Rohrenfelser punkten mit Situationskomik
Ein Jahr lang war es ruhig geworden um das Laientheater des Schützenvereins. Nun ist es mit gleich mehreren Stücken zurück. Dabei nehmen sich die Schauspieler unter anderem selbst auf die Schippe. Eine Kritik
Mit einer bezaubernden Kurzversion für die ganze Familie kommt Mozarts berühmte Zauberflöte am morgigen Mittwoch, 19. Dezember, und am Donnerstag, 20. Dezember, ins Neuburger Stadttheater. Im Zentrum der fantasievollen Opernversion der schwedischen „Minioper“steht der lebenslustige Papageno, der dem stattlichen Prinzen Tamino dabei helfen soll, Prinzessin Pamina aus den Fängen des mächtigen Sarastro zu befreien. Gleichzeitig mischt sich aber auch Paminas Mutter, die launische Königin der Nacht, ins Geschehen ein. Die Hauptdarsteller, allen voran die von der Neuburger Kammeroper bekannten Sänger Annika Liljenroth und Wolfgang Veith, durchleben gemeinsam mit dem Publikum spannende Situationen.
Für die Nachmittagsvorstellung am Mittwoch um 15 Uhr sind noch wenige Restkarten an allen bekannten Vorverkaufsstellen, unter anderem in der Tourist-Information, im Bücherturm, im Reisebüro Spangler sowie im Internet unter www.eventim.de erhältlich. (nr)
Nach einjähriger Abstinenz trat die Theatergruppe des Schützenvereins Rohrenfels im Schützenheim auf. Die Besucher erwartete ein neu gestalteter Zuschauerbereich und eine große Bühne. Aber auch bei den Darstellern gab es Neues. So traten heuer erstmals die Jugendlichen ab 14 Jahren mit einem eigenen Stück auf.
Schützenmeister Martin Huber begrüßte die Premierengäste im voll besetzten Zuschauerraum. Zur Freude waren unter den Besuchern auch Vertreter von Theatergruppen aus der Nachbarschaft anwesend. In den folgenden Aufführungen der drei Einakter ließen die Laiendarsteller von Anfang an erkennen, dass sie nichts verlernt hatten. Es schien fast so, als konnten es die Darsteller nicht erwarten, wieder auf der Bühne zu stehen. Die Zuschauer erlebten einen unterhaltsamen Theaterabend.
Schon beim ersten Stück der Jugendgruppe, „Die lebendige Leich“, glänzten die Akteure unter der Leitung von Christoph Müller mit akzentuierter Situationskomik. In dem Stück wollte ein Erbonkel wissen, wie seine habgierige Verwandtschaft im Falle seines Ablebens reagieren würde. Dabei glänzten die Kids auch mit ihrer Mimik.
Nun gehörte die Bühne aber den Routiniers. „Sepp der Superknecht“von Hans Eder stand auf dem Programm. Eine dem Bauerntheater zugeordnete Verwechslungskomödie. Der Bauer Schorsch (Reinhard der es bei dem Wettbewerb Bauer des Jahres bis ins Finale geschafft hat, wird vom örtlichen Konkurrenten heimtückisch mit Alkohol außer Gefecht gesetzt, als der Minister für Landwirtschaft (Florian Habermeyer) den Hof inspizieren will. Der Bürgermeister des Ortes und Freund vom Schorsch (Michael Waller) will die Situation retPeiker), ten, indem er mit Rosa (Susanne Böhm), der Frau von Schorsch, die Rollen tauscht. Eine Reporterin (Jutta Waller) und eine Fotografin (Magdalena Heckl) von der Presse tauchten unerwartet auf, um eine Homestory zu erstellen. Der Superknecht Sepp (Thomas Heckl), der die ganze Geschichte aus der Ferne beobachtet hatte, brachte durch geschicktes Agieren im Hintergrund die ganze Situation ins Reine.
In ein gänzlich anderes Metier begaben sich die Darsteller um Roland Höger im Einakter „Eine märchenhafte Vereinsfeier“. Die Vorstandschaft eines Vereins will die anstehende Weihnachtsfeier erstmals anders gestalten. Vorstand Hugo (Roland Höger) und sein übereifriger Schriftführer Herrmann (Roland Braun) können die anderen überreden, ein Stück aufzuführen.
Wer anders als Herrmann könnte die Regie übernehmen? Eine Paraderolle für Roland Braun. Er wuchs buchstäblich über sich hinaus. Beispielsweise erschien der Darsteller des Zwerges und des Drachens (Christoph Müller) sturzbetrunken zur Aufführung. Es war eine mit Selbstironie versehene Persiflage des eigenen Chambers, des Laientheaters, die schließlich im Slapstick mündete.
Die Darsteller überzeugten durch Professionalität, Spielwitz und Spielfreude. Die Zuschauer fühlten sich bestens unterhalten. Der lange anhaltende Applaus nach den einzelnen Akten war der berechtigte Lohn für die Akteure. Einige konnten mit Potenzialen, die sie bisher noch nicht gezeigt haben, ihr Publikum überraschen. Die Besucher der Aufführungen am 26. und 27. Dezember können sich auf einen humorvollen Abend freuen.