2019 müssen wir umdenken
Mein Jahr 2018 war einerseits eines der spannendsten, andererseits auch das mit Abstand schockierendste Jahr meines 17-jährigen Lebens. Zwar erlebte ich unbeschreibliche vier Wochen auf einer Sprach- und Kulturreise im tropischen Costa Rica, wurde dort aber neben all den positiven Eindrücken auch zutiefst erschüttert.
Politiker, Freunde, Familie und allen voran Klimaschützer diskutierten heftiger denn je über die Zukunft des Planeten. Der Klimawandel steht nicht einmal mehr vor der Tür, sondern hat diese bereits mit einem rücksichtslosen, wütenden Schritt eingetreten und marschiert nun auf das Herz unseres imaginären Hauses zu – die Heizkammer. In Lateinamerika wurde ich Zeuge des Klimawandels und dessen, wofür Generationen in den vergangenen Jahren „gearbeitet“haben: unregelmäßige und atypische Niederschläge, Temperaturschwankungen, Unwetter. Anstatt eines tropischen 24-Grad-Winters unter Dauerregen strahlte mir die Sonne mit mindestens 28 Grad, normalerweise sind es eher 33 Grad, auf mein Haupt. Dazu kaum Regen in der Regenzeit. Für mich als Tourist natürlich optimal. Aber für mich als bewusst lebende Weltbürgerin die Katastrophe schlechthin.
Wir Gutmenschen des 21. Jahrhunderts schicken unsere Erde also in den Tod. Als junge Bürgerin und damit Teil der Zukunft Deutschlands hoffe ich für 2019 auf ein schnelles Umdenken, auf das konsequentes Handeln folgt. Ich hoffe von ganzem Herzen, dass dem Teufelskreis des menschlichen Egoismus sowie des mächtigen Kapitalismus und seiner umweltverpestenden Industrie ein Ende gesetzt werden können. Ich stelle mir manchmal so manch einen konservativen Deutschen vor, wenn er in seinem SUVStadtauto über die 140 Millionen Klimaflüchtlinge bis 2050 (prognostizierte Zahlen laut Weltbank) herzieht.
Herzlichen Glückwunsch, liebe Mitmenschen. Klimakatastrophen sind die ungewollten – und dennoch nicht unerwarteten Kinder der Industriestaaten. von Laura Freilinger