So gefährlich ist Stickstoffdioxid
● Wie stark aus Dieselmotoren kommende Schadstoffe die Gesundheit beeinträchtigen, ist im Einzelfall nur schwer zu untersuchen. „Für die gesamte Bevölkerung wissen wir aus epidemiologischen Studien, dass Feinstäube und NO2, also Stickstoffdioxid, aus Dieselabgasen die Gesundheit stark schädigen können“, sagt Anett Neumann vom Umweltbundesamt in Berlin. „Es gibt bislang aber wenige Studien, die die gesundheitliche Wirkung den einzelnen Luftschadstoffen zuordnen können.“
● Zu den Stickoxiden zählen etwa Stickstoffmonoxid und Stickstoffdioxid. Vor allem Stickstoffdioxid reizt die Atemwege. Beim Einatmen kommt es mit den Schleimhäuten der Atemwege in Kontakt und kann Entzündungsund Umbauprozesse in den feinsten Bestandteilen der Lunge, den Lungenbläschen, in Gang setzen, wie Neumann erklärt. Dadurch könne im weiteren Verlauf unter anderem der Sauerstoffaustausch behindert werden. Dies könne insbesondere Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen, die nicht selten eine eingeschränkte Lungenfunktion haben, zusätzlich beeinträchtigen.
● Langfristig könnten erhöhte Stickstoffdioxid-Konzentrationen unter anderem zu einer Entzündung der Atemwege (Bronchitis), einer Verschlechterung vorbestehender Atemwegserkrankungen (etwa Asthma) und zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Es ist belegt, dass mehr Menschen wegen solcher Krankheiten ins Krankenhaus müssen, wenn die Stickstoffdioxid-Belastung hoch ist.