Am Siedlerweg soll schnell was wachsen
Bauausschuss Die Stadt einigt sich auf ein Konzept für die Sozialwohnungen und drückt aufs Tempo. Eine zentrale Rolle spielt dabei ein Gebäuderiegel. Wie das Areal künftig aussehen soll
Neuburg Mitunter können sich politische Entscheidungen gehörig in die Länge ziehen. Bei der Wohnanlage am Siedlerweg in Feldkirchen ist das anders. Dort sollen neue Sozialwohnungen entstehen und das – da sind sich die Kommunalpolitiker einig – so schnell wie möglich. „Die Nachfrage ist enorm“, bestätigte Stadtbaumeister Dieter Reichstein. Darum gab die Kommune dem Architekturbüro Diezinger aus Eichstätt, das sich in einer europaweiten Ausschreibung durchgesetzt hatte, die Vorgabe, nur innerhalb des Bebauungsplanes zu agieren. Eine Änderung hätte nämlich eine Wartezeit von rund einem Jahr zur Folge.
Insgesamt vier Varianten hatten Architekt Norbert Diezinger und Projektleiter Armand Kühne in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses im Gepäck. Doch die ersten bei- den sprengten den Rahmen des Bebauungsplanes völlig. Obwohl sich die beiden anderen Pläne näher daran orientierten, fielen sie beim Gremium ebenfalls durch. Aber der Reihe nach: Für das Grundstück an der B 16 hatte es bereits eine Voruntersuchung gegeben. Diese sah drei Gebäude mit insgesamt 28 Wohneinheiten und einer -fläche von knapp 1800 Quadratmetern vor. Eine Erschließungsstraße trennt dabei zwei kleinere Häuser im nördlichen Teil und einen großen Gebäuderiegel, der parallel zur Bundesstraße verläuft.
Genau diesen wollte das Architekturbüro Diezinger umgehen und lieber eine Art Quartierplatz mit drei Einzelgebäuden verwirklichen. Doch die Mitglieder des Bauausschusses betonten die Vorteile eines solchen Riegels: Zum einen könnte er als Schallschutz zur viel befahrenen B 16 dienen. „Außerdem könn- ten wir da mit einem Aufzug relativ viele Wohneinheiten erschließen. Bei getrennten Gebäuden wäre es dann ungleich teurer“, erklärte Bürgermeister Johann Habermeyer.
Noch vor der Abstimmung war für Oberbürgermeister Bernhard Gmehling der Sachverhalt klar: „Es kommt nur die Voruntersuchung mit dem Gebäuderiegel in Betracht. Nur so geht es ohne BebauungsplanÄnderung. Die Variante ist am schnellsten und effektiv umsetzbar, die anderen sind leider nicht funktional.“Schließlich wolle die Stadt den sozialen Wohnungsbau zügig voranbringen, sagte der Rathauschef.
Das stieß bei seinen AusschussKollegen auf große Zustimmung. Darum kamen die vier Varianten des Architekturbüros Diezinger erst gar nicht zur Abstimmung. Das Gremium einigte sich einstimmig auf den Plan der Voruntersuchung mit dem Gebäuderiegel an der Bundesstraße. Inwieweit die Anwohner an den Erschließungskosten beteiligt werden, konnte Gmehling noch nicht sagen: „Es wird eine Versammlung mit den Anwohnern geben, wenn es die Straße gibt.“
Diskussionsstoff bot das Thema Stellplätze: Wenn der Plan der Voruntersuchung so umgesetzt wird, sind wohl 35 Parkplätze nötig. Nach jetzigem Planungsstand sollen diese oberirdisch an der Erschließungsstraße liegen. Doch Stadtbaumeister Reichstein brachte noch eine andere Variante ins Gespräch: „Wir bekämen auch eine Tiefgarage gefördert. Das ließe uns mehr Grünflächen.“Oberbürgermeister Gmehling zeigte sich während der Sitzung noch etwas skeptisch: „Die Idee finde ich an sich gut. Nur ist das erklärte Ziel 7,50 Euro pro Quadratmeter. Ob wir das bei einer Tiefgarage schaffen, weiß ich nicht.“