So lief das Jahr für die Soldaten
Oberstleutnant Siegfried Beck zieht beim Jahresabschlussappell ein positives Fazit und dankt für den Rückhalt
Neuburg Es ist ein Einsatz zwischen Routine und Bedrohung: Seit Ende August bis Anfang Januar sichern Soldaten aus dem Taktischen Luftwaffengeschwader 74 den Luftraum über dem Baltikum, direkt an der Grenze zu Russland. Daneben absolvierte der oberbayerische Verband im abgelaufenen Jahr rund um den Erdball zahlreiche Hochwertübungen und auf der Basis Neuburg war die Alarmrotte zur Sicherung des Luftraumes über Deutschland das ganze Jahr im Einsatz. Beim Jahresabschlussappell zog der amtierende Kommodore Oberstleutnant Siegfried Beck Bilanz.
„Wir haben dieses Jahr mit 3082 Flugstunden auf dem Waffensystem Eurofighter den Wert vom Vorjahr mit rund 200 Stunden überflogen“, berichtete Beck. Er nutzte den Appell in der Sporthalle mit allen Soldaten und zivilen Arbeitnehmern des Verbandes für ein persönliches Dankeschön für die gezeigten Leistungen. Neben dem Kernauftrag auf dem heimischen Flugplatz waren Soldatinnen und Soldaten in Einsätzen in Jordanien, Mali und in Afghanistan. Einige Geschwaderangehörige leisten über den Jahreswechsel Dienst im Ausland, wie Kommodore Oberst Thomas Früh (Jordanien) bis zum März. Kontingente des bayerischen Verbandes hatten im vergangenen Jahr bei internationalen Übungen, wie Nato Tiger Meet (Polen), Tactical Leader Ship (Spanien), Blue Flag Exercise (Israel) oder Green Flag West (Nevada) teilgenommen. Bei der Vorschau verkündete Beck Übungsteilnahmen in Norwegen und Spanien. Das Taktische Luftwaffengeschwader 74 ist im Jahr 2019 und zusätzlich 2020 Bestandteil der sogenannten schnellen Eingreiftruppe „Nato Response Force“(NRF). Dazu zählt auch im weitesten Sinne der Aufbau der Multi-Role-Befähigung, mit dem Eurofighter Ziele am Boden zu bekämpfen.
Dass die Bevölkerung in das Geschwaderleben einen Einblick erhält, ist dem Fliegenden Verband besonders wichtig. Mit 272 Besuchergruppen wurde ein neuer Rekord erreicht. Bei der Sammlung für die Kriegsgräberfürsorge hat das Geschwader mit fast 24.000 Euro einen stolzen Betrag erzielt. Nicht unerwähnt gelassen hat Beck die Bereitschaft für Blutspenden in der Kaserne. „In diesem Jahr konnten wir dazu beitragen, dass 950 Blutkonserven hergestellt wurden. Vielleicht schaffen wir die 1000-er Marke im nächsten Jahr.“Zum Abschluss des Appells gab es Ehrungen, Beförderungen, Bestpreise und Verabschiedungen. Nicht zuletzt bedankte sich Beck bei der Stadt und den umliegenden Dörfern für den über Jahrzehnte hinweg gewachsenen offen und vertrauensvollen Umgang und „den immensen Rückhalt, den wir und unsere Familien hier erfahren dürfen“.