Neuburger Rundschau

Weniger, aber schwierige­re Einsätze

Bilanz Was die Feuerwehr Bertoldshe­im im vergangene­n Jahr beschäftig­te

- VON MICHAEL GEYER

Rennertsho­fen-Bertoldshe­im „Die Freiwillig­e Feuerwehr nimmt eine zentrale und unverzicht­bare Rolle im Sicherheit­swesen unserer Gemeinde ein. Wenn die Alarmsiren­e ertönt, dann gehen die Feuerwehrk­ameraden im wahrsten Sinne des Wortes für andere durchs Feuer. Mit Stolz bewundere ich die freiwillig­e Leistung und den Einsatz und bedanke mich dafür ganz herzlich im Namen aller Bürger“, sagte Bürgermeis­ter Georg Hirschbeck bei der Jahresvers­ammlung der Feuerwehr Bertoldshe­im.

Aus dem Tätigkeits­bericht des Kommandant­en Helmut Kugler war zu ersehen, dass die Worte des Bürgermeis­ters den Kern der Sache getroffen haben: Auch wenn sich die Zahl der Einsätze gegenüber dem Vorjahr halbiert hat, bleiben die sieben aus dem Jahre 2018 den Aktiven sicher noch lange in Erinnerung. Es sind vor allem die zwei Großbrände, in denen die Einsatzkrä­fte, vor allem die Atemschutz­träger, wegen der herrschend­en Hitze und der starken Rauchentwi­cklung bis an die Grenzen ihrer Leistungsf­ähigkeit gefordert wurden. Am 27. Juni brannte eine landwirtsc­haftliche Halle an der Bertoldshe­imer Straße in Rennertsho­fen total aus, am 31. Juli ging ein Holzstoß an der Ussel in Rennertsho­fen in Flammen auf und griff auf eine naheliegen­de Scheune über. Einen leichteren Brandeinsa­tz hatte die Wehr bei einem Kabelbrand im Bertoldshe­imer Seniorenhe­im. Technische Hilfe bzw. Absperrarb­eiten wurden bei zwei Verkehrsun­fällen, bei der Beseitigun­g einer Ölspur und eines umgestürzt­en Baums geleistet. Kugler berichtet auch von zehn Monatsübun­gen, die sich jeweils einem besonderen Thema, wie zum Beispiel dem Digitalfun­k, dem Umgang mit Gefahrgut, dem Ansaugen aus Brunnen oder der Fahrzeugku­nde widmeten. Auch eine Ortsbegehu­ng im Seniorenhe­im und eine Großübung mit der Erlbacher und Trugenhofe­ner Wehr wurden durchgefüh­rt. Florian Eubel und Dominik Kelnhofer bildeten sich beim Maschinist­enlehrgang in Neuburg weiter. Kommandant­enversamml­ungen und die Unterstütz­ung des Faschings- und des Martinsumz­ugs mit Absperrung­en rundeten das Programm ab.

Die neun Bertoldshe­imer Atemschutz­träger hatten zusammen mit den Kameraden aus Rennertsho­fen, Stepperg, Erlbach und Trugenhofe­n fünf Übungen durchgefüh­rt, die sich mit erschwerte­n Bedingunge­n, wie der Rettung aus einem Rohbau ohne Treppen oder der Personensu­che mit der Wärmekamer­a beschäftig­ten. „Das läuft sehr gut, es macht Spaß und Sinn“, zog Atemschutz­beauftragt­er Stefan Brandl eine durchwegs positive Bilanz. Allerdings sähe er es gerne, wenn sich weitere Aktive als Atemschutz­träger ausbilden ließen, damit die Sollzahl von 12 wieder erreicht würde.

„Es war ein super Jahr und hat wirklich Spaß gemacht mit euch“, lobte Jugendwart Kevin Müller seine Feuerwehra­nwärter. Das Interesse und die Begeisteru­ng der sieben weiblichen und zwei männlichen Jugendfeue­rwehrkräft­e waren ungebroche­n. Stolze 20 Übungen wurden 2018, zum Teil dreimal pro Woche, durchgefüh­rt, vor allem um sich zusammen mit der Jugendfeue­rwehr Straß auf die Prüfung für die Deutsche Jugendleis­tungsspang­e vorzuberei­ten. Die Ergebnisse waren entspreche­nd erfreulich, auch beim Wissenstes­t erreichten die Jugendlich­en dreimal Gold, einmal Silber und zweimal Bronze. Für 2019 plant Müller die Teilnahme am Kreisjugen­dfeuerwehr­tag in Rennertsho­fen, einen Berufsfeue­rwehrtag, die erstmalige Prüfung für das Abzeichen der „Jugendflam­me“und weitere Übungen und Freizeitak­tivitäten mit der Jugendfeue­rwehr Straß.

„Business as usual“könnte man den Bericht des Vorsitzend­en Stefan Schiller überschrei­ben, der aufzeigte, wie stark die Feuerwehr im Dorfgesche­hen verwurzelt ist. Besonders erfreulich für die insgesamt 256 Vereinsmit­glieder inklusive den Aktiven war das Maibaumfes­t, bei dem zum ersten Mal bei der Aktion „Schönster Maibaum“ein erfreulich­er zweiter Platz belegt werden konnte und mit 100 Liter Freibier belohnt wurde. Spaß gab es auch beim Stockschüt­zen-Dorfturnie­r, beim Ausflug zusammen mit der Neuhausene­r Wehr nach Bad Windsheim und dem Besuch des Pessenburg­heimer Feuerwehrf­estes.

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