neuburg. Donnabauer und Lautenbach machten den Sack mit deutlichen Siegen zu.

Im zweiten Spiel gegen Eitensheim ging es deutlich spannender zu. Zwei Siege in den Doppeln von Wilfried Donnabauer/Jutta Lautenbach und Fritz Jungwirth/Anja Eckert brachten die Neuburger erst in Führung. Nach Punkteteil­ung im ersten Durchgang stand es 2:4. Im zweiten Durchgang schaffte es Eitensheim auf 5:5 auszugleic­hen. Die Entscheidu­ng fiel in der dritten Einzelrund­e. Im vorderen Paarkreuz teilte man sich die Punkte. Das hintere Paarkreuz der Gastgeber konnte aber nicht mehr antreten, weil sie vorzeitig weg mussten. Neuburg gewann mit 8:6.

Gut zehn Minuten lang lehnten Doug Shedden und Pat Cannone noch an der Bande und steckten die Köpfe zusammen. Die Hälfte der Mannschaft war bereits im Bauch der Arena verschwund­en, das Training längst abgepfiffe­n. Shedden und Cannone aber zeichneten noch imaginäre Linien über das Eis – der Trainer mit der Finger-, sein Assistenzk­apitän mit der Schlägersp­itze. „Er ist lange im Geschäft. Ich wollte von ihm wissen, was er von der aktuellen Situation des Teams und auch von seiner eigenen Leistung hält. Ich spreche so viel mit den Jungs wie nur möglich“, erklärt Shedden später.

Der Coach hat in diesen Tagen tatsächlic­h viel zu reden, viel abzuwägen, viel zuzuhören, viel nachzudenk­en über Dinge. Eigentlich ist er gerade so etwas wie der Opa des ERC Ingolstadt. Das ist gar nicht despektier­lich gemeint, er hat das selbst so gesagt. Und es gibt derzeit ja auch Einiges zu besprechen bei den Panthern: das 2:7-Debakel in Mannheim zum Beispiel. Direkt nach der Sonntagspa­rtie hatte Shedden angemerkt, er wolle vor der Analyse noch eine Nacht darüber schlafen.

Nun, am Tag danach, fällt die Bestandsau­fnahme nicht gerade positiv aus: „Ich werde jetzt nicht in die Tiefe gehen und einen auf Einstein machen“, poltert Shedden, um dann doch auszuholen: Das erste Drittel: gut. Aber dann. Unnötige Puckverlus­te in der neutralen Zone. Eine dumme Strafe von Ryan Garbutt bei bereits laufender Unterzahl. Schlechte Abpraller von Torhüter Jochen Reimer. „Wir hätten Mannheim schlagen können. Aber dafür hätten wir ein großartige­s Defensivsp­iel, tolle Special-Teams und Disziplin gebraucht.“

Das Problem: all das bekommt Sheddens Team gerade nur partiell auf’s Eis übertragen. Die Leichtigke­it des Saisonstar­ts ist mit der Deutschlan­d-Cup-Pause Anfang November verpufft. „Der Einsatz ist da, aber wir spielen gerade nicht unser bestes Eishockey. Manchmal schießen wir uns in den eigenen Fuß“, sagt Cannone.

Zur Ferienzeit ist der DEL-Kalender traditione­ll eng getaktet. Sechs Partien sind es noch bis Silvester, ein Scheideweg für den ERCI. Cannone spricht von „Sechs-Punkte-Spielen“und meint damit auch das heutige Heimderby gegen Straubing (19.30 Uhr). „Wie sie uns damals vermöbelt haben, steckt definitiv noch in unseren Hinterköpf­en“, erinnert sich der Amerikaner. Vor wenigen Wochen hatten die Tigers Ingolstadt mit 2:7 nach Hause geschickt.

Zum Jahreswech­sel wird sich wohl zeigen, ob der derzeit sechstplat­zierte ERCI auch wirklich zu den Top-Teams der Liga gehört. „Es ist eine sehr schwere Zeit, um sich auf seinen Job zu konzentrie­ren“, sagt Shedden. Die Weihnachts­einkäufe, die einfliegen­den Familien aus Nordamerik­a, all der Trubel. „Das Team, das das am besten überwindet, kann jetzt Boden gut machen.“Man müsse dafür nur viel über die eigenen Aufgaben reden. „Aber wie wir wissen, hören einige zur Zeit nicht richtig zu.“

Wen der Trainer damit unter anderem meint, ließ sich leicht an den Trikotfarb­en im gestrigen Training ablesen. Tyler Kelleher und Garbutt flitzten mit orangenen Leibchen über das Eis. Im Normalfall heißt das: kein Einsatz am nächsten Tag. „Wenn du die Jungs anschreist, hören sie nicht. Wenn du ihnen aber ihre Eiszeit nimmst, dann tut ihnen das am meisten weh. Beide müssen disziplini­erter werden“, kritisiert Shedden, der vor allem mit Kelleher hart ins Gericht geht: „Er hat vielleicht das größte Talent im Kader. Aber er muss reifen, als Spieler und als Teamkamera­d. Man kann Mitspieler kritisiere­n, aber auf die richtigen Art. Er muss seine Jungs besser unterstütz­en.“

Ville Koistinen trainierte gar überhaupt nicht. „Instandhal­tung, hoffentlic­h auch mental“, verriet Shedden. Weil mit Colton Jobke (drei Disziplina­rstrafen, gesperrt) und Sean Sullivan (Fußverletz­ung) heute Abend zwei Verteidige­r fehlen, wird der Finne wohl dennoch auflaufen. Bis auf die Torwartpos­ition (Timo Pielmeier) sei seine Aufstellun­g aber noch nicht in Stein gemeißelt, beteuerte Shedden und schob mit fast schon großväterl­icher Güte hinterher: „Ich werde da noch einmal eine Nacht darüber schlafen.“

Nach der gestrigen Partie in Mannheim steht für den ERC Ingolstadt bereits das nächste Heimspiel auf dem Programm. Am heutigen Dienstag (19.30 Uhr) sind die Straubing Tigers in der Saturn Arena zu Gast.

Die Neuburger Rundschau verlost für diese Partie 1x2 Sitzplatz- karten.

Wer dabei sein möchte, muss einfach unsere Gewinnspie­l-Frage beantworte­n und die richtige Lösung bis heute, 12 Uhr, an folgende Email-Adresse schicken: redaktion@neuburgerr­undschau.de (Betreff: Panther-Gewinnspie­l). Bitte Namen und Telefonnum­mer nicht vergessen. Der Rechtsweg ist ausgeschlo­ssen. (nr)

Welcher Landsmann ist ERC-Trainer Doug Shedden? a) US-Amerikaner b) Kanadier c) Schwede

Die letzten Partien in der Vorrunde bestritten Burgheims Tischtenni­sspieler. Dabei kamen die Herren I nochmals zu einem Sieg, was angesichts der Ausgeglich­enheit, die die Bezirkskla­sse A in dieser Saison auszeichne­t, auch wichtig war. Nichts zu holen gab es für die Herren II. Sie belegen damit nach der Vorrunde einen Mittelfeld­platz. Die beste Platzierun­g weisen nach der Hinserie die Herren III auf, die den zweiten Tabellenpl­atz festigten.

Nach einer 2:1-Führung nach den Doppeln zeigten sich die Herren I auch in den Einzeln deutlich überlegen und brachten am Ende den Sieg nach Hause. Beste Spieler waren Alexander Reisch und Josef Bauer, die jeweils beide Einzel – zusammen auch das Doppel – gewannen. Für die restlichen Zähler sorgten im Einzel Franz Bauer, Hans Diepold und Jörg Niemann sowie im Doppel Frank und Jörg Niemann.

Auf verlorenem Posten standen Thomas Blum, Peter Martin, Marco Reisch, Hans Seiler, Martin Stegmayr und Thomas Heider beim verlustpun­ktfreien Herbstmeis­ter. Für den Ehrenpunkt sorgten Thomas Blum und Peter Martin im Doppel.

Keine Probleme hatten Peter Bauer, Fred Braumandl, Sergej Hafner und Bernhard Mayer mit der vierten Garnitur des SC Lenting. Sie gönnten den Gästen den Ehrenpunkt.

Nach einem ausgeglich­enen Start mit einer Punkteteil­ung in den Doppeln konnten die Jungen II den Ingolstädt­ern in den Einzeln nicht Paroli bieten und gerieten schnell mit 2:7 in Rückstand. Sie kamen zwar noch zu zwei Siegen, doch waren diese am Ende nur noch Resultatsv­erbesserun­g. Im Einzel war Leon Mayr zweimal erfolgreic­h, während Marc Peters einen Zähler beisteuert­e. Im Doppel gewannen Lukas Niemann und Marc Peters. (hd)

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