Großer Karate-Lehrgang in Neuburg
Die 140 Teilnehmer reisen aus ganz Bayern an. Was sie gelernt haben
Neuburg Der Karate-Club Neuburg (KCN) ist seit 40 Jahren aus dem sportlichen Leben in der Ottheinrichstadt nicht mehr wegzudenken. Erneut wurde der bereits etablierte große Karate-Lehrgang in der Parkhalle veranstaltet, zu dem aus allen Regionen Bayerns und darüber hinaus mehr als 140 Teilnehmer angereist waren.
Zusätzlich zum Lehrgang wurden Kyu- und Dan-Prüfungen für Schülerund Meistergrade abgehalten, sodass sich insgesamt mehr als 75 Karateka über neue Graduierungen freuen können. Den für ein solches Event nötigen logistischen Aufwand meisterte erneut das bestens eingespielte Organisations- und CateringTeam des KC Neuburg unter der Leitung des Vorsitzenden Maximilian Ries.
Wie in den vergangenen Jahren wurden auch diesmal mit Fritz Oblinger und Josef Ries zwei hochrangige Karatespezialisten für die Veranstaltung gewonnen. Beide boten den Teilnehmern ein überaus interessantes und vielfältiges Programm.
Fritz Oblinger (8. Dan, BKBBreitensportreferent und Stilrichtungsreferent Shotokan) trainierte mit den Fortgeschrittenen die Kata Meikyo als Form (festgelegter Bewegungsablauf) und auch in der kämpferischen Anwendung. Der Name dieser anspruchsvollen, ursprünglich aus Okinawa stammenden Kata bedeutet „Klarer Spiegel“, was sich in ihren speziellen Gesten ausdrückt.
Die Dan-Prüflinge wurden im Anschluss von Oblinger speziell auf die anstehende Prüfung vorbereitet, bevor auch die Unterstufe von ihm unterwiesen wurde. Mit der Kata „Tekki Shodan“(„Eiserner Reiter“) und ihrer realen Anwendung für die Selbstverteidigung konnten die Schüler viele neue Eindrücke und Erfahrungen mitnehmen. Besonders die humorvolle und freundliche Art des Sensei kam bei allen sehr gut an.
Der sportliche Leiter des KCN, Josef Ries (6. Dan, Landeskampfrichter und Karatelehrer), übte zunächst mit den Anfängern die BasisKata Heian Shodan als Ablauf, in spezieller Trainingsform und auch in der Anwendung. Im Anschluss wurden mit den Karateka aller Graduierungen spezielle FreikampfTechniken geübt: Beim sogenannten Okuri-Jiyu-Ippon-Kumite muss der Verteidiger nach einem angesagten Angriff noch eine freie Attacke abwehren, während er beim Happo-Kumite sogar mit mehreren Angreifern aus allen Richtungen fertig werden muss. Die Oberstufe trainierte mit Ries danach die Kata Hangetsu, die sich vor allem durch eine ausgefeilte Atemtechnik auszeichnet, in Ablauf und Anwendung.
Den Abschluss des Tages bildeten die Dan-Prüfungen im ShotokanKarate-Stil sowie im Kyusho, bei denen Oblinger und Ries zur Freude der Anwärter eine sehr ruhige, angenehme Atmosphäre schufen. Über 20 Karate-Meister konnten mit Stolz ihre neuen Graduierungen und Diplome vom 1. bis zum 4. Dan in Empfang nehmen.