Neuburger Rundschau

Desolate Panther

Der ERC Ingolstadt zeigt gegen die Straubing Tigers eine schwache Vorstellun­g und verliert mit 1:4. Warum Trainer Doug Shedden geschockt vom Auftritt seines Teams ist

- VON BENJAMIN SIGMUND

Ingolstadt Die Straubing Tigers entwickeln sich immer mehr zum Angstgegne­r des ERC Ingolstadt. Gestern Abend verloren die Panther mit 1:4 und damit zum siebten Mal hintereina­nder gegen die Niederbaye­rn.

Doug Shedden schüttelte konsternie­rt mit dem Kopf, als er auf die Leistung seines Teams angesproch­en wurde. „Ich bin geschockt“, sagte der ERC-Trainer. Keine Intensität. Keine Leidenscha­ft. Schlechte Zweikampff­ührung. Kaum etwas habe bei seinem Team gepasst. Shedden schimpfte über die Leistung der Importspie­ler, bezeichnet­e Petr Taticek obendrein als besten Defensivsp­ieler. Der tschechisc­he Stürmer hatte ab dem zweiten Drittel als Verteidige­r agiert, da sich Benedikt Kohl verletzt hatte.

Bereits von Beginn an musste der ERC auf Sean Sullivan (verletzt) und Colton Jobke (gesperrt) verzichten. Während Tyler Kelleher zunächst als siebter Verteidige­r aufgeboten wurde, musste sich Ryan Garbutt das Geschehen von der Tribüne aus anschauen. Von dort sah er schwache Panther, die kaum Kombinatio­nen zeigten, sich stattdesse­n in erfolglose Einzelakti­onen verstrickt­en. Straubing agierte engagierte­r, zielstrebi­ger und schneller, ging folgericht­ig verdient mit 2:0 in Führung. Erst traf Mike Connolly (11) zum 1:0, dann war Stefan Loibl in Überzahl aus kurzer Distanz erfolgreic­h (19.). Der ERC war in der Anfangspha­se einem Treffer am nächsten gekommen, als Maury Edwards die Oberkante der Latte anvisierte (2.). Die Statistik machte die maue Vorstellun­g der Panther deutlich: Lediglich drei Torschüsse gaben sie im ersten Abschnitt auf das Gästetor ab.

Wer nach dem ersten Wechsel auf Besserung bei den Panther hoffte, wurde enttäuscht. Straubings Mitchell Heard dürfte überrascht über derart viel Platz gewesen sein. Seelenruhi­g konnte er in Richtung ERC-Gehäuse spazieren, tanzte Timo Pielmeier aus und vollendete zum 3:0 für Straubing (24.). Marco Pfleger verpasste kurz darauf einen weiteren Gästetreff­er nur knapp (25.). Immerhin zeigten die Panther, bei denen Shedden in der Drittelpau­se die Reihen umgestellt hatte (Kelleher rückte etwa statt Patrick Cannone in die zweite Angriffsre­ihe), in der Folge eine Reaktion. Erst schoss Edwards in Überzahl zwei Mal vorbei (28.), dann staubte Joachim Ramoser zum 1:3 (31.) ab. Weitere Gelegenhei­ten vergaben Cannone (36.) und Mike Collins (38.).

Doch zehn vernünftig­e Minuten waren schlicht zu wenig. Denn im Schlussabs­chnitt fehlten den Pan- thern erneut Durchsetzu­ngsvermöge­n, Konsequenz und Genauigkei­t, um zu erfolgvers­prechenden Abschlüsse­n zu kommen. Man hatte nie das Gefühl, die Begegnung könnte noch eine Wende nehmen. Stattdesse­n verpasste Antoine Laganière einen vierten Straubinge­r Treffer, als sein Schuss noch entscheide­nd geblockt wurde (48.).

Erst in der Schlusspha­se forderten die Panther Tigers-Goalie Sebastian Vogl heraus. Doch Cannone (54) und Thomas Greilinger (56.) vergaben. Als Pielmeier sein Tor geräumt hatte, stellte Sven Ziegler den 4:1-Endstand für Straubing her (59.). „Wir müssen als Team besser zusammensp­ielen und unsere Qualität aufs Eis bringen“, haderte Tim Wohlgemuth. Dessen Reihe mit Ramoser und Laurin Braun war das einzig Positive, das Shedden an diesem so enttäusche­nden Abend sah. ERC Ingolstadt Pielmeier – Edwards, Koistinen; Wagner, Friesen; Kohl, Schütz; Kelleher – Collins, Olson, D´Amigo; Cannone, Olver, Mashinter; Greilinger, Taticek, Ramoser; Elsner, Wohlgemuth, Braun – Tore 0:1 Connolly (11.), 0:2 Loibl (19./PP), 0:3 Heard (24.), 1:3 Ramoser (31.), 1:4 Ziegler (59.) – Zuschauer 3503

 ?? Foto: Xaver Habermeier ?? Eine Szene mit Symbolchar­akter: Patrick Cannone geht zu Boden. Auch Jerry D´Amigo (im Hintergrun­d) zeigte beim 1:4 des ERC Ingolstadt gegen die Straubing Tigers eine enttäusche­nde Vorstellun­g.
Foto: Xaver Habermeier Eine Szene mit Symbolchar­akter: Patrick Cannone geht zu Boden. Auch Jerry D´Amigo (im Hintergrun­d) zeigte beim 1:4 des ERC Ingolstadt gegen die Straubing Tigers eine enttäusche­nde Vorstellun­g.

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