Neuburger Rundschau

Lauschen Sie einem neuen Vokalensem­ble

Konzert Geistliche Chormusik mit Lausch-Werk als Kontrast zur aktuellen Ausstellun­g im MKKD

- VON JOHANNES SEIFERT

Ingolstadt Lausch-Werk heißt das neu gegründete Ensemble, das sich zum größten Teil aus aktiven und ehemaligen Mitglieder­n der AudiJugend­chorakadem­ie, die sich für eine profession­elle Sängerlauf­bahn entschiede­n haben, zusammense­tzt. Das Ensemble beeindruck­te vor wenigen Tagen im MKKD (Museum für Konkrete Kunst und Design) in Ingolstadt.

Dieses Ensemble, unter der Leitung von Martin Steidler, erarbeitet sich anspruchsv­olle Vokalmusik von der Renaissanc­e bis zur Moderne. Die Mitwirkend­en werden zusätzlich von internatio­nal renommiert­en Referenten stimmlich und künstleris­ch gecoacht. Ziel der Akademie ist, auf das Singen in profession­ellen Ensembles vorzuberei­ten, die dazu nötigen stimmliche­n und künstleris­chen Fähigkeite­n auszubauen und Impulse für die solistisch­e Weiterentw­icklung zu geben. Auf dem Programm des überaus gut besuchten Konzertes, das von Günter Holzhausen (Basso continuo) und Bernhard Prammer (Orgel) begleitet wurde, standen die Werke „Kleine Geistliche Konzerte“und „Geistliche Chormusik“von Heinrich Schütz (1585 bis 1672). Gerade mit dieser polyphon angelegten Musik hat sich Steidler auch als Hochschull­ehrer in besonderer Weise auseinande­rgesetzt.

1912 erschien die bahnbreche­nde Schrift „Über das Geistige in der Kunst“von Wassily Kandinsky. Zeitgleich mit ihm beschäftig­ten sich Künstler wie Kasimir Malewitsch mit ähnlichen Gedanken. Sie suchten nach Möglichkei­ten, wie man das Unsichtbar­e, das Transzende­nte, das Spirituell­e darstellen könnte und sie gelangten alle zu einem ungegenstä­ndlichen Malstil, bei dem allein den Farben und Formen Bedeutung zukam. Genau hier ist in besonderer Weise eine Symbiose zur Musik und in ganz besonderer Weise auch zu Heinrich Schütz, der gerade auch die Polyphonie und deren vielfältig­e Wirkungskr­aft forcieren konnte, gegeben, wie Steidler in seinen Einführung­sworten zum Konzert betonte.

Die Tonschöpfu­ngen von Heinrich Schütz sind höchst anspruchsv­oll. Das Ensemble Lausch-Werk verfügt nicht nur über einen sehr homogenen und kompakten, sondern auch über einen sehr wohlklinge­nd und agilen Klang. Vor allem auch in den einzelnen Rezitative­n und Solo-Passagen überzeugte­n die engagierte­n Sänger.

 ?? Foto: Johannes Seifert ?? Wohlklinge­nd und agil: Das neu gegründete Ensemble „LauschWerk“unter der Leitung von Martin Steidler konzertier­te erstmals in Ingolstadt.
Foto: Johannes Seifert Wohlklinge­nd und agil: Das neu gegründete Ensemble „LauschWerk“unter der Leitung von Martin Steidler konzertier­te erstmals in Ingolstadt.

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