Mit über 200 Sachen hinter den Dealern her
Ermittlung Die Kripo nimmt nach einer filmreifen Verfolgungsjagd drei Verdächtige fest. Und findet 26 Kilo Drogen
Greding/Ingolstadt Es war eine wilde Flucht mit Spitzengeschwindigkeiten von deutlich über 200 Stundenkilometern, die für drei mutmaßliche Drogendealer am Freitagnachmittag in einer Böschung bei Kraftsbuch (Landkreis Roth) endete. Die drei Männer aus dem Landkreis Eichstätt flüchteten zwar laut Polizei noch ein Stück zu Fuß weiter. Aber nach dem Warnschuss eines Drogenfahnders war auch dieser Ausreißversuch vorbei. Die drei Verdächtigen im Alter von 32 bis 38 Jahren ließen sich den weiteren Angaben der Kripo Ingolstadt zufolge danach weitestgehend widerstandslos festnehmen. In ihrem Auto fanden die Beamten 25 Kilogramm Marihuana in Sporttaschen, ein Kilogramm Kokain und unter dem Fahrersitz noch eine Schreckschusswaffe. Eine solche Menge Drogen hatte man in den vergangenen zehn Jahren nicht mehr sichergestellt. „Ein großer Erfolg“, wie Kripo-Chef Bernd Dominik am Montag bei einer eigens einberufenen Pressekonferenz sagte. Unterstützt wurden die Kriminaler bei der spektakulären Festnahme von der Verkehrspolizeiinspektion Feucht. Bei einer Hausdurchsuchung im Landkreis Eichstätt fanden die Ermittler dann noch 8000 Euro Bargeld. Die drei beschuldigten Männer sitzen seit Samstag wegen des Verdachts auf bewaffneten Handel mit Betäubungsmitteln in U-Haft. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Ingolstadt haben sie sich bislang noch nicht zur Sache geäußert. Zwei von ihnen sind bereits strafrechtlich in Erscheinung getreten.
Die Beamten der Drogenfahndung waren den Dreien schon ein paar Monate auf der Spur gewesen. Als sie von einer verdächtigen Fahrt aus dem Raum Frankfurt zurückkamen, passten die Fahnder sie auf der A9 auf Höhe des Autobahndreiecks Feucht ab. Eine Polizeistreife sollte zunächst eine Routinekontrolle machen. Der Fahrer des mit Drogen bepackten Golfs reagierte auch zunächst, gab dann aber – wohl in einem günstigen Moment – Vollgas. Die Verfolgung in Richtung Süden begann. Bei Greding verließen die Flüchtenden die Autobahn und rasten in Richtung Eichstätt weiter. Bei Kraftsbuch (Ortsteil von Greding) war die wilde Fahrt dann allerdings vorbei.