Zwischen den Jahren
Ende Dezember jagt ein Festtag den anderen. Heiligabend mit der Familie gefeiert, Lieder gesungen, Bauch vollgeschlagen. An den Weihnachtsfeiertagen Treffen mit Freunden und Bekannten, weniger Singen, dafür noch mehr Essen. Ein Rausch aus Braten, Lichterketten und Geschenkpapier – mit Glück auch etwas Besinnlichkeit.
Der 27. Dezember läutet dann die unbestimmte Zeit zwischen den Jahren ein. Der Stresslevel fällt, die Verwandten rücken wieder ab. Die Gedanken sprangen schon weiter zu Silvester – die große Sause, bei der Glückliche schon wissen, wie sie sie feiern wollen, während weniger Glückliche sich darüber noch ihren Kopf zerbrechen. Alltag und Normalität sucht man an diesen Tagen vergebens. Selbst diejenigen, die zwischen den Feiertagen arbeiten, müssen meist überlegen, welcher Wochentag denn im Augenblick ist. Die lieb gewonnene Routine geht in diesen Tagen den Bach hinunter.
Manch einem kommt in diesen zwischen den Jahren schwebenden Tagen womöglich die Erkenntnis, was für ein Gewohnheitstier man doch ist, wie sehr der Alltag den Rhythmus vorgibt. Andere genießen diese unbestimmte Leichtigkeit. So oder so, diese Phase dauert bekanntlich nicht ewig. Spätestens, wenn es am Neujahrstag daran geht, die Reste der Silvesterparty wegzuräumen, holt jeden das neue Jahr auf den Boden der Tatsachen zurück. Was uns dann befeuert sind die guten Vorsätze. Mal schauen, wie lange sie anhalten.