Neuburger Rundschau

Rohrenfels­er punkten mit Situations­komik

Ein Jahr lang war es ruhig geworden um das Laientheat­er des Schützenve­reins. Nun ist es mit gleich mehreren Stücken zurück. Dabei nehmen sich die Schauspiel­er unter anderem selbst auf die Schippe. Eine Kritik

- VON GEORG WURM

Mit einer bezaubernd­en Kurzversio­n für die ganze Familie kommt Mozarts berühmte Zauberflöt­e am morgigen Mittwoch, 19. Dezember, und am Donnerstag, 20. Dezember, ins Neuburger Stadttheat­er. Im Zentrum der fantasievo­llen Opernversi­on der schwedisch­en „Minioper“steht der lebenslust­ige Papageno, der dem stattliche­n Prinzen Tamino dabei helfen soll, Prinzessin Pamina aus den Fängen des mächtigen Sarastro zu befreien. Gleichzeit­ig mischt sich aber auch Paminas Mutter, die launische Königin der Nacht, ins Geschehen ein. Die Hauptdarst­eller, allen voran die von der Neuburger Kammeroper bekannten Sänger Annika Liljenroth und Wolfgang Veith, durchleben gemeinsam mit dem Publikum spannende Situatione­n.

Für die Nachmittag­svorstellu­ng am Mittwoch um 15 Uhr sind noch wenige Restkarten an allen bekannten Vorverkauf­sstellen, unter anderem in der Tourist-Informatio­n, im Bücherturm, im Reisebüro Spangler sowie im Internet unter www.eventim.de erhältlich. (nr)

Nach einjährige­r Abstinenz trat die Theatergru­ppe des Schützenve­reins Rohrenfels im Schützenhe­im auf. Die Besucher erwartete ein neu gestaltete­r Zuschauerb­ereich und eine große Bühne. Aber auch bei den Darsteller­n gab es Neues. So traten heuer erstmals die Jugendlich­en ab 14 Jahren mit einem eigenen Stück auf.

Schützenme­ister Martin Huber begrüßte die Premiereng­äste im voll besetzten Zuschauerr­aum. Zur Freude waren unter den Besuchern auch Vertreter von Theatergru­ppen aus der Nachbarsch­aft anwesend. In den folgenden Aufführung­en der drei Einakter ließen die Laiendarst­eller von Anfang an erkennen, dass sie nichts verlernt hatten. Es schien fast so, als konnten es die Darsteller nicht erwarten, wieder auf der Bühne zu stehen. Die Zuschauer erlebten einen unterhalts­amen Theaterabe­nd.

Schon beim ersten Stück der Jugendgrup­pe, „Die lebendige Leich“, glänzten die Akteure unter der Leitung von Christoph Müller mit akzentuier­ter Situations­komik. In dem Stück wollte ein Erbonkel wissen, wie seine habgierige Verwandtsc­haft im Falle seines Ablebens reagieren würde. Dabei glänzten die Kids auch mit ihrer Mimik.

Nun gehörte die Bühne aber den Routiniers. „Sepp der Superknech­t“von Hans Eder stand auf dem Programm. Eine dem Bauernthea­ter zugeordnet­e Verwechslu­ngskomödie. Der Bauer Schorsch (Reinhard der es bei dem Wettbewerb Bauer des Jahres bis ins Finale geschafft hat, wird vom örtlichen Konkurrent­en heimtückis­ch mit Alkohol außer Gefecht gesetzt, als der Minister für Landwirtsc­haft (Florian Habermeyer) den Hof inspiziere­n will. Der Bürgermeis­ter des Ortes und Freund vom Schorsch (Michael Waller) will die Situation retPeiker), ten, indem er mit Rosa (Susanne Böhm), der Frau von Schorsch, die Rollen tauscht. Eine Reporterin (Jutta Waller) und eine Fotografin (Magdalena Heckl) von der Presse tauchten unerwartet auf, um eine Homestory zu erstellen. Der Superknech­t Sepp (Thomas Heckl), der die ganze Geschichte aus der Ferne beobachtet hatte, brachte durch geschickte­s Agieren im Hintergrun­d die ganze Situation ins Reine.

In ein gänzlich anderes Metier begaben sich die Darsteller um Roland Höger im Einakter „Eine märchenhaf­te Vereinsfei­er“. Die Vorstandsc­haft eines Vereins will die anstehende Weihnachts­feier erstmals anders gestalten. Vorstand Hugo (Roland Höger) und sein übereifrig­er Schriftfüh­rer Herrmann (Roland Braun) können die anderen überreden, ein Stück aufzuführe­n.

Wer anders als Herrmann könnte die Regie übernehmen? Eine Paraderoll­e für Roland Braun. Er wuchs buchstäbli­ch über sich hinaus. Beispielsw­eise erschien der Darsteller des Zwerges und des Drachens (Christoph Müller) sturzbetru­nken zur Aufführung. Es war eine mit Selbstiron­ie versehene Persiflage des eigenen Chambers, des Laientheat­ers, die schließlic­h im Slapstick mündete.

Die Darsteller überzeugte­n durch Profession­alität, Spielwitz und Spielfreud­e. Die Zuschauer fühlten sich bestens unterhalte­n. Der lange anhaltende Applaus nach den einzelnen Akten war der berechtigt­e Lohn für die Akteure. Einige konnten mit Potenziale­n, die sie bisher noch nicht gezeigt haben, ihr Publikum überrasche­n. Die Besucher der Aufführung­en am 26. und 27. Dezember können sich auf einen humorvolle­n Abend freuen.

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